Pov Karma
„Mama!", schrie meine Schwester aufgeregt und lief ihr direkt in die Arme. Nachdem sie sich los ließen, schenkte meine Mutter Nagisa ihre Aufmerksamkeit. „Nagisa, richtig? Schön dich wieder zu sehen.", begrüßte sie ihn mit einem Lächeln. Dieser erwiderte mit einem Grinsen. „Guten Morgen, ich hatte nicht erwartet, dass Sie schon zuhause sind.", gab mein Freund offen zu und blickte zu mir rüber.
Nach einigen Momenten ließen meine Mutter und Kiko uns alleine im Flur stehen und gingen in die Küche. Ich nutzte die Chance und zog den Blauschopf zu mir. „Was machst du hier?", fragte ich verunsichert. „Du schwänzt doch sonst nie.", stellte ich verwirrt fest. „Dann hast du wohl einen schlechten Einfluss auf mich.", lachte er und vergrub sein Gesicht in meiner Brust. Grinsend hob ich sein Kinn wieder an und wollte ihn küssen.., als grade die Haustür aufgeschlagen wurde und mein Vater vor und stand.
Nagisa drückte mich noch in der gleichen Sekunde weg und starrte meinen Vater verwirrt an. „Vater. Du bist zuhause.", stellte ich fest und blickte ihn an. „Hallo mein Sohn.", erwiderte er mit dir gleichen Lustlosigkeit wie immer. „Ich hoffe du hattest eine angenehme Reise.", fauchte ich ironisch.
Anscheinend merkte Nagisa die Spannung zwischen uns. „Ich geh mal lieber in die Küche, vielleicht braucht Mei ja Hilfe..", merkte er an und kehrte uns den Rücken zu. Als wir alleine waren sprach er wieder. „Dir brennt doch irgendwas auf der Seele. Schieß los mein Junge.", ich grübelte nicht lange nach und sprach meinen Verdacht aus. „Wer ist die Frau auf dem Foto?"
„Ich weiß nicht was du meinst. Welche Frau denn?", fragte er und blickte mich verwirrt an. „Du weißt genau was ich meine, Pap! Gib es doch einfach zu, du hattest was mit ner andern!", ich versuchte mich zu beruhigen, ballte aber meine Hände zu Fäusten. „Das bildest du dir ein, mein Sohn. Vielleicht hast du etwas falsch verstanden..", versuchte er mir zu erklären und drehte mir den Rücken zu. „Jetzt tu doch nicht so, ich hab all die Nachrichten selber gesehen!", schrie ich ihn an.
Er verlor nicht die Fassung und sah mich nicht an. „Haben wir dir nicht beigebracht, dass man in erwachsenen Sachen nicht rumschnüffelt?", konfrontierte er mich aufeinmal, so ruhig wie es nur ging, doch ich merkte wie er seine Zähne zusammen biss. „Mama fremd gehen nennst du erwachsenen Sache? Wow pap, dann bist du aber sehr reif, oder?", provozierte ich ihn in Hoffnung er würde seine Fassade zur Seite legen und mich endlich anschreien.
Er atmete tief ein und aus. „Karma, es reicht.", „Was reicht? Willst du die Wahrheit etwa nicht hören, hm? Willst du es nicht wahrhaben, dass du die Familie damit zerstörst?", schrie ich auf und verlor die Fassung, was ihn dazu brachte seine Ruhe ebenfalls aufzugeben.
„Schweig! Immerhin bin ich nicht der, der sich mit einem Kerl rumtreibt und keine eigene Familie haben wird! Ist es das, was du willst Karma?!", nach diesem Satz folgte Stillte. Mein Vater sah mich hasserfüllt an, doch fokussierte sich auf etwas hinter mich. Sein Blick wurde harmloser, erschrocken. Ich drehte mich um und sah alle hinter mir stehen.
Meine Mutter, enttäuscht. Kiko, die versuchte ihre Tränen zurück zu halten, und mein Freund, verwirrter denn je. „Mei.. meine liebe Mei, es gab zwischen Karma und mir nur eine kleine Auseinandersetzung-", „Raus.", forderte meine Mutter an, Vater sichtlich geschockt. „Lass uns doch bitte reden und..", Mama unterbrachte ihn ein weiteres Mal und verpasste ihm eine Ohrfeige. „Verschwinde aus meinem Haus!"
Er warf mir einen letzten Blick zu und ging zur Tür. „Ich liebe dich, Mei.", flüsterte er, bevor er hinter sich die Tür zu schlug. Wir alle starrten auf den Eingang. Scheiße. War das wirklich das richtige? Ich wurde von jemandem aus meiner Trance zurück gebracht, als mich jemand umarmte. Es war Akiko, die sich an meinen Hals hing und weinte. Ich legte meine Arme um sie und merkte erst dann, dass meine Hände zitterten. Ich drückte meine kleine Schwester an mich und sah aus dem Augenwinkel wie meine Mutter Nagisa in den Arm nahm.
Hatten sie das alles gehört? Waren sie einverstanden mit unserer Beziehung? Würde es jetzt komisch sein? Auch mir stiegen jetzt Tränen in die Augen. Dieser Mann hatte meine Familie verletzt. Das werde ich ihm nie verzeihen. Kiko ließ von mir ab und wischte mit ihrem Daumen eine Träne von meiner Wange. Ich drückte mich zu meiner Mutter. „Es tut mir-", bevor ich meine Entschuldigung beenden konnte, zog sie mich in eine Umarmung.
„Du hast alles richtig gemacht, Karma. Ich danke dir.", sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn und zog dann mit dem Arm Nagisa zu uns, während dieser amüsiert lachte. „Willkommen in unserer Familie, Nagisa.", stolzierte sie. Wir rissen uns beide los und liefen rot an. „Mutter! Bitte!", klagte ich und sah sie bittend an, dieses Thema erstmal nicht anzusprechen. „Ich geh hoch, in Karmas Zimmer.. Du kannst ja nachkommen.", der Blauhaarige sah noch immer zu Boden und rannte die Treppen hoch.
Erleichtert atmete ich aus. „Ich wusste von Anfang an, dass da was läuft.", verkündete Akiko grinsend. „Klappe, du idiot. Garnichts wusstest du.", ich wuschelte ihr durchs Haar und lachte. Mit einem bemitleidensten Lächeln sah ich meine Mutter an. „Ich wusste von seiner Affäre.. Ich wollte ihn genauso konfrontieren. Du kommst ganz nach mir, Karma.", lachte sie, als würde ihr das nichts ausmachen. Sie hatte recht, ich kam ganz nach ihr. Die roten Haare, Bernstein Augen, der sture Charakter.. Ich hatte nichts von meinem Vater, außer vielleicht seine Körpergröße.
Kiko hingegen hatte einiges von ihm aufgenommen. Sie hatte seine schwarzen Haare, eine Mischung aus Mamas Bernstein und Paps grünen Augen. Sie hatte seine Grübchen und seine Nase. Jedoch war sie nicht sonderlich groß, also hatte sie wahrscheinlich Mamas Größe angenommen. „Jetzt geh schon zu ihm.", befahl mir der kleine Teufel. „Seit wann gibst du hier das Kommando an, hm?", grinste ich und begab mich auf ihre Körperhöhe.
„Willst du deinen Freund etwa warten lassen, hm?", entgegnete sie mit dem selben Ton wie ich. Beeindruckt zog ich die Augenbrauen hoch. „Und du kommst wohl ganz nach mir.", stupste ich ihre Nase an und ging zur Treppe. „Denk aber ja nicht, dass du hier den Teufel spielen wirst, Kiko!", rief ich ihr noch zu und ging in mein Zimmer.
Nagisa saß verwirrt auf meinem Bett. „Alles in Ordnung?", „Das sollte ich dich fragen. Das war ganz schön heftig..", gab mein Freund von sich und starrte mich an. Ich setzte mich neben ihn und nahm seine Hand. „Mach dir mal darum keine Sorgen. Er hat's verdient, oder nicht?", Nagisa lehnte sich an mich und seufzte. Ich grinste, hob seinen Kopf an und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Also.. Willkommen in unserer Familie, Nagisa.", zufrieden lächelte er und legte seine Stirn gegen meine.
(Bild von Pinterest)
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-All I want is you- | Karmagisa |
Fanfiction‼️ In Bearbeitung des letzten Kapitel ‼️ Eine Jahre lange Freundschaft zwischen zwei Jungen. Doch sind die beiden wirklich nur Beste Freunde? Gegen Ende des Schuljahres fangen die Jungen an sich näher zu kommen. Trotz der Angst und vieler Zweifel w...