Sie zögerte, bevor sie behutsam einen Arm um mich legte. Ich spürte die Tränen, ich spürte die Leere, doch das erste mal hatte ich keine Angst vor ihnen.
Ich entfernte mich wieder von ihr und ließ mich auf der Bank nieder, wo ich zuvor noch zitternd vor Angst saß.
Ich lächelte, es war das erste mal seit Ewigkeit, das ich mein Lächeln einem anderen Menschen zeigte. Mein wahres Lächeln.
„Ich werde auf deine Seele aufpassen.", sagte sie und wendete sich von mir ab. Ich wollte sie zurückhalten, ihre Antworten auf meine Frage hören, doch ich blieb wie gelähmt sitzen.
„Wir sind verbunden, für immer." Sie deutete auf das Tattoo. Mein Blick viel auf meinen Arm. „Ich kann dich dadurch aufsuchen, du wirst spüren ob ich in deiner Nähe bin, oder ob wir weit voneinander entfernt sind."
Ich nickte. Atmete auf.
„Wenn deine Zeit als Königin vorbei sein wird, kannst du wieder kommen, kommst du jedoch davor, wird dein Wunsch für immer ein Traum bleiben." Ihre Stimme hallte in meinen Ohren wieder.„Und was wird sein wenn ich es nicht schaffe? Das Ritual nicht vollenden kann?", meine Stimme klang leise, nicht mehr fest und sicher.
„Du kannst kommen und dir deine Seele zurück holen. Jedoch wirst du das Ritual dann niemals wieder vollenden können. Dann musst du deinen Plan aufgeben, doch du wirst deine Seele bekommen, solange du nur einmal kommst und mich aufsuchst."
Ich nickte. Es war kein Geschäft, was wir gemacht hatten. Es war ein Tausch und ich merkte, das wir beide nichts für immer verloren hatten. „Danke.", hauchte ich und sah ihr zu, wie sie über die Treppe verschwand.
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Die Leere verfolgte mich jeden Tag, jede Sekunde. Und doch verspürte ich eine gewisse Freude. Die letzten Tage war ich in einem kleinen aber gemütlichen Zimmer gewesen und verbrachte meine Nächte in der Stadt.
Die vielen Geräusche die man nachts ausmachen konnte, irritierten mich immer noch. Ich war die undurchdringliche Stille gewöhnt. Die Ruhe. Ab und an Tiergeräusche, doch hier brennten Lichter, ließen die Sterne wie kleine kaum sichtbare Punkte am Himmel aussehen. Das Mondlicht schien kaum durchs Fenster, sondern wurde von einer Schicht aus Licht unwichtig, unschön, verblasste.
Abends wurden die Tore geschlossen um die Stadt vor Eindringlingen zu schützen.
Ich hatte versucht mich hin und wieder raus zu schleichen, jedoch wurde mir bei jedem mal klarer das dies keine gute Idee war und nur Aufmerksamkeit auf mich lenkte, die ich nicht gebrauchen konnte.Kurz nachdem ich Lyannas Haus verlassen hatte, kam mir die Idee unser Haus zu verkaufen. Es würde mir Geld bringen und helfen gut über die Runden zu kommen.
Außerdem benötigten wir es nicht mehr. Meine Eltern würde niemals wieder hierher zurück kommen, meine Schwester war tot. Weshalb ich nur Vorteile sah es zu verkaufen.
Ich stand nun schon einige Tage in den belebten Straßen, um es jemandem anzubieten und hatte jede Menge Leute angesprochen, als ich einen Bauer traf. Ich hatte ihm das Haus einigermaßen gerecht verkaufen können, was bedeutete, das diese meine letzte Nacht hier in Tenka war, bevor ich weiter reisen würde.
Ich hatte keine Ahnung wohin, doch mir war klar, das ich mich langsam der Hauptstadt unseres Landes näher musste, wenn ich wirklich Königin werden wollte.
Ich hatte das Kapitel dann doch früher fertig, als ich dachte und hoffe natürlich wie immer das es euch gefallen hat.
In diesem Kapitel beginnt Runas Reise und der Weg zu ihrem Ziel. Zu einem Ziel, was sie in viele Schwierigkeiten und Probleme führen wird, aber auch gute Sachen mit sich bringt.
(Wie immer natürlich gerne konstruktive Kritik oder Hinweise auf Rechtschreibfehler;-))
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The dark Crown
FantasyEine verbotene Liebe. Eine Königin ohne Herz. Ein Mädchen, stärker als die Asche. Dunkel wie Asche und kalt wie Schnee, das ist das Reich Artasia. Runa ist eine der ärmeren Leuten auf dem Land. Doch als ihre Schwester ermordet wird, beschließt sie s...