𝟏𝟖✧𝐃𝐞𝐫 𝐒𝐭𝐫𝐞𝐢𝐭

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Leon schaute Elisabeth fragend an.
Die Rothaarige, ihr breites Grinsen, verriet, dass sie etwas Hinterlistiges plante, konnte ihren Blick von Leon nicht lösen.
„Weißt du eigentlich, dass du am Anfang gar nicht mit Malea geschrieben hast?"
Empört schaute ich sie an und ich wusste nicht, wieso sie plötzlich damit ankam. „Sondern mit mir", fügte sie hinzu.

Leon war sichtlich überfordert und wusste nicht, was er mit dieser Information anfangen sollte. Er schaute mit zusammengezogenen Augenbrauen zu mir, doch ich wich seinen Blicken aus.
„Elisabeth, was soll das jetzt?", keifte ich sie an.
„Malea, du hast dich kein einziges Mal bei mir dafür bedankt", antwortete sie beleidigt. „Dabei hättest du ihn ohne mich niemals kennengelernt." Doch ihr Blick verriet mir, dass so viel mehr dahintersteckte, als das, was sie ansprach.
„Sicher, dass du nicht einfach eifersüchtig bist, dass zum ersten Mal jemand kein Interesse an dir hat, sondern an mir?" Ich lachte auf. „Vielleicht passt es dir auch nicht, dass Leon Fußballspieler ist."
Während Elisabeth mich völlig überrumpelt anstarrte, schüttelte ich den Kopf. Leons Stirn hatte sich derweil in Falten gelegt und er wusste nicht, wie er reagieren sollte.

„Weißt du, wenn du nur gekommen bist, um mich hier vor Leon schlecht zu machen, dann kannst du direkt wieder gehen." Mit starren Blicke schaute ich die Rothaarige an, die in dem Moment schlucken musste.
„Ja, vielleicht ist das besser so. Viel Spaß, ohne beste Freundin." Sie lief an mir vorbei, in Richtung Tür, dort blieb sie stehen und schaute nochmal zu Leon, ehe sie an ihn gewandt, sagte: „Wenn ich du wäre, würde ich ganz schnell das Weite suchen." Daraufhin eilte sie aus meiner Wohnung und knallte dabei die Tür lautstark zu.

Doch ich konnte nicht entspannen, meine Laune, die bis vor ihrem Auftritt, hervorragend war, war mittlerweile so weit gesunken, dass ich kaum noch Kontrolle über mich hatte.
„Siehst du, Leon. Ich bin ein scheiß Mensch, hau ab, bevor es zu spät ist."

Ich ließ ihn überfordert im Wohnzimmer stehen und lief ins Badezimmer.
Natürlich wusste ich, dass Elisabeth mit ihrem angesprochenen Punkt recht hatte, doch ich kannte sie mittlerweile genug, dass das nicht ihr Problem war.
Doch auch, wenn ich vielleicht undankbar wirkte, war das allemal kein Grund dafür, mich vor Leon schlecht zu machen.
Mich würde es nicht wundern, dass ihr Problem tatsächlich die Tatsache war, dass in ihrem Liebesleben nicht funktionierte.

„Malea?" Es war Leon, der besorgt an der Tür des Badezimmers klopfte, während ich mich am Waschbecken abstützte und mich dabei im Spiegel anstarrte.
„Geh weg", murmelte ich eher leise. Ihn traf zwar keine Schuld, doch vermutlich hatte ich einfach Angst vor seiner Reaktion.
„Nein", antwortete er mit ernster Stimme. Ein Wunder, dass er es überhaupt gehört hatte. „Kaum da raus und lass uns bitte reden."

Ich stöhnte genervt auf und schloss die Augen, um kurz halbwegs zu entspannen.
„Weißt du, ich bin mir sicher, dass ich die Tür auch aufbrechen kann." Dass Leon hartnäckig ist, wusste ich. Doch ich hatte keine Lust darauf, dass ich die nächsten Tage keine funktionierende Badezimmertür habe, weshalb ich diese widerwillig öffnete.

„Da bist du ja." Er lächelte zufrieden, was mich dazu brachte, ihn verwirrt anzuschauen.
„Bist du nicht sauer, oder so?", fragte ich irritiert und drückte mich an ihm vorbei, um nicht mehr halb im Badezimmer zu stehen.
„Nein, bin ich nicht." Sein Blick wurde schlagartig ernst. „Malea, ich hab mich in deine Art verliebt, nicht in die Person, mit der ich ganz am Anfang mal geschrieben hatte." Der Lockenkopf lachte. „Sind wir mal ehrlich, ihr Mädels sprecht doch sowieso vorher miteinander ab, was ihr dem Typen schreiben sollt." Er zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung", gestand ich ehrlich. „Ich hab bisher mit kaum jemanden geschrieben."
Leon schmunzelte. „Doch, du schreibst mit mir." Er legte seine Hände auf meine Schultern und fing an kreisende Bewegungen zu machen. „Und jetzt entspann dich mal, das ist alles halb so wild."

Ich grummelte zufrieden, denn die massierenden Bewegungen waren wirklich entspannend.
„Frühstück?", fragte er währenddessen und ich nickte bloß.
„Aber mach noch ein bisschen weiter", versuchte ich ihn zu überreden, doch er lachte nur. „Später, ich habe hunger."


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Kurzes Kapitel,
aber besser als nichts :P

BUILD YOUR BOYFRIEND - leon goretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt