Kapitel 48

26 1 0
                                    

Langsam ging ich auf das Bett von Daniel zu.

Er hatte recht, es war nicht die erste Nacht, dass ich bei ihm im Bett schlief. Ich kletterte die Stufen hoch. Daniel zog mich an meinem Handgelenk zu sich hoch.

„Seid wann gehst du so ins Bett?".

Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet. Super danke Daniel. Konnte dieser Typ denn gar nichts für sich behalten?

Unter uns fing Sebastian an zu lachen. „Vielleicht will sie dich ja flachlegen?". Daniel stimmte in das Lachen mit ein. „Die Dame hat mir bereits einen Korb gegeben".

Ich warf einen Blick zu Luis, doch dieser grinste nur über das ganze Gesicht. Natürlich gefiel es ihm, dass ich Daniel damals einen Korb gegeben hatte und mich für ihn entschieden habe.

Auf dem Flur erklangen Absätze. „Scheiße das ist meine Mutter".

Schnell sprangen Vivi und ich aus den Betten und rannten ins Bad. Gerade rechtzeitig verschlossen wir die Tür hinter uns.

Mit unseren Ohren hingen wir an der Tür, um zu lauschen. „Sie sehen zauberhaft aus". Typisch Sebastian. Vivi verdrehte über ihn nur die Augen was mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

„Sebastian!!!". Es war ein warnendes zischen von Luis. Ich konnte es ihm nicht verübeln, schließlich war es seine Mutter.

„Dein Vater".

Plötzlich klang sie nicht mehr wie die Lehrerin sondern wie seine fürsorgliche Mutter. Sebastian fing wie ein kleines Kind an zu lachen. Was hatte man ihm bloß zum Frühstück gegeben?

Schritte kamen in unsere Richtung. Vivi und ich standen wie versteinert da. Die Tür ging auf und ich fiel auf den Boden. Luis kam zu mir. „Vorsicht". Er zwinkerte mir zu und Vivi musterte uns verwirrt.

Luis klang ganz sachlich. „Was gibt es?".

Nur zu gerne hätte ich mitbekommen, was Luis Vater antwortete.

Plötzlich änderte sich Luis Gesichtsausdruck von neutral zu geschockt. „Was hast du getan? Merkst du noch etwas? Sie ist nicht hier, ok. Es geht dich einen scheiß an!". Damit beendete er das Telefonat.

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe. Was hatte ihn nur so aus der Fassung gebracht?

Luis zog mich an sich. „Weißt du das mich das total anmacht, dieses Gekaue, immer wenn du nervös bist". Lächelnd sah ich ihn an. „Tu nicht so als wäre alles in Ordnung". Er sah nach unten. „Morgen". Ich nickte.

Schnell zog er mich zu sich und küsste mich. „Ich ertrag es nicht, dass du bei einem anderen Jungen im Bett liegst". Er warf mir noch einen trauriger Blick zu, dann verließ er das Bad.

Ich ließ mich auf die Fliesen gleiten. Vivi setzte sich zu mir. „Was war das denn?". Grinsend sah ich sie an. „Darf ich vorstellen, dass war Luis mein Freund".

Mit offenem Mund starrte sie mich an. „Wie lange schon?". Ich zuckte mit den Schultern. „Schon eine Weile". Enttäuscht sah sie mich an. „Und ich weiß nichts davon, weil...?". Ich seufzte. „Weil keiner davon erfahren sollte, wegen unseren Eltern". Vivi stemmte ihre Hände in die Seite.

Die Tür ging auf und Daniel stand vor uns. Rettung in aller letzter Sekunde, ich stand auf und ging wieder zu seinem Bett. Vivi ging zu Sebastian und sah ihn belustigt an. „Du stehst also auf alte Frauen? Ich glaube ich schlafe heute Nacht besser bei Luis".

Doch Sebastian schien das nicht zu beeindrucken. „Du weißt, dass ich auf geile Ärsche stehe". Am Handgelenk zog er sie zu sich. Schnell sah ich weg, denn sie fielen regelrecht übereinander her.

Ich legte mich zu Daniel ins Bett. Wie immer legte er einen Arm um mich. Meine Gedanken kreisten um das Telefonat zwischen Luis und seinem Vater. Was machte ihn so wütend?

Ich konnte einfach nicht schlafen und drehte mich von einer Seite zur anderen. Hier zu liegen war nicht richtig. Nein, ich sollte bei Luis sein.

Ich beobachtete ihn. Er schlief so ruhig.

Hinter mir hörte ich das gleichmäßige Atmen von Daniel. Ich wusste nichts könnte ihn jetzt aufwecken, wenn er schlief, dann schlief er. Alles war ruhig. Langsam löste ich mich aus Daniels Griff.

Vorsichtig stieg ich aus dem Bett. Mich durfte jetzt nichts verraten. Ich warf einen Blick zu Vivi, sie und Sebastian schliefen und waren ineinander verknotet. Vielleicht könnte das mit den beiden ja tatsächlich etwas werden.

Luis nahm das ganze Bett ein. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihn zu wecken. Ich kniete mich zu ihm „Luis". Er schlug seine Augen auf und musterte mich. „Ich kann nicht schlafen". Luis rutschte bei Seite und hob seine Decke an.

Er lag nur mit Boxershorts in seinem Bett. Schnell kuschelte ich mich an ihn, denn mir war wirklich kalt. „Du bist ja total kalt". Er schloss mich in eine Umarmung und drückte mich fest an sich. Luis fing an, an meinem Ohr zu knabbern.

Plötzlich glühte mein Körper. Ich hatte ihn schmerzlich vermisst. Meine Hand wanderte zu seiner nackten Brust und meine Lippen wanderten zu seinen. Sie trafen sich und vollführten einen heißen Tanz. Luis drehte mich, so dass ich unter seinem Körper lag. Mit seinem Daumen strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich will dich sehen, wie du immer aussiehst wenn du schläfst. Du sollst mir nichts vorspielen". Beschämt sah ich weg. Luis hob meinen Kopf hoch. „Ich liebe dich".

Mit meinen Fingern malte ich Luis Kreise auf sein Schulterblatt. „Ich wollte dir doch nur gefallen". Seine Hand wanderte unter mein Top. „Du gefällst mir, egal wie du aussiehst". Ich wollte nicht reden, dafür hatten wir später noch genug Zeit. „Unnötiger Stoff". Lachend sah ich ihn an. Schnell legte Luis seine Hand auf meinen Mund. „Wir müssen leise sein". Ich nickte und zog mir mein Top aus. Er betrachtete meinen Oberkörper, was mich rot werden ließ. „Das gefällt mir schon besser". Mit meiner Hand wanderte ich von seiner Brust hinauf zu seinem Nacken und zog seinen Kopf zu mir runter. Heute Nacht würde er mir gehören.

Plötzlich drückte er mich eng an die Matratze und zog die Bettdecke über uns. Verwirrt sah ich ihn an. „Psst". Ich nickte und lauschte. Scheiße!!! Jemand war wach.

Wie sollte ich hier nur unbemerkt weg kommen?

Hindernis LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt