⚜️5. Kapitel⚜️

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Im Gegensatz zum letzten Mal, erschien mir der Raum nicht mehr so fremd und unheimlich.

Auch die Wäsche und die Bücher waren weggeräumt worden. Die Hexe hatte sich über ein dickes Buch gelehnt und schaute nichtmal auf, als ich eintrat.

Ihre Ohrringe klimperten leise, als sie sich bewegte. „Setz dich.", murmelte sie und griff nach einem kleinen Fläschchen. Die Substanz erinnerte mich an nichts gutes und ein Schauer huschte über mein Rücken.

Ich ließ mich auf einer Bank nieder, die ihr schräg gegenüber stand. Sogar der Staub auf dem Kamin wurde weggewischt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit blickte sie endlich zu mir auf und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Also wie beginnen wir? Als erstes deine Seele, oder das Ritual?"

Ich seufzte. Es war doch sowieso egal mit was wir starteten, denn das Tattoo hinderte uns daran, zu gehen, ohne eine Gegenleistung zu geben, es sei denn, wir wollten sterben.

„Als erstes möchte ich deinen Namen.", erwiderte ich möglichst stur. Ich würde niemanden meine Seele überlassen, ohne dessen Namen zu kennen.

„Lyanna.", sagte sie und würdigte mich eines skeptischen Blickes, doch es war mir egal.
„Und woher weiß ich das es dein wahrer Name ist?", wollte ich sicher gehen. „Du weißt es nicht, deine einzige Chance es zu wissen, ist es mir zu vertrauen."

Sie fuhr mit einem Messer über ihren Finger, bis er blutete. Dann ließ sie das Blut in eine Schüssel Tropfen. Angst vor ihr und ihren Künsten überrannte mich und lies mich innerlich schrumpfen.

„Runa.", murmelte ich und hielt ihr meine Hand hin. Ihr kritischer Blick, zeigte mir deutlich, dass sie diese Geste entweder nicht kannte, oder was mir wahrscheinlicher war, einfach nicht für nötig empfand.

Sie beachtete mich nicht weiter und drehte sich dem Kamin zu. Mit einigen Worten und Handbewegungen, entfachte sie eine kleine Flamme in der Asche und legte Holzscheite drauf um die Flamme zu einem Feuer werden zulassen.

„Eins noch, Runa." Sie spuckte meinen Namen aus als wäre er Gift. Hass stieg in mir empor, was erlaubte sie sich? Am liebsten hätte ich mich auf sie gestürzt, doch ich durfte nicht. Musste mich zurückhalten.

Ich war meinem Ziel so nah wie noch nie zuvor. Weshalb also alles zerstören, was mir Hoffnung gab?

„Für das Ritual wirst du früher oder später Opfer bringen müssen. Menschen die du liebst. Also überleg es dir gut." Ich hielt inne. Es gab keinen den ich liebte außer meine Eltern, doch sie waren weit entfernt von mir und in Sicherheit.

Ich hatte keine richtigen Freunde, keine für die ich etwas tun würde und keine die etwas für mich tun würden.

Und wenn schon, um abzubrechen, war es zu spät. Ich hatte Lyanna meine Seele verkauft, gegen etwas was ich niemals aufgeben würde es umzusetzen. Nicht jetzt. Nicht heute.

„Also, beginnen wir.", sagte sie und lächelte mich an. Ich hasste sie und gleichzeitig war sie meine einzige Hoffnung.

Die einzige die mir helfen konnte. Die einzige die mich meinem Ziel ein Stück näher bringen konnte.

Lasst mir gerne wieder konstruktive Kritik da und sagt ihr was euch gefallen hat, oder was ihr anders machen würdet.

Danke, das ihr Runa auf ihrem Weg begleitet!!!

The dark CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt