Kapitel 18

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Vivi´s Sicht

Sie zu beobachten, war besser als sich einen Liebesfilm im Kino anzuschauen.

Ich stand in der Ecke mit meinem Tablett voller Sektgläser in der Hand und wartete nur darauf, dass der dicke Mann vor mir endlich die Biege machte, denn er versperrte mir die Sicht.

Als Shila und Luis gerade aufeinander getroffen sind, ist mir Luis Blick nicht entgangen. Noch konnte ich ihn nicht richtig einordnen, aber in dem Blick lag so viel Angst. Und jetzt saßen sie an einem Tisch und alberten rum.

Auf seinen Lippen lag ein ehrliches Lachen, nichts war mehr von der Angst zu sehen. Seine Augen leuchteten und schienen Shila nicht mehr loslassen zu wollen.

Die Leute um mich herum fingen an zu tanzen. Shila saß unsicher auf ihrem Stuhl. Immer wieder warf sie Luis einen Blick zu. Wieso fragte sie ihn nicht einfach? Erst jetzt merkte ich das Offensichtliche. Sie konnten nicht miteinander tanzen. Ihre Väter würden heute Abend beide ihre Bauprojekte vorstellen und einer würde als Gewinner hervorgehen.

Ein blonder Junge ging auf Shila zu. Er reichte ihr seine Hand. Was machte er da? Forderte er sie etwa gerade zu einem Tanz auf. Gerade jetzt könnte ich mit einem der Gläser nach diesem Jungen werfen. Shila lächelte den Jungen schüchtern an. Ihr Vater redete ihr gut zu.

Luis saß da und sah Shila ungläubig an. Etwas in seinem Blick wurde dunkler, der Glanz von gerade verschwand.

Der Junge drehte Shila im Kreis und brachte sie zum lachen.

Ein Mann kam auf mich zu und nahm sich ein Glas von meinem Tablett. „Wissen sie, starren ist unfreundlich“. Verblüfft sah ich zu dem Mann rüber. „Meinen sie mich?“. Er nickte und sah mies gelaunt zu mir. „Natürlich meine ich sie“.Ich warf ihm einen meiner bösen Blicke zu und versuchte Shila und Luis nicht mehr ganz so auffällig zu mustern.

Alles ging wie in Zeitlupe. Luis trank sein Glas Sekt auf Ex, ging auf die Tanzfläche tanzte mit einem Mädchen das in die Kategorie „Schlampe“ passte und verschwand mit ihr aus dem Raum. Entsetzt stand ich da. Mir war bewusst, dass Shila seid Jahren Gefühle für Daniel hatte, aber genauso gut wusste ich das Luis und sie für einander geschaffen waren. Als ihre beste Freundin musste ich etwas unternehmen. Ich drückte einer jungen Frau mein Tablett in die Hand und ging Luis und dieser Schlampe nach. Irgendwie musste ich das verhindern, was sie gerade miteinander vorhatten.

Ich stand auf einem leeren Flur. Wo könnten sie bloß sein? Ich entschied mich auf den Toiletten nach zu sehen. Mit Schwung öffnete ich die Tür. Ein leises Stöhnen kam aus einer der Kabinen. Ich holte tief Luft und tat etwas das ich nie wieder tun würde.

Leise ging ich in die Nachbarskabine. Vor der Toilette zog ich meine Absatzschuhe aus, klappte den Klodeckel herunter und versuchte hinüber in die andere Kabine zu klettern. Mit einem Plums landete ich neben ihnen. Das Mädchen neben mir Schrie und zog sich ihr Kleid wieder zurecht. Ich sah sie giftig an „Verpiss dich“.Sie öffnete die Verriegelung der Tür und verschwand aus der Toilette.

Ganz langsam drehte ich mich zu Luis um „Du bist ein so ein Arschloch“. Gleichgültig sah er mich an „Verdammt musstest du mir den Sex versauen“. Ich verpasste ihm eine leichte Ohrfeige „Wach auf mein Lieber. Ich habe keine Tomaten auf den Augen. Denkst du nicht ich sehe wie du sie ansiehst. Kämpf um sie“. Mit der Faust schlug er gegen die Wand

„Sie liebt ihn“.

Ich lehnte mich an die Wand „Noch, geh da raus und zeig der Welt das du dieses Mädchen reserviert hast“. Luis schloss seine Augen „Das bleibt unter uns verstanden?“. Ich nickte

„Ja, so und jetzt geh raus und hol dir dein Mädchen“.

Mit einem schiefen Lächeln quetschte er sich an mir vorbei und verschwand. Schnell zog ich mir wieder meine  Schuhe an, ich liebte Shila wirklich über alles, sie war meine erste Freundin, aber meinen Job wollte ich wegen ihrer Blindheit auch nicht verlieren.

Wieder im Saal hatten sich alle Leute um die Bühne versammelt. Von weitem entdeckte ich Luis, wie er Shila einen sehnsüchtigen Blick zuwarf. Der Bürgermeister erzählte irgendetwas und bad dann Luis und Shilas Väter nach vorne zu sich auf die Bühne. Alles ging ganz schnell. Die Projekte der Beiden wurde präsentiert.

Alle zogen scharf die Luft ein. Die Projekte sahen sich verdammt ähnlich.

Doch der Bürgermeister fuhr fort als wäre nichts passiert. „Meine Damen und Herren, ich darf ihnen nun und mit voller Stolz mitteilen, dass Herr Winter uns mit seinem Bauprojekt überzeugt hat“.

Die Leute klatschten und jubelten. Shilas Vater hatte gewonnen. Doch den Blick von Luis werde ich nie wieder vergessen können. Sein Blick wurde plötzlich so leer. Er sah zu mir und schüttelte den Kopf.

Luis Vater ging von der Bühne. Mit samt seiner Familie verließ er den Saal. Schon von weitem hörte ich Luis Vater schimpfen „Das ist doch alles Betrug. Meine Idee war das, er muss sie geklaut haben.“

Doch das was er danach sagte versetzte sogar mir ein Stich in mein Herz

„Wir suchen uns einen neuen Babysitter. So jemanden möchte ich nicht in meinem Haus haben".

Gerade eben noch hatte ich versucht Luis zu retten, doch jetzt hatte Luis Vater es geschafft das Luis unterging. Wie sollte das mit den beiden nur weitergehen?

Erst einmal frohe Ostern meine Lieben :) Tja wie kann das nur weiter gehen? Ich hoffe euch hat das Kapitel aus Viviens Sicht gefallen. Ich mag sie ;) Also bis zum nächsten Kapitel

eure Caro

Hindernis LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt