⚜️7. Kapitel⚜️

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Alles um mich herum wurde wieder klarer.
Schwer atmend öffnete ich die Augen und beäugte die Decke, deren dunkles Holz alt und mitgenommen wirkte. Verbrannte Stofffetzen lagen auf dem Boden verteilt.

Ich drehte mich um und erblickte ein Bett voll Asche unter mir. Ich lag auf dem Boden. Spürte nur die Asche, die meine nackte Haut schwarz färbte.

Mein Blick wanderte durch den Raum. Doch ich erblickte niemanden. Ich starrte meine verbrannten Klamotten an und spürte Tränen, die von der Asche schwarz gefärbt wurden.

Sie tropften auf den Holzboden und bildeten einen kleinen See. Ich stöhnte auf, als ich mich hinsetzten wollte. Alles in mir schmerzte.

Was war passiert? Auf einem Stuhl erblickte ich einen Stapel frischer Klamotten und schlüpfte in sie hinein. Das Kleid wirkte bei mir eher wie ein Minirock, doch es war besser als nichts.

Ich wendete einen weiteren Blick auf den Fußboden. Die Asche hatte sich zu allen Seiten verteilt. Mein Blick wanderte wieder zu meine Klamotten, bevor ich innehielt.

Wo war das Messer? Ich hatte es davor weder abgelegt noch sah ich es irgendwo in der Asche liegen. Hastig begann ich den Boden abzusuchen. Alles in mir schrie mich an, sogar die Bäume schienen mich auszulachen.

Hinter mir ertönten Schritte. „Suchst du was?", hörte ich Lyannas gelangweilte Stimme hinter mir. Als ich mich umwandte, sah ich ein Lächeln, das ihre Lippen besetzte.

Ich starrte sie an, bevor ich mein Messer in ihrer Hand erblickte. „Gib es mir, sofort.", sagte ich und streckte ihr meine Hand hingegen.

Ihr Lächeln wurde noch breiter, bevor sie es mir zuwarf. Ich fing es halbwegs geschickt auf und steckte es ein.

Sie nickte und stellte mir eine neue Tasse hin. Am liebsten hätte ich sie weggeschleudert, bis sie nicht mehr da war, doch ich ließ sie dort wo sie stand. Auch wenn ich das Glück der Scherben die brechen würden bestimm gut gebrauchen könnte.

„Das ist Wasser, Runa. Kein Gift.", murmelte sie und drehte sich mit einem Teller voll Kekse wieder zu mir um. Bei dem Anblick, fing mein Magen laut an zu Knurren. Ich hatte ganz vergessen, wie lange ich schon nichts mehr gegessen hatte.

Anfangs hatte ich noch versucht mir Essen zu verdienen, mittlerweile, klaute ich es von Ständen oder diesen Reichen, die jede Menge Geld besaßen.

Als sie den Teller auf dem Tisch platzierte, nahm ich mir einen. Ich hasste das Klauen, da kamen diese hier gerade zu perfekt. Fehlte nur noch meine Familie.

Und meine Seele, sagte ich mir innerlich. Ich konnte nicht sagen, wie es sich anfühlte ohne ihr zu leben, wusste es nicht.

Ich hatte keine Veränderung gespürt. Nur diese seltsame Leere, die mich begleitete, seit ich aufgewacht war. Ich wusste viel zu wenig, rügte ich mich und schüttelte den Kopf.

Mit meinen Gedanken, kam das Gefühl hier raus zu müssen, meinem Ziel immer näher zu kommen und nicht hier zu sitzen und Kekse zu essen.

„Ich habe dir meine Seele gegeben, du gibst mir das Ritual.", sagte ich und hob herausfordernd die Brauen. Sie nickte. „Wenn du meinst. Ich dachte du möchtest vielleicht so ein paar Dinge erfahren, vielleicht sowas wie, wo liegt meine Seele? Oder was ist passiert?"

Sie hatte recht. Ich brannte regelrecht nach der Antwort auf diese Fragen, doch mein gedrängtes Gefühl, brachte mich dazu dies zu überspringen, als würde ich so Zeit einsparen.

„Die ist für mich im Moment nicht von Belangen. Viel wichtiger ist mir das Ritual, also..." Sie nickte wieder. Ihre ruhige und zugleich raue Art, verblüffte mich immer wieder aufs neue.

So hatte ich mir die gefährliche Frau, die alle jagten nicht vorgestellt. Ihr Alter, stellte bei mir die meisten Fragen auf. Ich erinnerte mich daran, gehört zu haben, dass es sie schon seit über siebzig Jahren gab, wie konnte sie dann so jung sein?

„Ich weiß du wirst es nicht hören wollen, aber sei vorsichtig. Ich verspreche dir, es wird Opfer geben. Opfer die du jetzt noch nicht kennst. Aber ich habe dir mein Versprechen gegeben, also," Sie atmete tief ein und schaute mich durchdringend an, „Glühe wie ein Phönix in der Asche des Feuers. Erwache wie ein Dämon aus der Dunkelheit. Sterbe im Licht der Sonne. Erwache aus der ewigen Kälte des Schnees."

Ich schnappte nach Luft. Und dafür hatte ich meine Seele verkauft? Für ein Rätsel? Ich funkelte sie wütend an, wartete auf eine genervte Antwort. Stattdessen, lächelte sie noch breiter.

Hatte sie kein schlechtes Gewissen? Nein, sie war die Frau die alle jagten. Und dies sicher nicht grundlos.

„Was ist? War es nicht das was du wolltest?", fragte sie und strich sich süffisant die Haare aus dem Gesicht. „Ich habe dir meine Seele verkauft!", schrie ich sie an. „Und wofür? Dass du in Rätseln sprichst?!"

Mein Atem wurde schwerer. Genauso wie meine Last, die sich verdoppelte. Auf einmal  spürte ich in mir noch die Leere die durch den Verlust meiner Seele blieb.

Ohne mit der Wimper zu Zucken, wurde sie ernst. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ich habe dich unsterblich gemacht. Ich habe Dir geholfen das Ritual zu beginnen und als Dank schreist du mich an?!"

Ich riss meine Augen auf. Meine Gedanken rasten wie verrückt. Alles in mir schrie. Ich konnte nicht sagen ob vor Freude, oder vor Wut, oder vor beidem.

Glühe wie ein Phönix in der Asche des Feuers, wiederholte ich innerlich. Ich habe geglüht, ich habe gebrannt, bin wieder aufgestiegen in der Asche des Feuers. Ich vergaß für einen Moment zu atmen.

„Ich habe geglüht, ich habe gebrannt, bin wieder aufgestiegen in der Asche des Feuers.", sagte ich laut. Lyanna nickte. „Du hast es geschafft, du hast mir bewiesen, das es alles für dich ist. Du hast geglüht."

Ich weinte, Tränen rannten meinen Hals herab. Dann fiel ich ihr ohne etwas zu sagen um den Hals. Sollte sie gejagt werden. Sollte sie dunkle Magie nutzen. Für diesen einen Moment war ich ihr dankbar.

Es tut mir wirklich leid das ich wieder einmal so lange nicht veröffentlicht habe! Ich arbeite grade an einem weitere Projekt und habe auch ansonsten relativ viel Arbeit, kann also sein das es auch wieder solange dauert bis das nächste kommt:-|

Trotzdem hoffe ich natürlich das euch das Kapitel gefallen hat.

Und danke das ihr euch die Zeit nehmt diese Geschichte zu lesen!

The dark CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt