"Gracias!", rief ich noch und wank zum Abschied. Nachdem meine Verletzung tatsächlich verschwunden war, wurde ich noch dem Rest der Familie vorgestellt.
Mirabel und ich verbrachten danach noch ein wenig Zeit miteinander. Vielleicht hatte Pepa recht und wir würden eines Tages wirklich gute Freundinnen werden.
Der Lockenkopf mit Brille wank mir und als ich mich in Bewegung setzte, wurde sie immer kleiner und verschwommener, bis ich sie gar nicht mehr erkannte.
Ich hielt auf das weiße Haus zu, das ruhig im Licht der Flammen dalag. Es war bereits dunkel und höchstwahrscheinlich schliefen einige Dorfbewohner schon.
Das weiß leuchtete wie die Sterne am Himmelszelt- ich erkannte es schon vom weiten.
Ich öffnete kurzerhand die Tür und trat ein. "Bin wieder da!"
Keine Reaktion.
"Abuelo?"
Verwirrt schloss ich die Haustür und schlich leise Richtung Wohnzimmer.
"Dieses Kind ist ihre Enkelin, nicht ihre Tochter." Senõra López sprach zu meinem Abuelo. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Kann der doch egal sein ob ich seine Enkelin oder Tochter bin? "Ich müsste regelmäßig nach ihr schauen und meine Zeit ist knapp bemessen. Ein Mann ist einer solchen Aufgabe nicht gewachsen."
Wie redet die bitte mit ihm?
"Sie sind jederzeit Herzlich Willkommen.", sagte Abuelo und fügte unwillkürlich hinzu: "Sofern Sie Ihre Besuche tatsächlich für unverzichtbar halten. Ich werde mich um Dankbarkeit bemühen. Aber für Y/n bin ich selbst verantwortlich. Verstehen Sie? Sie ist meine Enkelin und seit sie sechs Jahre alt ist, lebt sie bei mir."
"Aber Y/n ist ein Kind! Und Sie sind ein Mann!"
"Sie haben eine wahrlich bemerkenswerte Beobachtungsgabe", erwiderte Abuelo. Er sprach ruhig obwohl ich mir vorstellen konnte, dass er innerlich kochte. "Ihr Optiker kann stolz auf Sie sein."
"Aber was wollen sie mit ihr anfangen?"
Ich sah durch den winzigen Türspalt und erblickte die beiden. Abuelo zog ein verwirrtes Gesicht. "Ich werde sie lieben. Wenn ich den Gedichten glauben darf, die ich gelesen habe, ist das mehr als genug."
Bei den Worten lächelte ich. Abuelo war echt der beste! Senõra López allerdings schnaubte nur und verschränkte die Arme vor der Brust. "Meinen Sie also, ja? Also die-"
"Die Aufgabe, für ein Kind zu sorgen, birgt zweifellos viele dunkle Geheimnisse, aber ich bin der festen Überzeugung, dass sie nicht unlösbar sind."
Ich ließ von der Wohnzimmertür ab und stieg die Treppe hinauf, direkt in mein Zimmer.
Erschöpft von dem heutigen Tag, ließ ich mich in mein Bett fallen.
Wer hätte gedacht, dass ich heute die Madrigals treffe?
Darüber hinaus, sind mein Abuelo und ich übermorgen zum Essen eingeladen, denn morgen sollte anscheinend ein wichtiges Festival stattfinden- zu dem Abuelo und ich auch eingeladen waren.
Vielleicht war das nicht der perfekte Start in ein neues Leben, aber ein vielversprechender Anfang.
Anlässlich meines achten Geburtstages backte Abuelo einen Schockoladenkuchen, der nicht ganz gelang, weil er in der Mitte einsackte. Trotzdem erklärte ich ihn zu meinem Lieblingskuchen.
"Denn", sagte ich "man kann die Mulde mit extra Zuckerstuss füllen, und viel Zuckerstuss finde ich lecker."
"Freut mich, das zu hören.", meinte Abuelo und lächelte. "Wenn ich mich nicht irre, heißt es allerdings Zuckerguss. Ich gratuliere dir sehr herzlich zu deinem vermutlich achten Geburtstag, mi pequeño. Wie wäre es mit etwas Shakespeare zum Geburtstag?"
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Mi Amor <3 Camilo X Reader (German F.f)
Fanfiction"Du bist die letzte von uns. Es tut mir leid. Hörst du? Mamà tut es leid." Mit zitternen Händen, hält sie das Kind in ihren Armen. Erneut fließen Tränen aus ihren Augen. Schluchzend schloss sie ihre grünen Augen und setzte ihre letzte Kraft für ihre...