Part THREE

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„(Y/N/N), (Y/N/N), (Y/N/N), ich habe dich eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Du bist mir doch hoffentlich nicht aus dem Weg gegangen?“

Hawk hatte die kurze Schrecksekunde überwunden. Jetzt zierte ein freches Grinsen sein Gesicht.

„Ich wusste, es würde nur eine Frage der Zeit sein bis du zurückkommst – allerdings stehst du noch auf der falschen Seite. Also, worauf wartest du? Komm her.“

Auffordernd streckte er mir seine Hand entgegen, in der Hoffnung ich würde sie ergreifen. Falsch gedacht, denn statt mich auch nur einen Zentimeter seinem Willen zu beugen, entgegnete ich schroff: „Ich dachte es gibt kein Richtig oder Falsch.“
 
Für einen kurzen Moment fiel Hawks eiserne Maske. Die Enttäuschung, als ich über seine Hand hinwegsah, flammte in seinen blau-grauen Augen auf, bis er sich schließlich mit einem gleichgültigen Zucken seiner Schultern geschlagen gab.

„Falsch, schwach… drück dich aus, wie du willst. Du weißt, wo du hingehörst, (Y/N)!“, antwortete er grimmig und wagte einen Schritt in meine Richtung, wovon ich mich jedoch nicht beindrucken ließ.

„Ihr habt da was, das uns gehört.“, giftete ich zähneknirschend. „Wir wollen das Geld zurück, welches ihr Nathaniel abgenommen habt, nachdem ihr dem armen Kerl die Scheiße aus dem Leib geprügelt habt!“

Lautes Gelächter hallte durch die ehemalige Lasertag-Halle, als sich Hawk spöttisch an seine Cobras wandte: „Habt ihr das gehört, Jungs? Glückwunsch (Y/N/N), hast du den Posten deiner Schwester übernommen – der Leader der Miyagi-do Schlappschwänze?“

Ich konnte Sam gerade noch am Arm daran hindern, sich auf meinen ehemaligen Freund zu stürzen. „Ganz ruhig, fahr die Krallen wieder ein!“, zischte Hawk an meine Schwester gewandt. „Wir haben das Geld Miguels Mutter übergeben, damit sie die OP bezahlen kann – Mit besten Grüßen von Cobra Kai!“

Das selbstgefällige Grinsen von Hawk und seiner Truppe von Schwachköpfen widerte mich dermaßen an, dass ich mich furchtbar zusammenreißen musste. Doch da kam mir Sam auch schon zuvor. „Du erlaubst?“ Meine Mundwinkel zuckten belustigt, als ich meiner Schwester antwortete: „Mit Vergnügen, Sammy!“

Nach diesen Worten ging alles ganz schnell. Sam setzte zum Sprung an, holte im Flug mit dem linken Fuß aus und traf ihren rechten Nebenmann im Gesicht, woraufhin Doug stöhnend zu Boden sank. Diese Sekunde der Ablenkung durch meine Schwester wollte Mickey ausnutzen, um sie anzugreifen. Doch mit einem gezielten Tritt in die Magengegend hielt ich ihn von seinem Plan ab – vorerst, denn die Cobras waren zäh. Das wusste ich aus erster Hand.

Mit einem schwungvollen Roundkick riss Mickey mich, mit den Füßen vom Boden. Jedoch reagierte ich unerwartet schnell, sodass ich mich sicher nach hinten abrollte und zügig mein Gleichgewicht wiederfand. Danach geschah alles aus reiner Routine. Mickey und ich lieferten uns einen Karate Kampf, wie in alten Zeiten – mit dem Unterschied, dass wir diesmal nicht auf derselben Seite kämpften und dass dies hier bitterer Ernst war.

Währenddessen hatten sich auch die anderen Miyagi-dos unter die Schlangen gemischt. Meine Schwester machte Doug zu ihrem persönlichen Boxsack, Chris legte sich derweil mit Mitch an und Demetri versuchte im Kampf gegen Big Red, der soeben mit einem weiteren Cobra Kai die Lasertaghalle betreten hatte, seinem ehemaligen Freund Hawk aus dem Weg zu gehen.

Es war ein Raufen und Rangeln - Fäuste flogen, Kampfschreie hallten über den Lasetag-Pacour und ab und an hörte man das laute Scheppern von Metall.

Ich war nur für wenige Sekunden abgelenkt, da schaffte es Mikey mir einen dermaßen schmerzhaften Tritt in meine Kniekehle zu verpassen, woraufhin ich schreiend zu Boden sank. Ehe ich mich versah, hatte er auch schon seinen rechten Arm um meinen Hals geschlungen. Ich vernahm die Schadenfreude in Mikeys Stimme, als er mir ein selbstgefälliges „Game Over!“ ins Ohr zischte. Doch diese Genugtuung wollte ich ihm nicht gönnen.

CAN YOU IMAGINE... (One Shot - Sammlung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt