Cain
Die Sonne stand tief. Vielleicht war es der dritte, oder vierte Tag seiner Reise, vielleicht aber auch der sechste, oder siebte. Seine Gedanken spielten verrückt und er hatte das Gefühl mitten auf einem Meer aus Gedanken zu treiben, ohne Sicht auf Land.Er fühlte sich alleine und erschöpft. Der Hunger trieb ihn weiter und ließ ihn so wenig Pausen machen wie es nur irgendwie ging.
Er hatte zwar einiges mitgenommen, jedoch war ihm nicht bewusst gewesen, wie lange es zu Fuß wirklich dauerte, bis er zum nächsten Dorf kam.Nachdem er von Artrasera aufgebrochen war, hatte er nach einem Tag ein weiteres kleines Dorf gefunden und sich dort eine Schlafmöglichkeit gesucht. In Gedanken sah er immer noch den Palast und all die wunderschönen Mauern und Blumen. Er dachte an die Adligen, an ihre Kleider und Gewänder, die mit Edelsteinen und Schmuck besetzt wahren. Zum ersten Mal in seinem Leben, verspürte er Heimweh und wäre am liebsten umgedreht, doch die Drohung der Frau blieb ihm im Hinterkopf.
Er musste dieses Mädchen finden, dann erst konnte er wieder zurück kehren. Müde ließ er sich auf einem Stein nieder. Seine Muskeln brannten und die Müdigkeit überholte ihn, doch er wusste, dass er weiter musste. Bis er den nächsten Ort erreichen würde, konnte es nicht mehr all zu weit sein, versuchte er sich einzureden.
Er taumelte einige Schritte weiter, krallte seine Finger in die Rinde eines Baumes. Spürte wie seine Haut an seinen Fingerkuppen langsam aufriss und kleine Blutstropfen auf den moosbewachsenen Boden tropften.
Ihm wurde schwindelig und Schweiß lief ihm über die Stirn. Er sah nichts als Schwärze vor ihm und spürte wie er hart auf dem Boden aufprallte.
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„Du musst von weit hergekommen sein" Die Frau lächelte und wischte ihm mit einem Tuch über die Stirn. Cain roch frische Luft und spürte die Hände der Frau, die vorsichtig seine verklebten Haarsträhnen auf die Seite wischten. Vergebens versuchte er sich aufzurichten, doch sein Rücken schmerzte.
Etwas in ihm ließ ihn aufhorchen. Kräuter, der Geruch von ihnen drang in seine Nase. Gedanken aus dem Zelt suchten ihn heim. Er sah die Hexe, ihre wild zerzausten Haare, ihre Augen glühten. Er wollte aufstehen und davon laufen, doch ein sanfter Druck, brachte ihn dazu sich wieder hinzulegen.
„Du bist noch nicht so weit, als dass du aufstehen könntest. Du würdest höchstens bis zur Tür kommen, bevor du wieder umkippen würdest!" Die Stimme klang liebevoll, in irgendeiner Art und weise beruhigend. Cain seufzte und ließ sich zurück sinken. Die Frau hatte recht. Es würde nichts bringen jetzt fliehen zu wollen.
„Wo sind wir?" Seine stimme war brüchig und rau. „Wir sind am Rande der Nebelnzinnen. Wenn du raus schauen würdest, würdest du die Gipfel sehen, die die dicke Wolkendecke durchbrechen." Cain nickte. Das war nichtmal so schlecht. Er hätte auch ganz wo anders hin verschleppt werden können, die Nebelzinnen lagen jedoch auf seinem Weg.
„Wer seid ihr?" , fragte er und drehte seinen Kopf auf die Seite, in der Hoffnung durch einen Schlitz einen Blick nach draußen zu erlangen. „Wir sind das Wandernde-Volk.
Wir reisen durch Artasia, es gibt kaum einen Ort den ich noch nicht gesehen habe. Vielleicht kennst du uns unter dem Namen Götterboten?"Cain nickte, der Name kam ihm bekannt vor. Jedoch wusste er nicht, dass es dieses Volk wirklich gab. Er dachte viel eher, dass es eine Geschichte der ärmeren Leute in Artasia sei, die sie dazu bringen sollte niemals die Hoffnung zu verlieren. Es hieß, die Götterboten seien vom Sonnengott gebracht worden, um für Frieden und Heilung zu sorgen. Das nahm ihm ein Stück weit die Angst, die ihm unter der Haut steckte. Selbst am Königshof wurde, wenn auch selten, gut über sie gesprochen.
„Und was ist passiert?" Vielleicht waren es zu viele Fragen, die ihm aus dem Mund sprudelten, doch er brauchte Antworten.
Die Frau nickte und sagte, „Wir haben dich im Wald gefunden. Du lagst da und hast dich kaum bewegt", die Frau machte eine kurze Atem Pause, dann sagte sie, „du wurdest vergiftet, jemand trachtete nach deinem Tod."Entschuldigung nochmal, dass so lange kein neues Kapitel gekommen ist. Wir haben grade Prüfungen und ich komme kaum noch zum Schreiben, versuche aber demnächst wieder ganz normal jede Woche ein Kapitel zu veröffentlichen:-(
Hoffe natürlich das es euch trotzdem gefallen hat. Falls ihr mögt könnt ihr ja nochmal unter dem ersten Kapitel „Artasia" schauen, dort findet ihr eine Karte von dem Land auf der ihr Runas und Cains Weg vielleicht ein wenig besser verfolgen könnt;-))
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The dark Crown
FantasyEine verbotene Liebe. Eine Königin ohne Herz. Ein Mädchen, stärker als die Asche. Dunkel wie Asche und kalt wie Schnee, das ist das Reich Artasia. Runa ist eine der ärmeren Leuten auf dem Land. Doch als ihre Schwester ermordet wird, beschließt sie s...