Ich rannte nach draußen und sah mich suchend um. Es war spät am Nachmittag, weswegen die Sonne langsam unterging und den Himmel in ein tiefes Dunkelrot tauchte - Mittlerweile war das Gewitter, das Peppa verursacht hatte, abgeklungen.
Das Haus warf tiefe Schatten und es war schwierig, die Umrisse richtig zu deuten. Selbst wenn Camilo hier irgendwo stand, konnte ich ihn nicht erkennen. Fragend drehte ich mich um mich selbst. "Camilo? Bist du hier?"
Keine Antwort.
Hatte er das Treffen etwa vergessen?
Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Ein Rascheln das aus einem Gebüsch in der Nähe ertönte. Panisch versuchte ich mich auf die Geräuschequelle zu fokussieren und orientierte mich daran. Das Gebüsch musste ungefähr schräg rechts von mir sein.
Schnell richtete ich meinen gesamten Körper in die Richtung. "Camilo? Bist du das?"
Wieder keine Antwort.
Langsam war ich genervt. "Camilo Madrigal, wenn du jetzt nicht rauskommst, dann schwöre ich bei dem Leben eurer Casita, dass ich-"
"BUHH!", rief der Junge laut und packte mich von hinten an der Taillie. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich ruckartig zu ihm um. Im selben Moment, schaltete Casita sämtliche Lichter an und endlich konnte ich ihn in der Dämmerung erkennen. Camilo lachte mich amüsiert aus. "Du hättest dein Gesicht sehen müssen, Y/n. Echt jetzt. Du hast dich ja voll erschreckt!"
"Wenn du einfach so von hinten kommst ist das ja auch kein Wunder", erwiderte ich beleidigt. "Außerdem habe ich mich nicht erschreckt, sondern so getan damit du nicht traurig bist. Ich wollte dir bloß nicht den Spaß nehmen, weißt du?"
"Jaja ist klar", meinte er grinsend. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Es geht ums Prinzip, Camilo"
"Aha...ums Prinzip also, ja? Toll was für Prinzipien du hast. War das mit Mirabel letztens auch nur zum Spaß? Generell jede Sache wo du dich erschreckt hast?" Camilo grinste schelmisch. "Interessant, wirklich"
Ich presste die Lippen zusammen. "Das ist was ganz anderes!"
"Okay" Er zuckte mit den Schultern und grinste kopfschüttelnd. "Du machst mich echt fertig, weißt du das eigentlich?"
Bei den Worten machte mein Herz einen kleinen Sprung und ich merkte wie mir die Hitze in die Wangen schoss. Bitte lass mich bloß nicht wieder knallrot anlaufen.
"Ich weiß das du gerade rot wirst, Y/n", meinte Camilo kichernd. "Das ist echt süß"
Beschämt sah ich zur Seite. "Nenn mich nicht immer süß"
Er griff mit seiner Hand nach meinem Kinn und drückte mein Gesicht so nach oben, dass ich ihm in die Augen schauen musste. Ich spürte seinen warmen Atem als er mit mit seinem Gesicht näher kam. "Aber du bist süß, Princesa. No puedo evitarlo, pero me encanta" (Ich kann nichts dafür, aber ich liebe das)
Mir stockte der Atem und ich konnte meinen Ohren nicht trauen, den Worten von den ich annahm sie tatsächlich gehört zu haben. War das nur ein Traum und ich konnte nicht zwischen Traum und Wirklichkeit entscheiden?
Er zwinkerte mir grinsend zu und nahm meine Hand, sah dann nachdenklich zur Casita. "Was macht Mirabel denn gerade so? Ist sie weiter gekommen?"
"Bruno versucht in Antonios Zimmer eine neue Vision für sie zu halten, damit wir die Frage klären können, ob sie das Wunder rettet oder... z-zerstört" Daran zu denken, dass sie der Grund für den Untergang sein könnte war beängstigend. Ich wusste, dass Mirabel keinesfalls ein schlechter Mensch war, aber an der Zukunft konnte man nichts ändern. Wenn sie das Wunder zerstören würde, war das so und es gab keinen Weg, die Zukunft zu ändern. Das machte mir Sorgen.
"Was? Antonio weiß auch davon?", fragte der Lockenkopf überrascht. Er tat gespielt beleidigt. "Und ich dachte ich wäre der einzige der dieses Geheimnis mit dir teilen dürfte"
"Die Ratten haben es ihm erzählt. Dein Pech, wenn du nicht die Gabe hast mit Tieren reden zu können und ihre Sprache zu verstehen", erwiderte ich kichernd. Er schnappte empört auf. "Du bist echt ziemlich frech!"
"Und? Was willst du dagegen tun?", fragte ich herausfordernd und er schnitt eine Grimasse. "Dich zum Schweigen bringen"
Mir rutschte wortwörtlich das Herz in die Hose. "Wie bitte? Was willst du? Camilo, doch nicht etwa-... Mich zum schweigen bringen, indem du was? Mich umbri-"
Bevor ich den Satz auch nur zuende denken konnte, presste er seinen Mund auf meinen und schlang seine Arme um meinen Körper.
Seine Lippen berührten sanft meine und entfachten ein Feuer in mir, heiß und verlangend. Ohne mein zutun schlangen sich meine Arme automatisch um seinen Hals und ich presste mich an ihn, so nah wie es ging.
Ich schloss die Augen und gab mich ihm hin, dem Kuss und der Leidenschaft - Ließ mich tragen von seinen starken Armen und verlor mich in dem berauschendem Gefühl von seinen Lippen auf meinen.
Er stöhnte leicht auf und zog mich noch enger an sich. Ich war unfähig zu denken, mit Ausnahme der einen Frage, dessen Antwort ich kannte und doch nicht glauben wollte, aus Angst enttäuscht zu werden.
Konnte es sein, das er genauso wie ich empfand? Oder war das nur ein Missverständnis und ich interpretierte zu viel in die Sache hinein?
Unsicher von diesem Gedanken löste ich mich ruckartig aus seinem Griff und brachte schnell einen großen Abstand zwischen uns.
Außer Atem blickte er mir tief in die Augen, sein Gesichtsausdruck wirkte befangen. "Hab ich was falsch gemacht?"
Zaghaft schüttelte ich den Kopf. "Nein, hast du nicht, aber-"
"Du wolltest es nicht, richtig?", warf er eilig dazwischen und griff sich erschrocken in die Locken. "Y/n, es tut mir so leid. Ich h-hätte wissen sollen, dass du nicht auf diese Weise zu mir fühlst" Entmutigt sank er den Kopf. "Wir sind schließlich nur Freunde, richtig?"
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Mi Amor <3 Camilo X Reader (German F.f)
Fanfiction"Du bist die letzte von uns. Es tut mir leid. Hörst du? Mamà tut es leid." Mit zitternen Händen, hält sie das Kind in ihren Armen. Erneut fließen Tränen aus ihren Augen. Schluchzend schloss sie ihre grünen Augen und setzte ihre letzte Kraft für ihre...