"Y/n? Was machst du denn hier?" Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich schreckte hoch, sah in das unglaublich, hübsche Gesicht von Camilo. "Oh, Camilo"
Er kam näher und musterte mich prüfend. "Ist alles in Ordnung? Hast du dir wehgetan oder geht es dir schlecht? Y/n, hast du etwa gewei-"
"Camilo", unterbrach ich ihn lachend. "Es ist alles in Ordnung. Ich wollte einfach nur nicht diesem komischen Schatten folgen."
"Welchen Schatten meinst du?", fragte er interessiert und setzte sich neben mich, legte dabei einen Arm um meine Schulter. "Meinst du etwa den von tio Bru- ich meine den Namen den wir hier nicht nennen, natürlich."
Verwundert sah ich ihn an. "Woher weißt du von-"
"Bin ihm schon paar mal begegnet.", meinte er schulterzuckend. "Außerdem hat mir Dolores mal erzählt, dass sie ihn in den Wänden tuscheln hört. Was auch immer das bedeuten mag."
"Und du hast ihn...wirklich gesehen?", fragte ich ungläubig. "Wie kann das-"
"Warum sonst denkst du, habe ich es bei unserer kleinen Singeinlage, seine Gestalt annehmen können? Du weißt doch, dass ich mich nur in die verwandeln kann, die ich vorher auch schonmal gesehen habe."
"Achso." Das ergab natürlich Sinn. "Und du hast es niemanden erzählt?"
"Außer Dolores sonst niemanden", meinte er. Dann begann er zu grinsen und legte seinen hübschen Lockenkopf schief. "Und dir."
"Stimmt.", sagte ich und erwiderte sein Grinsen.
Eine kurze Weile, sahen wir uns schweigend (dabei grinsend) an.
Plötzlich räusperte er sich überdeutlich. "Und Mirabel ist da jetzt alleine hingegangen?"
"Ja.", meinte ich. "Ich war mir unsicher darüber, einfach irgendwelche fremden Leuten in irgendeinen fremden Gang zu folgen. Sie meinte, ich solle einfach warten."
"Mirabel ist manchmal etwas zu neugierig und optimistisch.", sagte er lachend. Ich sah ihn an. "Sie will unbedingt das Wunder retten. Das macht sie schließlich für ihre Familia, weil sie euch lieb hat. Ich würde das vermutlich auch machen."
"Ja, du würdest. Kannst aber nicht.", erwiderte er. Als er realisiert was er gesagt hatte, riss er erschrocken die Augen auf. "Das meinte ich nicht so, Y/n"
Fassungslos starrte ich ihn an, aber er meinte es nicht so. Es war nicht seine Schuld, dass ich in dieser Situation steckte. "Ich kann nicht, weil ich keine Familia mehr habe. Sie sind tot, nicht mehr am Leben. Ich bin die einzige überlebende, weil mein Dorf damals meine Familia angegriffen hatte."
"Woher weißt du-"
"Das stand in dem Brief." Ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen ansammelten. "Den hatte meine Mamà geschrieben. Sie wusste von Anfang an, dass es so kommen würde. Und sie hat ihr Leben gegeben, um meins zu beschützen"
Er nahm meine Hand und sah mich besorgt an. "Warum wurdet ihr angegriffen?"
"Weil meine Familia, so wie eure, Gaben hat"
Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. "Was?"
Bevor ich was sagen konnte, zog er mich in seine Arme und hielt mich fest an seinen Körper gedrückt.
Eine Hand lag in meinem Haar, die anderen an meinem unteren Rücken und ich merkte wie mir das Blut in mein Gesicht schoss, als ich seinen Duft in meine Lungen aufnahm und realisierte, wie nah ich ihm in diesen Moment war.
Beruhigend streichelte er mir über den Rücken. "Es tut mir so unfassbar leid, Y/n. Aber zumindest weißt du, dass dich deine Familia geliebt hat. Du warst alles für sie"
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Mi Amor <3 Camilo X Reader (German F.f)
Fanfiction"Du bist die letzte von uns. Es tut mir leid. Hörst du? Mamà tut es leid." Mit zitternen Händen, hält sie das Kind in ihren Armen. Erneut fließen Tränen aus ihren Augen. Schluchzend schloss sie ihre grünen Augen und setzte ihre letzte Kraft für ihre...