Eigentlich will ich auf meinem Notizzettel nachschauen, welche Hotels ich aufgeschrieben habe, aber ich blöde Kuh hab ihn gar nicht mitgenommen!
Ohne Notizen und ohne Handy, steh ich jetzt echt blöd da!Ich verlasse den Bahnhof und lauf einfach in irgendeine Richtung und bei dem erstbesten Hotel versuche ich mein Glück.
An der Rezeption angekommen, nimmt mich eine große schlanke Frau in Empfang.
Sie hat rote Haare und ein blasses aber stark geschminktes Gesicht.
"Guten Tag, was kann ich für...ähhhm.. Sie tun?"
"Hallo, ich wollte fragen, ob Sie noch ein Zimmer frei hätten. Für eine Nacht!" ich versuche so selbstbewusst wie möglich aufzutreten.
Sie neigt ihr Kinn nach unten und wirft mir einen verächtlichen Blick zu:
"Liebes Fräulein, wir sind komplett ausgebucht! Augenscheinlich wäre die Preiskategorie unseres Hauses eh etwas über ihrem Budget!"Was für eine blöde eingebildete Tussi!
"Trotzdem danke! Tschüss" somit verlasse ich dieses Hotel wieder.
kopfschüttelnd suche ich nach dem nächsten, wähle aber ein Hotel aus, das nicht ganz so prunkvoll von außen aussieht.Wieder an der Rezeption angekommen, scheint mir diese Dame etwas netter zu sein.
"Hallo, was kann ich für dich tun?"
"Hallo, ich wollte nach einem Zimmer fragen. Für eine Nacht!" grinse ich sie höflich an.
"Wie alt bist du denn?"
"14, warum?" ich bin etwas verwirrt.
"Hast du eine Einverständniserklärung deiner Eltern dabei?" will sie wissen.
"Eine was? Warum das denn?" ich bin recht verwundert.
"Bist du von zuhause abgehauen?" bohrt sie weiter.
"Nein, ich... äh .. besuche eine Freundin hier und da es schon ziemlich spät ist, wollte ich erst morgen zu ihr gehen!" stottere ich vor mich hin.
Ihrem Blick nach zu urteilen, glaubt sie mir kein Wort!
"Setz dich mal da drüben auf den Stuhl, ich sehe was sich machen lässt!" sie zeigt mit dem Finger in eine Ecke.Nachdem ich mich auf diesen Stuhl gesetzt habe, beobachtet mich die Frau, während sie telefoniert.
Mich beschleicht ein ungutes Gefühl!
Als die Frau an der Theke sich kurz bückt, schnappe ich meinen Rucksack und renne nach draußen.
Im Hintergrund höre ich nur: "Hey, bleib da!"
So schnell ich kann, renne ich die Straße runter und bleibe erst stehen, als ich nicht mehr kann.Warum hab ich an sowas nicht gedacht?
Was mach ich jetzt?Ich geh in ein Caffee und bestell mir ein süßes Stückchen und einen Pfefferminztee um über mein weiteres Vorgehen nachzudenken.
Leider komme ich auch nach zwei Stunden auf keinen grünen Zweig und hab jetzt schon Angst vor der Nacht!
Es ist kalt, viele Menschen sind unterwegs und ich kenne mich kein bisschen aus!Missmutig packe ich meine Sachen zusammen und laufe durch die Straßen, ohne Ziel.
Am Bahnhof setze ich mich draußen auf eine Bank und überlege, ob ich gleich weiterfahren soll.
Allerdings sind hier ziemlich viele Streifenwagen unterwegs und wenn ich jetzt oder später da reingehe, fragen die mich, was ich abends oder nachts hier so alleine treibe.Ich muss mir irgendwo einen Unterschlupf suchen, damit ich wenigstens ein bisschen geschützt bin!
Mein Magen fängt wieder an zu rebellieren und das Sodbrennen verursacht ein unangenehmes brennen.
Als ich mich in der Gegend umschaue, fallen mir drei Jungs auf, die mich dauernd beobachten.
Als ich mir die drei genauer anschaue, muss ich grinsen, da sie mich irgendwie an Sam, Leo und Tony erinnern.
Die drei haben dicke Winterjacken an, die Köpfe sind mit Mützen bedeckt und ihre Hosen ziemlich verschmutzt und teilweise verrissen.Eine Vodkaflasche wandert von einem zum anderen und zu gerne würde ich jetzt auch einmal dran ziehen.
Ich rappel mich auf, da ich noch irgendeinen Unterschlupf finden muss und versuche mich zuerst zu orientieren.
Ratlos stehe ich da und weiß echt nicht wo ich hin soll.
"Sag mal, kann man dir irgendwie helfen?" ertönt eine Stimme hinter mir.
Einer der Jungs steht dicht hinter mir und grinst mich leicht an.
"Neeee, mir kann man nicht mehr helfen" lache ich leicht und will gerade in die entgegengesetzte Richtung loslaufen, als er mich leicht am Arm festhält.
"Jetzt warte doch mal! Ich werd dich schon nicht fressen!"
Unsicher schaue ich ihn an und frage mich, was der wohl vor hat.
"Wo kommst du her?" will der Typ wissen und die anderen zwei kommen auch langsam auf uns zu.
"Köln.."
"Und wo willst du hin?" er ist auch neugierig.
"Mein letztendliches Ziel ist Dänemark!"
"Wie alt bist du?"
"Wieso?"
Er atmet tief durch und schiebt mich, gefolgt von den anderen zwei, um eine Ecke.
"Du solltest abends und nachts nicht hier am Bahnhof rumhängen! Die Bullen sind hier dauernd auf Streife unterwegs und so Küken wie dich sammeln die gerne auf. Ausserdem sind hier noch ganz andere Typen unterwegs!"erklärt er mir.
"Wollte gerade los, keine Sorge!" ich möchte an ihm vorbeilaufen, aber er stellt sich mir in den Weg.
"Wo willst du hin?"Langsam bekomme ich Panik, weil ich nicht weiß was die drei Vorhaben.
"Nach da vorne und jetzt lass mich durch!" ich drück mich mit aller Kraft an ihm vorbei und laufe einen Schritt schneller.Wo soll ich jetzt hin?
Langsam wird es echt kalt und dunkel.
Ich weis nicht mal wieviel Uhr es ist....
Hättest du auch nur mal deinen Plan besser durchdacht, du doofe Nuss!
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Leben verbocken für Fortgeschrittene (ASDS)
FanfictionZoey Tanner ist vierzehn Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in Köln. Da er geschäftlich sehr viel unterwegs ist, verbringt sie einen Großteil ihres Lebens in der Ärzte- und Polizisten- WG nebenan. Eigentlich ist ihr Leben perfekt, bis sie die falsch...