|11| Betty und Jughead... (Teil 2 -> |9|)

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 wenn sie einen Plan haben

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... wenn sie einen Plan haben.

Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen, mich nicht auf meine Schwester einzulassen. Sie und Jughead hatten nur bescheuerte Ideen und ich musste am Ende dafür herhalten. Obwohl ich zugeben musste, dass ich irgendwie selbst schuld war, immerhin hatte ich in ihren dämlichen Spionageplan eingewilligt. Aber der Reihe nach...

Die Uhr schlug bereits 37 Minuten nach Mitternacht, als ich mich auf den Weg in die Küche machte, um das Verlangen meiner nächtlichen Fressorgie zu stillen. Im Zimmer meiner Schwester brannte, trotz der späten Stunde noch immer das Licht.

Ohne anzuklopfen oder mich sonst in irgendeiner Weise bemerkbar zu machen, betrat ich den Raum.

Schon in der nächsten Sekunde traf mich der Schlag: Eine Wäscheleine, an der zahlreiche Kopien und schwarz-weiß Bilder hingen, war quer durchs ganze Zimmer gespannt. Alte Zeitungsartikel lagen über dem Fußboden verstreut, während die geblümte Tapete gegenüber von Bettys Zimmerfenster, als „Beweistafel" fungierte. Kurz und knapp: Es herrschte das totale Chaos! Und zwischen all dem Durcheinander aus Papier, Textmarker, Notebookstromkabel und zwei leeren Marshmallow-Tüten saßen Nancy Drew und ihre treue Spürnase.

„Oh mein Gott!" Mit diesen drei Worten hatte ich Bettys und Jugheads volle Aufmerksamkeit. „Beantwortet mir eine Frage: Wieso seid ihr zwei eigentlich so schräg?"

Meine Schwester schenkte mir einen missverständlichen Blick, bevor sie sich schulterzuckend von mir abwandte und sich wieder ihren Aufzeichnungen widmete, was mir ein genervtes Schnauben entlockte.

„Wisst ihr, es gibt zwei Arten von Pärchen: Auf der einen Seite sind da diejenigen, die Freitagabend zusammen ins Kino gehen, sich einen Milchshake bei Pop's teilen oder einfach einen gemütlichen DVD-Abend auf der Couch verbringen. Klingt in euren Ohren vielleicht langweilig, aber ich nenne es >>Normal<<. Denn auf der anderen Seite steht ihr beiden. Und zwar dermaßen absonderlich, dass mir nicht einmal halbwegs treffende Worte einfallen, die euer verrücktes Verhalten definieren!"

„Schreibst du morgen nicht die Chemieklausur?", wechselte meine Schwester prompt das Thema, ohne auch nur im Geringsten auf meine blöde Bemerkung einzugehen. „Es ist spät. Du solltest wirklich ins Bett gehen, (Y/N). Mum macht dir die Hölle heiß, wenn du den Test morgen nicht bestehst."

Eingeschnappt ließ ich meine Schultern sacken. Um ehrlich zu sein, kränkte es mich, dass Betty mich nicht in ihre „super strenggeheime" Detektivarbeit involvierte - immerhin war ich ihre Schwester! Aber das würde ich der Blondine natürlich niemals unter die Nase reiben, denn das Letzte, was ich wollte war, dass sich meine Streberin von Schwester für unglaublich wichtig hielt... was sie - ehrlicherweise - sowieso schon war.

Mal überlegen, was mir so einfiel...

Neben der Tatsache, dass sie eine River Vixen und die Chefredakteurin der Schülerzeitung war, beanspruchte sie schon seit fast über zwei Jahren den Titel der Jahrgangsbesten. Zudem war Betty die Queen, einer der gefährlichsten Bikergangs der Stadt und natürlich war es auch kein Geheimnis, dass sie - spätestens nachdem ich meiner Mum versucht hatte zu erklären, dass ich unter keinen Umständen ein Praktikum, bei ihr und Dad im Register absolvieren würde - als das Lieblingskind der Cooper-Familie galt.

Also straffte ich die Schultern, reckte das Kinn und sprach mit fester Stimme: „Gut. Denn, was auch immer ihr hier macht, Sherlock und Watson, ich will damit nicht das Geringste zu tun haben!"

Mit diesen Worten stiefelte ich davon. Allerdings kam ich nicht sehr weit, da mich zugegebenermaßen meine Neugier übermannte.

„Nur so nebenbei,", steckte ich meinen Kopf zurück in Bettys Zimmer, „was genau macht ihr eigentlich?"

Hätte ich doch bloß nicht gefragt...

Bettys durchdringender Blick, der mich von oben bis unten scannte und das vielsagende Lächeln, dass plötzlich über ihre Lippen schlich, verhieß eindeutig nichts Gutes. In der nächsten Sekunde begann sie aufgeregt mit Jughead hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln, bis sie schließlich nach meinem Arm griff und mich ins Zimmer zog. Als Jug hinter mir dann auch noch die Tür schloss, bekam ich es mit der Angst zu tun.

„(Y/N)", begann Betty und sah mir dabei tief in meine (Y/E/C) Augen, „wir brauchen deine Hilfe."

Nachdem Jug und Betty mich aufgeklärt und in ihre „super strenggeheime" Detektivarbeit eingeweiht hatten, war ich... keine Ahnung, was ich war. Ich weiß nur, dass ich vor Aufregung die Luft angehalten hatte, denn die Idee der beiden entpuppte sich nicht nur als wahrhaftig dämlich, sondern hatte auch Ähnlichkeit mit dem Sprung von einer meterhohen Klippe - mit anderen Worten: Die Überlebenschancen lagen bei Null!

„Guter Plan!", entgegnete ich schließlich, wobei der Sarkasmus geradezu triefte. „Und er gefällt mir sogar noch besser, wenn ihr den Lockvogel austauschen würdet!"

Mit diesen Worten machte ich deutlich, dass dieses Gespräch für mich beendet war. Ich erhob mich vom Fußboden und lief zur Tür. Doch meine Schwester schien ein Nein nicht zu akzeptieren.

„Du bist so unscheinbar, wie eine graue Maus..."

„Na herzlichen Dank auch!", blaffte ich beleidigt, woraufhin die Blonde beschwichtigten die Hände hob, um sich zu erklären: „Was ich damit sagen will ist, dass wir das zu unserem Vorteil nutzen könnten. Niemand auf der Southside kennt dich."

„Und ich möchte gerne, dass das auch so bleibt, denn ich will weder mit Serpents - nichts für Ungut, Jug", ich warf dem Schwarzhaarigen einen entschuldigenden Blick zu, „noch mit Ghoulis oder irgendwelchen anderen Verbrechern das Geringste zu tun haben!"

Ich erinnerte mich an den Abend, als Betty mich ins Whyte Wyrm geschleppt hatte. Die Begegnung mit dem großen dunkelhaarigen Serpent war bereits Wochen her und dennoch verfolgte mich sein düsterer Blick noch immer in meinen Träumen. Mir wurde ganz flau im Magen, wenn ich daran dachte, dass ich, aufgrund des genialen Plans meiner Schwester erneut die Southside aufsuchen musste - und dann auch noch ganz alleine!

„Genau deswegen brauchen wir dich auch, (Y/N). Um dem Verbrechen in Riverdale keinen Raum mehr zu geben. Um Sicherheit zu schaffen.", klärte Jug mich auf und lächelte aufmunternd, was mir ein genervtes Seufzen entlockte.

Eins musste man Sherlock und Watson lassen: An Überzeugungskraft mangelte es ihnen jedenfalls nicht!

„Na schön", gab ich mich schließlich geschlagen, obwohl ich noch immer nicht sonderlich überzeugt war, „ich bin dabei. Also, wann geht's los?"

Wie ich bereits sagte: Hätte ich doch nur nicht gefragt...

CAN YOU IMAGINE... (One Shot - Sammlung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt