Kapitel 21

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Da ich die Wette gewonnen hatte, saßen wir jetzt auf einer Holzbank und aßen unser Eis. Wie  immer aß ich Erdbeereis, es war einfach meine lieblings Eissorte.

Meine Beine lagen auf Luis Oberschenkeln. Meine Augen hielt ich geschlossen und genoss die Sonne auf meinem Gesicht. Genüsslich aß ich mein Eis zu Ende. Immer wieder warf ich einen Blick zu Luis, doch diesen sah ich immer nur mit einer nachdenklichen Miene. Irgendetwas schien ihn zu bedrücken.

Ich beschloss ihn darauf anzusprechen. Schnell schob ich mir den letzten Rest meiner Waffel in den Mund und setzte mich wieder vernünftig auf die Bank. Sein Blick lag nun auf mir. Ich legte meinen Kopf schief und betrachtete ihn. „Was beschäftigt dich Luis?“.Verwundert sah er mich an „Nichts“.

Wieso konnte Jungs nicht einmal zu ihren Gefühlen stehen. Nervös spielte er mit seinen Fingern „Ich muss mich für das Verhalten meiner Eltern entschuldigen“. Beruhigend legte ich meine Hand auf seine „Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen“. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ihn noch etwas anderes beschäftigte. „Tu nicht so als wärest du ein Roboter oder so“. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Luis stand auf und bewegte sich wie ein Roboter, was mich zum lachen brachte. „Mit mir ist alles in Ordnung“. Sagte er als wäre er aus Metal.

Aber ich war nicht dumm. Ich wusste, dass das alles zum Themenwechsel führte. Mein Blick traf seinen und er hielt in seiner Bewegung inne. „Du kannst mit mir reden“. Nervös fuhr er sich durch die Haare. Seine Augen sahen mich traurig an.

„Du darfst mich aber nicht auslachen“.

Verwundert musterte ich ihn.

„Natürlich nicht“.

Ich deutete mit meiner Hand neben mich, doch er schüttelte den Kopf. Verlegen sah er auf den Boden.

„Ich glaube ich kann nicht ernsthaft Lieben“.

Bitte was? Jeder konnte lieben. Ich stand auf und schloss ihn in eine Umarmung.„Natürlich kannst du lieben“. Mit meinen Lippen hauchte ich ihm einen Kuss auf die Wange. „Ja, vielleicht. Aber was ist wenn ich dann alles kaputt mache?“ Fragend sah ich ihn an „Wie solltest du es denn kaputt machen?“. Luis nahm eine Strähne von meinem Haar in seine Hand „Du bist noch so unschuldig Shila. Ich glaube egal wie sehr ich ein Mädchen lieben würde, ich könnte einfach nicht treu bleiben“.

Es erschütterte mich zu hören, dass ihn so etwas belastete

„Irgendwann wird ein Mädchen in dein Leben treten und dich so sehr in den Bann ziehen, das auch du Treu sein kannst“.

Luis zog mich enger an sich.

„Was wenn es dieses Mädchen bereits gibt?“.

Um ehrlich zu sein, hatte ich darauf keine Antwort. Was die Liebe anging, war ich keine Expertin. „Dann zeig es diesem Mädchen und sei ehrlich zu ihr. Luis ich, verdammt ich glaub beim Thema Liebe bin ich genauso eine Versagerin wie du“.

Ein Lächeln zeichnete sich auf seine Lippen. „Küssen kannst du schon einmal“. Seine Lippen näherten sich meinen.

„Ich hatte ja auch einen guten Lehrer“.

Wir küssten uns und wieder fühlte es sich nicht falsch an, aber wieso nicht? Ich liebte doch einen anderen Jungen. Luis lächelte in unseren Kuss hinein. In seinen Armen zu sein, hatte etwas Beschützendes. Als wir uns voneinander lösten sah ich ihn glücklich an.

„Vielleicht gibt es ja einen Kurs zum Thema Liebe“.

An der Hand zog Luis mich durch den Freizeitpark „Und welches Fach willst du dann belegen?“. Das war eine gute Frage. „Ich denke ich würde zwei Fächer belegen. Einmal wie man sich endliebt und dann das Fach wie man seinen Traumprinzen findet“.

Luis fing neben mir an zu Lachen „Was ist daran so lustig?“ Luis strich mir durchs Haar „Ein Kurs zum Endlieben?“ beleidigt sah ich ihn an „Ja es tut weh Daniel und Charly zu sehen“.

Wieder traten ungewollt Tränen hervor. „Sorry“.

Luis schloss mich einfach in seine Arme „Endlieben ist gut“ Ich küsste ihn auf die Wange.

„Und deine Fächer?“. Sein Lächeln ließ mich tief einatmen und meinen Kopf ausstellen.

„Meine Fächer wären, wie man seine Traumfrau für sich gewinnt und eine Fach darüber seine Traumfrau nicht zu verletzen“.

Nur zu gerne würde ich wissen wen er liebte. „Behandel die Frau einfach genauso wie mich, dann kann nichts mehr schief gehen“.

Doch begeistert sah er von meinem Rat nicht aus.

„Was wenn es nichts bringt, weil sie einen anderen liebt“.

Erst jetzt bemerkte ich, dass wir vor einem Riesenrad standen. Mittlerweile war es dunkel. Wir setzten uns in eine der Gondeln. Wieder sah ich ihn an.

„Dann kämpfe um das Mädchen und endliebe sie“.

Jetzt lachte Luis schon wieder. Er legte seinen Arm um mich „Ich gebe mein bestes“.Plötzlich knallte es, so das ich mich erschreckte. Der Himmel färbte sich bunt mit allen Farben. Ein riesen Feuerwerk. Strahlend sah ich zu Luis.

„Das ist wunderschön“.

Er nickte „Ja genauso wie du“.

Lachend schüttelte ich den Kopf.„Spar dir das für deine Prinzessin“ Unsere Gondel hielt ganz oben. Von hier aus, hatte man eine wunderschöne Aussicht über den ganzen Freizeitpark.

„Danke für den schönen Tag“. Luis beugte sich zu mir „Du hast ihn erst perfekt gemacht“ Seine Lippen legten sich auf meine. Plötzlich breitete sich auf meiner Haut eine Gänsehaut aus. Ich kuschelte mich noch enger an ihn. Dieser Moment könnte nicht schöner sein. Als sich seine Lippen von meinen trennten, gab er mir noch einen Kuss auf die Stirn.

„Du solltest jeden Tag hören wie schön du bist. Ich hoffe das dich der heutige Tag weiter endliebt hat“. Dieser Junge konnte einfach nur süß sein. Er nahm meine Hände in seine und sah mich an.

„Ich liebe dich“.

Dam Dam Dam, jetzt ist es raus. Ob er das auch wirklich ernst meint? Was Shila wohl dazu sagt? Das werdet ihr im nächsten Kapitel erfahren. Wie soll sie reagieren? Bis zum nächsten Kapitel

eure Caro

Hindernis LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt