Kapitel 33 ~ Die Ruhe vor dem Sturm

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Kapitel 33
POV Louis

Er liegt in seinem Bett und starrt an die Wand. Genau wie vor 2 Stunden schon. Seine Position hat sich kein Zentimeter verändert und seine Augen visieren immer noch den selben Punkt im Raum.

Mir entflieht ein Seufzen und langsam stoße ich mich vor Türrahmen ab und laufe auf unser Bett zu. Ich setze mich auf die Bettkante, drehe seinen Kopf zu mir. Es dauert einige Sekunden, bis er seine Augen zu mir wanderten lässt und nicht die Decke, sondern mich Ausdruckslos anguckt.

Ich entscheide mich dafür, ganz aufs Bett zu steigen und mich zu ihm unter die Decke zu legen. Ich ziehe ich an meine Brust und schließe meine um ihn. Ich gebe ihm die Zeit die er braucht, bis er die Umarmung tatsächlich erwidert. Er schlägt vorsichtig seine Arme um mich und vergräbt seinen Kopf in meiner Brust.

„Ich hab ihr versprochen sie nicht alleine zu lassen." Seine Stimme ist ein Flüstern und hört sich kratzig an, was wahrscheinlich daran legt, dass er in den letzten Tagen kaum geredet hat. Sofort wird meine Umarmung fester und ich verteile leichte Küsse auf seinen Locken.

„Wir suchen sie Harry. Wir haben noch nichts gefunden, aber das ist nicht nur etwas schlechtes. Es gibt die Hoffnung, dass sie noch lebt. Keine Leiche bedeutet keine tote Leni.", ich bekomme von ihm nur ein kurzes Nicken, was mir aber reicht.

Trotzdem nehme ich sein Kinn in meine Hand und ziehe es nach oben, so dass Grün auf Blau trifft. (Ihr wisst nicht wie lange ich diesen Satz schon schreiben wollte) „Denkst du sie hätte das hier gewollt? Du so niedergeschlagen und hoffnungslos? Nein! Ich kenne Leni, sie würde wollen, dass du aufstehst und weiter machst, dich davon nicht runterziehen lässt und Spaß in deinem Leben hast. Ich weiß es hört sich schwer an, aber sie hätte nicht gewollt das du ihr hinterher trauerst.", Tränen treten in seine Augen, aber er nickt.

„Ich vermisse sie so." „Ich weiß, aber das Mädchen ist wie Herpes, die wird Mann nicht los, irgendwann wird sie wiederkommen.", es bildet sich tatsächlich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, was mein Herz erwärmt. Es ist das schönste in der Welt, ihn glücklich zu sehen.

Er kuschelt sich wieder an mich und einige Zeit liegen wir kuschelnd in unserem Bett. Irgendwann spüre ich seinen gleichmäßige Atmung und schlussfolgere so, dass er eingeschlafen ist.

Ich bleibe trotzdem bei ihm liegen, denn ich genieße dieses Gefühl, ihn in meinen Armen zu halten und zu wissen das er sicher und unversehrt ist, viel zu viel. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich es in den letzten Tagen nicht spüren konnte und es mich jetzt süchtig macht, wie eine Droge.

Harry ist wie eine Droge für mich, er lässt mein Herz schneller schlagen, ich vergesse alles um uns, wenn ich ihn sehe, ich verzehre mich nach seinem Lachen, seiner weichen Haut, seinen Grünen Augen, seinen weichen Locken, aber vor allen macht er mich süchtig und ich brauche ihn. Er ist wie die Luft zum atmen, welche ich brauche um zu überleben.

...

Ich öffne die Tür zu meinem Büro. „Bitte sag mir das du was gefunden hast." „Leider nichts. Ich hab alle Krankenhäuser abgeklappert.", meint Liam „Und auf keine der Straßenverkehrvideos ist sie zusehen.", meint Zayn. Niedergeschlagen lasse ich mich neben sie, aufs Sofa fallen. Zayn klappt seinen Laptop zu, nimmt ihn von seinen Beinen und wändet sich mir zu.

„Wie geht es ihm?", jetzt schenkt auch Liam mir seine Aufmerksamkeit und guckt mich neugierig an. „So wie die letzten Tage. Er isst und trinkt zu wenig, bewegt sich nicht, starrt nur die Decke an und trauert Leni hinterher.", ich fahre mir durchs Gesicht und seufzte auf. „Das wird schon wieder. Er trauert einem geliebten Menschen hinterher, da ist dieser Zustand normal.", versucht Liam mich aufzumuntern.

Kontrolle |l.s Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt