Kapitel 57

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Sebastians Sicht

Die Musik erfüllte den Club. Die Lichter tanzten und ihr Lächeln verzauberte mich. Ihre Augenstrahlten mich an. Wir wirbelten herum und hatten Spaß. Shilas Lachen hallte durch meinen Kopf.

Sie blieb stehen und stemmte ihre Hände in die Hüften. Fragend sah ich sie an, doch sie schloss ihre Augen. Irgendetwas stimmte nicht. Ich fasste sie noch gerade an ihrer Hüfte. Sie wurde ganz blass im Gesicht. Ich stütze sie und versuchte mit ihr nach draußen zu gehen. Der Weg kam mir so lang vor. Daniel stürzte hinter mir her und half mir sie aus dem überfüllten Club raus zubekommen.

Endlich gelangten wir zum Ausgang. „Daniel". Ihre Stimme war nur noch ein Krächzen. „Ich bin hier". Sie sackte in sich zusammen. Ein Gefühl der Angst packte mich. Was geschah nur mit ihr? Daniel strich ihr durchs Haar. „Ihr Kreislauf".

Und wieder wurde mir bewusst, das ich fast nichts von ihr wusste. Sie kaum kannte und mich ihr trotzdem so nahe fühlte. „Hat sie das öfter?". Daniel sah mich an. „Ja, sie wird gleich wieder zu sich kommen". Sein Wort in Gottes Ohren.

Sie lag in meinen Armen und bewegte sich nicht. Daniel stand ganz ruhig neben mir und beobachtete Shila. Ihre Augen öffneten sich,  Daniel lächelte und ich war sichtlich erleichtert. „Hallo Prinzessin". Shila lächelte Daniel an. „Hallo Großer". Die beiden waren sich so vertraut. Das war nicht ihre erste Situation in der Shila einen Zusammenbruch hatte. Mir fiel ein Stein vom Herzen, ich hatte wirklich Angst um sie gehabt.

Langsam rappelte sie sich wieder auf. Zwar war sie noch wackelig auf den Beinen, aber mit unsererHilfe schaffte sie es wieder zu stehen. Ein Wind wehte durch ihre langen Haare und entblößte ihren Hals. Ein Muttermal in Form eines Herzens zeichnete sich auf ihrem Hals ab und bereitete in mir ein wohliges Gefühl. Ich wusste das, dass was ich hier tat ein Schritt in die richtige Richtung war.

„Waren wir nicht hier um zu feiern?". Verwundert musterte ich sie .„Ja?".  Sie drückte mir einen Kuss aufdie Wange und schaute dann lächelnd zu Daniel. „Und was machen wir dann hier draußen?". Lachend nahm ich ihre Hand. „Na dann lass uns wieder rein gehen". Shila wurde mit jedem Schritt sicherer.

Wir betraten den stickigen Club. Sie zeigte mit dem Finger auf die Bühne. Typisch Vivi. Sie schaffte es immer die Leute zum Lachen zu bringen. Ganz locker stand sie auf der Bühne und sang. Die Leute jubelten und klatschten. Shila neben mir schien es sichtlich zu genießen. Sie steuerte die Bühne an, um ihre beste Freundin anzufeuern.

Vivi kam an den Rand der Bühne „Tonight. We are young. So let's set the world on fire. We can burn brighter than the sun" Sie reichte Shila ihre Hand und zog sie zu sich hoch. Unsicher schauteShila auf mich herab. Ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Ich wusste, dass sie es hasste im Mittelpunkt zu stehen. Doch Vivi hatte alles im Griff. Sie drehte Shila im Kreis und übereichte ihr ebenfalls ein Mikrofon.

Ihre Stimmen klangen zusammen einfach wunderschön „Carry me home tonight. Just carry me home tonight. Carry me home tonight. Just carry me home tonight."Sie machten "We are young" von Fun zu ihrem eigenen Lied.

Man sah Shila nicht an, dass sie gerade eben noch bewusstlos in meinen Armen gelegen hatte. Dieses Mädchen bezauberte mich von Tag zu Tag mehr. Der Abend nahm ein schönes Ende und wir machten uns schließlich auf den Weg zurück zur Jugendherberge.

Alle waren guter Stimmung. Wir schlichen uns wie Verbrecher zurück hinein. Alle waren darauf bedacht keinen Mucks von sich zu geben. Nur ab und zu hörte man ein leises Kichern. Wir verteilten uns auf unsere Zimmer.

Wie es sich für einen Gentleman gehörte brachte ich Shila noch zu ihrem Zimmer. „Schlaf gut, es war ein schöner Abend wir sehen uns morgen". Sie nahm mich in den Arm. „Fand ich auch, wir sehen uns dann morgen früh". Glücklich zwinkerte sie mir zu und ging dann in ihr Zimmer.

Hinter mir nahm ich einen Schatten wahr. „Du spielst deine Rolle wirklich gut". So cool wie möglich drehte ich mich um.„Meine Noten sind mir wirklich wichtig Frau Shirvin". Das Mondlicht schien auf ihr Gesicht und ließ sie noch gruseliger aussehen. „Streng dich an Sebastian". Mit diesen Worten drehte sichLuis Mutter um und ging.

Hindernis LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt