Camilo Pov:
Wie könnte ich diesem verlockenden Anblick bloß widerstehen?
Wahrscheinlich würde sich mir diese Chance nicht mehr so schnell bieten. Und ganz genau aus diesem Grund wollte ich alles von ihr, wirklich alles.
Die Hitze auf ihrer Haut spüren. Ihren Duft aufnehmen. Ihre zarten Lippen schmecken. Sie in meinen Armen halten bis zum Ende meines letzten Lebenstages.
Ich wollte nur sie.
Sie war so verdammt perfekt. Perfekt unperfekt wie ein ungeschliffener Diamand.
Wir standen uns so nahe, dass ich ihren warmen, zittrigen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Ich schaute auf sie herab, während sie mit halb offenem Blick meine Augen suchte. Es sah beinahe so aus, als würde sie am liebsten ihre Hände hochheben, um sich an mir festzuklammern.
Zu gerne wäre ich weiter gegangen, denn ich brauchte sie so sehr.
Doch natürlich wurde mir mein Wunsch nicht erfüllt und so wie gefühlt jedes Mal wenn ich alleine mit Y/n sein will, platzt irgendwer ungefragt rein - in dem Falle raus.
Das war eins der negativen Seiten an einer großen Familie.
Erschrocken hob sie den Kopf und wir sprangen sofort auseinander, obwohl ich persönlich kein Problem damit hätte, es öffentlich zu machen, dass wir uns mochten. Wenn die Liebe zweiseitig war. Aber selbst wenn nicht, würde ich es sogar in die ganze weite Welt hinausschreien, weil es mich nicht interessierte. Ich liebte sie, wie noch niemanden zuvor.
"Was macht ihr hier?", fragte Julieta und sah uns besorgt an. "Ist alles gut bei euch? Der Boden hat gebebt"
"Ja, wir haben nur zu heftig rumgemacht", meinte ich schulterzuckend, weswegen ich mir einen bösen Blick von Y/n einhandelte, und einen beschämten von Julietta, die den hochroten Kopf abwandte. "T-tut mir leid, ich wollte nicht-"
"Alles gut", sagte Y/n schnell. "Er hat nur einen Spaß gemacht. Eigentlich haben wir nur geredet. Wir hatten Spaß. A-aber nicht auf diese Art, ich meinte das...anders"
Schmunzelnd sah ich dabei zu wie sie versuchte sich zu rechtfertigen und konnte nicht aufhören daran zu denken wie es war, als wir uns geküsst hatten.
"Was willst du überhaupt von uns? Und was geht da drinnen vor sich?", wechselte ich das Thema und Julietta verzog das Gesicht zu einem traurigen Lächeln. "Mirabel und Abulieta streiten. Am besten seht ihr euch das selbst an"
"Okay", sagten wir und folgten ihr. Doch auf dem Weg entging mir nicht, wie Y/n mir noch einen strengen Blick zuwarf. Sie umfasste sanft meinen Oberarm und lehnte sich vor, um mir leise ins Ohr zu flüstern. "Halt was das angeht einfach deine Klappe, verstanden idiota?"
Ich nickte heftig. "Wenn ich dafür einen Kuss kriege, mi amore"
Y/n schnaubte.
Ihre Augen waren glasig vor Lust und ihre Wangen vor Erregung gerötet.
Ich wusste es. Die Kleine steht auf mich!
Glücklich folgte ich ihr, doch mein Lächeln erstarb als, sobald ich durch die Türe trat, ein heftiges Beben den Boden erschütterte und sich unzählige riesige Risse quer durch die
Casita zogen."Geh raus!", rief ich Y/n zu, denn ich wollte nicht, dass sie sich verletzte oder gar von einem Hausteil erschlagen und zerquetscht wurde. Tot brachte sie mir schließlich nicht viel. Und ich brauchte sie noch für den Rest meines Lebens.
Obwohl sie stur war und meistens alles machte, außer das was ich ihr sagte, hoffte ich, dass die dieses Mal schlau war und meinem Befehl folgte. Denn es war zu ihrer eigenen Sicherheit.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich Mirabel, die in Richtung der Kerze lief.
Ich schleuderte Y/n nach draußen, drehte herum und lief selber los, um die Kerze ebenfalls zu retten. Wenn sie ausging....dann war alles vorbei!
Mithilfe meiner Gabe gelangte ich auf das Geländer und sprang, sprang wieder und –
- fiel?
Gerade so konnte ich mich noch festhalten, unter mir der Abgrund, und schwang mich wieder nach oben. Doch was war mit meiner Gabe?
Ich hörte ein angestrengtes Keuchen, dann sah ich Isabella die ebenfalls die Kerze erreichen wollte, doch ihre Gabe versagte und sie fiel zu Boden.
Doch so schnell konnte ich nicht aufgeben!
Noch einmal sprang ich, doch meine Gabe war einfach weg.
Ich fiel und fiel und fiel. Irgendwann kam der Boden, erwartet aber er kam dennoch überraschend, weil ich mir den Fall viel länger vorgestellt hatte.
Unpraktischer Weise landete ich auf dem Rücken, aber Casita hatte mich im letzten Moment aufgefangen, bevor ich mir noch den Kopf stieß.
Trotzdem rauschte mir das Blut in den Ohren und ein Taubheitsgefühl legte sich über meinen gesamten Körper, während ich ein schrilles Piepen vernahm.
"Camilo!", hörte ich eine Stimme rufen, dann öffnete ich die Augen und blickte direkt in das helle Licht, und in das Gesicht des Engels, der mir die Hand reichte. "Ist das der Tod?"
"Was? Nein", meinte Y/n, die meinen Körper hielt und eng gegen ihren presste. "Geht es dir gut?"
"Besser als Casita, nehm ich an", erwiderte ich betrübt, denn wir hatten alles verloren. Casita war zerstört und selbst Mirabel hatte die Kerze, unser Wunder, nicht retten können.
Denn das flammende Licht der Kerze war längst erlischt - und damit auch unsere Hoffnungen.
🌙
Hey, also nach gefühlt 3 Millionen Jahren bin ich auch mal wieder am Start, haha.
Das Kapitel ist nur kurz, aber ich wollte mal wieder was veröffentlichen.
Da dieses Buch bald sein Ende finden wird, könntet ihr gerne noch einmal ein Ende quasi bestimmen, wenn ihr wollt.
Also Vorschläge sind immer willkommen!
Eure duddeldum<3
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Mi Amor <3 Camilo X Reader (German F.f)
Fanfiction"Du bist die letzte von uns. Es tut mir leid. Hörst du? Mamà tut es leid." Mit zitternen Händen, hält sie das Kind in ihren Armen. Erneut fließen Tränen aus ihren Augen. Schluchzend schloss sie ihre grünen Augen und setzte ihre letzte Kraft für ihre...