02~ Y/n, das Mädchen aus dem Himmel

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Voller Freude schwang ich mich hoch und öffnete die Haustür. Ich sog die frische Luft ein. Sie roch nach Sonne, und ein bisschen nach Essen, denn im Haus gegenüber würde gerade Essen zubereitet.

Da fiel mir ein, dass ich noch gar nichts gegessen hatte. Allerdings wollte ich jetzt nicht noch frühstücken und entschied mich dagegen.

"Bist du sicher, dass du dich hier zurecht findest?", ertönte Abuelos Stimme aus der Küche. "Ich habe mir selber das Dorf noch nicht angesehen. Ich möchte nicht, dass du dich verläuftst!"

Genervt verdrehte ich die Augen. Gerade eben hatte er noch nichts dagegen einzuwenden. "Abuelo...ich bin doch kein Kind mehr!"

Ich hörte ihn lachen. "Gut, gut mein Kind! Dann viel Spaß und pass auf dich auf."

"Jaa!", rief ich und die Tür hinter mir viel ins Schloss. Ich atmete tief ein und zog die Luft tief in meine Lungen.

Dann kann es ja losgehen!

Ich setzte mich in Bewegung und lief eher desorientiert, über den Kiesweg.

Ein kleiner Junge fegte über den Weg und wirbelte eine Menge Sand, Steine und Staub auf.

Ich begann zu Husten und klopfte mir den nicht sichtbaren Staub von meinem Kleid. Also wirklich...das war gerade neu!

Verärgert sah ich dem Jungen hinterher und ging weiter, ohne zusehen wo ich hinlief.

Ich erschrak, als ich aus dem Augenwinkel eine Gestalt sah, die geradelinks auf mich zusteuerte. Der Blick des Mädchen lag ebenfalls auf einer Person, hinter ihr sodass sie mich wahrscheinlich gar nicht erst bemerkt hatte.

"Vorsicht!", rief ich noch und mein Blick schnellte ruckartig nach vorne, doch war es schon zu spät. Und weil der Zusammenprall so unerwartet kam, stürzten wir beiden zu Boden.

"Oh mein Gott! Tut mir so, so, so leid." Das Mädchen beugte sich über mich und musterte mich mit ihren braunen Augen.

Die Sonne stach mir in die Augen und ich hielt mir die Hand über meinen Kopf. "Schon gut. Ich habe ja auch nicht hingesehen."

Ich richtete mich auf und schaute das Mädchen an. Sie hatte schwarze Haare und musste so um die fünfzehn bis sechzehn Jahre alt sein, also ungefähr in meinem Alter.

"Geht es dir denn gut? Hast du Schmerzen oder sowas?" Das Mädchen schaute hektisch an mir herab, um nach irgendwelchen Verletzungen zu suchen.

"Nein, es ist schon alles-"

"Oh du meine Güte?!" Sie deutete auf mein rechtes Knie. "Du blutest ja!"

Ich blickte auf mein Knie und tatsächlich. Eine mittelgroße Schürfwunde verzierte es und aus ihr, quoll hellrotes Blut.

"Es tut mir so leid, wirklich!" Das Mädchen raufte sich die Haare. "Es ist nur, ich habe gerade-"

Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ist schon gut. Außerdem ist das ja keine so schlimme Verletzung. Ich werde einfach-"

"Meine Mamà kann dir was kochen!", rief das Mädchen plötzlich, richtete sich ihre grüne Brille und griff nach meinem Handgelenk, nur um mich einfach so mitzuschleifen.

Verdattert starrte ich auf ihren Hinterkopf. "Deine Mamà? Wie? Verstehe ich nicht."

"Na, mit ihrer Gabe kann sie die Wunde in Sekunden heilen!"

"G-gabe?" Dann fiel es mir ein. "Warte! Gaben? Ist deine Mutter eine von den-"

"Ja, sie ist eine Madrigal.", berichtete das Mädchen stolz. "Ich dann logischerweise auch. Oh, übrigens meine Name ist-"

Mi Amor <3     Camilo X Reader (German F.f)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt