𝟏𝟕✧𝐃𝐢𝐞 𝐄𝐧𝐭𝐰𝐢𝐜𝐤𝐥𝐮𝐧𝐠

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Knapp eine Woche später hatte sich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Das zwischen Leon und mir, was auch immer es war, führte zu beinahe täglichen, insbesondere abendlichen Besuchen. Meistens war es Leon, der vor meiner Haustür auftauchte, frisch geduscht, sodass man nicht vermuten konnte, dass er an diesem Tag bereits einige Stunden Training gehabt hatte, und mich dazu überredete, ihn in meine Küche zu lassen. Man könnte meinen, dass Leon kein eigenes Zuhause mehr hatte, doch ich nach der Arbeit meistens mehr als geschafft war, demnach auch kaum Kraft für Diskussionen, ließ ich ihn machen. Schließlich kam ich so zu leckerem Abendessen, ohne etwas dafür zu tun.

Eines Abends, Leon und ich saßen gemütlich auf meinem Sofa, schauten wir einen Film im Fernsehen. Doch lustig wurde es erst, als der Film aufgrund der Werbung unterbrochen wurde.
„Oh mein Gott, schalte das weg.” Leon versuchte über mich hinweg zu greifen, um an die Fernbedienung zu kommen, doch wehrte mich dagegen.
„Warte, bist du das?” Während ich versuchte, Leon daran zu hindern, umzuschalten, schaute ich mir gespannt die Werbung eines Rasierers an, um schlussendlich einen Lachanfall zu bekommen.
„In wie vielen Werbungen machst du bitte mit?”, presste ich unter dem Lachen hervor, wobei Leon mich böse anschaute.
„Hör auf zu lachen, bitte.”
„Vergiss es!”, antwortete ich ihm mit einem provokanten Grinsen.

„Malea, ich rate dir, damit aufzuhören.” Leon mir mit seinem Gesicht näher und schaute mir dabei in die Augen.
„Und was, wenn nicht?”
Anscheinend war das die Antwort, die er hören wollte, denn er drückte sanft seine Lippen auf meine, womit er automatisch dafür sorgte, dass ich mit dem Lachen aufhörte.

Es war unser zweiter Kuss und dabei noch viel intensiver als der Erste.
Mittlerweile wehrte ich mich nicht mehr gegen die Gefühle, weshalb ich auch die schönen Seiten dahinter spüren konnte. Ich gab es offen und ehrlich zu, ich hatte mich in ihn verliebt, – in seine lustige, neckende, aber auch gleichzeitig fürsorglich Art.

„Na, dir scheint es ja gefallen zu haben”, witzelte er, nachdem er sich von mir gelöst und ich ihn daraufhin böse angeschaut hatte.
„Ich glaube eher, dir gefällt es hier bei mir, schließlich bist du derjenige, der täglich bei mir auftaucht”, gab ich augenzwinkernd von mir.

Es war das erste Mal, dass Leon auch über Nacht blieb. Zwar hatte er einen Tag später ein Spiel, doch da es dieses Mal ein Heimspiel war, war dies kein Problem. Zwischen uns war nichts passiert, dennoch fühlte es sich seltsam an, neben dem Lockenkopf aufzuwachen. Ich wusste nicht, wieso das zwischen uns plötzlich so schnell ging, doch viel schlimmer war es, nicht zu wissen, was das zwischen uns überhaupt war. Immerhin wusste ich mittlerweile, was ich fühlte, und ich gestand es mir auch ein.

Nichtsdestotrotz sollte es ein chaotischer Morgen werden, auch, wenn er bis zu diesem Zeitpunkt, noch wie ein Traum wirkte, aus dem ich nicht erwachen wollte.
„Guten Morgen”, murmelte Leon, als er aufwachte und bemerkte, dass ich ebenfalls wach war.
„Ich bin positiv davon überrascht, dass du nicht schnarchst”, antwortete ich lachend. „Aber guten Morgen.”
Leon drehte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab.
„Heißt das, ich darf öfters bei dir schlafen? Ich meine, ich bin doch ein ruhiger und unscheinbarer Gast.”
„Immer mit der Ruhe, großer”, unterbrach ich ihn sofort. „Ich will eigentlich nicht, dass du hier direkt einziehst.”
„Dann könnte ich dir aber immer leckeres Essen zubereiten und Frühstück ans Bett bringen.” Leon schmunzelte, als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck sah.
„Also, wenn, dann würde ich irgendwann bei dir einziehen. Deine Wohnung ist viel schöner, als meine.” Ich drehte mich auf den Rücken und starrte die Decke an.
„Mhh, klingt auch gut.” Leon wollte gerade seinen Arm um mich legen, als es an der Tür klingelte.

„Erwartest du jemanden?”, fragte er überrascht. Ich schüttelte den Kopf, doch dann fiel mir, dass Elisabeth wieder über das Wochenende zu mir kommen wollte.
„Verdammt.” Ich sprang förmlich aus dem Bett, was Leon kurz zusammenzucken ließ, und rannte zur Tür.

Hektisch öffnete ich die Tür und ich setzte ein breites Lächeln auf, was Elisabeth dazu brachte, mich verwirrt zu mustern.
„Malea, du bist und bleibst mir ein Rätsel.” Die Rothaarige zog mich in eine Umarmung und begann plötzlich an mir zu riechen.
„Was ist denn jetzt mit dir, bist du ein Hund geworden oder was?” Ich drückte sie überfordert von mir weg.
„Du riechst nach Mann”, erklärte sie mir und schaute mich skeptisch an.

Natürlich kam dann Leon, wie aufs Kommando neugierig aus meinem Schlafzimmer spaziert, und begrüßte meine beste Freundin mit einem Winken.
„Was hab ich verpasst?”, fragte sie an mich gewandt, konnte dabei aber ihren Blick nicht von Leon abwenden.
„Nichts?”, antwortete ich mit leiser Stimme, weswegen ich mich erstmal räusperte.
„Also Malea, nach nichts sieht das ja ganz sicherlich nicht aus.” Sie lief an mir vorbei und steuerte direkt auf Leon zu.

„Weil die junge Frau mir nichts erzählen möchte, möchtest du mir doch bestimmt erklären, was hier passiert ist, oder?”, fragte sie den Fußballspieler mit lauter Stimme, weshalb ich scharf die Luft einzog.
„Nichts”, antwortete der Lockenkopf ebenfalls und zwinkerte dann in meine Richtung, woraufhin ich leise kicherte.

Elisabeth schaute mich daraufhin mit bösem Blick an.
„Weißt du, Leon. Ich habe dir eine Menge über Malea zu erzählen.”
Es war ein verschmitztes Grinsen auf ihren Lippen und ein vielsagender Blick in meine Richtung, – und ich wusste, dass, was jetzt kommen würde, nichts Gutes war.


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Hallöchen! :)

Da wir uns langsam dem Ende meiner Planung nähern, wollte ich von euch wissen, ob ihr noch irgendwelche Wünsche bezüglich der Story habt, bevor ich diese beende. Falls das so ist, dann könnt ihr mir diese gerne Mal mitteilen, und dann schaue ich, ob ich diese einbauen kann. Ansonsten wäre die Story dann doch kürzer als erwartet.

BUILD YOUR BOYFRIEND - leon goretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt