Tag 2: Dienstag
Mit einem leichten Kater wache im am nächsten Morgen auf. Anscheinend habe ich gestern Abend wohl doch zu viel getrunken. Aber es waren doch nur zwei oder drei Gläser. Oder nicht? Ich weiß es nicht, aber das ist glaube ich auch egal. Noch halb verschlafen reibe ich mir die Augen und merke, dass Olivia gar nicht mehr im Bett liegt. „Wie spät ist es denn?“, frag ich flüsternd vor mir hin, strecke mich und kann nur mühsam aus dem Bett aufstehen.
„Es ist fast zehn Uhr“, wird mir geantwortet. Ich sehe zur Tür und erblicke Lya, die lächelnd im Türrahmen steht. Sie trägt Sportkleidung, hat ihre Haare zu einem Pferdeschwanz geknotet und hält eine Tasse in der Hand. Der Duft verrät mir, dass es Kakao ist. „Guten Morgen Lya“, begrüße ich sie lächelnd. „Guten Morgen Elijah.“ Sie umarmt mich und setzt sich auf die Bettkante. „Du machst wieder Sport?“, frag ich sie und setze mich aus Höflichkeit zu ihr. Lya nickt. „Ja. Ich gehe wieder regelmäßig Joggen. Das macht den Kopf frei. Das solltest du vielleicht auch mal machen. Würde dir sicherlich gut tun“, antwortet sie. „Da hast du recht. Ich war lange nicht mehr Joggen“, sag ich und schaue sie an. „Dann musst du das ändern.“ „Werde ich machen. Versprochen“, versichere ich ihr. „Wir hätten gerne morgen zusammen joggen gehen können, aber du musst ja wieder los.“ Sie rückt ein bisschen an mich und legt ihren Kopf an meine Schulter. „Leider“, kann ich nur sagen. „Ich wäre gerne länger geblieben.“ „Das glaub ich dir Elijah. Ich hätte dich gern noch länger hier behalten.“
Lya umarmt mich und schaut mir kurz darauf wieder in die Augen. „Du bist süß Lya“, sag ich zu ihr und werde ein wenig rot. „Sagt der richtige.“ Sie grinst mich an. „Und was hast du jetzt vor?“, wechsel ich schnell das Thema. „Ich wollte eigentlich duschen gehen.“ „Und warum machst du das nicht?“, frag ich und muss ein bisschen grinsen. „Weil die Dusche belegt ist“, antwortet sie. „Von deinem Dad?“ Lya fängt an zu lachen. „Nein du Witzbold. Von Olivia. Sie duscht gerade.“ „Ach da ist sie. Hab mich schon gewundert.“
„Elijah?“, höre ich sie nach ein paar Minuten fragen. „Ja Lya?“ Ihre Wangen werden ein wenig rot und ihr Blick wandert zum Boden. „I... Ich hab gestern Abend...“, stottert sie leicht verlegen. „Mich und Olivia gehört?“ Sie nickt. „Ja. Ihr wart nicht gerade leise. I... Ich hab euch auch... gesehen“, gibt sie zu. Plötzlich bildet sich ein Kloß in meinem Hals, den ich sofort versuche hinunter zu schlucken, was aber nicht so leicht ist. „E... Es ist nicht das, wonach es aussah.“ Lya dreht sich zu mir und schaut mich ernst an. „Ich sollte sauer auf dich sein. Aber ich kann es nicht.“ „Sauer? Warum?“, möchte ich wissen. „Warum? Das fragst du nicht gerade ernsthaft Elijah!“ Ich möchte etwas sagen, aber meine Lippen sind wie zugeklebt. Über sie kommt gerade kein Wort. „Du hast mit Olivia ein mysteriöses Gespräch geführt und dann seid ihr hoch u... und hattet Sex. Verdammt Elijah! Du bist mit Kira zusammen. Sie liebt dich über alles und ich dachte du auch.“
Ich sag nichts, sondern schweige nur. Das hat mich gerade ein wenig überrumpelt. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht von ihr erwartet. „Hab ich dir die Sprache verschlagen?“, will sie wissen. „J... Ja“, antworte ich leise. Lya legt ihre Hand auf mein Bein und streichelt sanft darüber. Mit ihrer Berührung beruhigt sie mich ein wenig. „Tut mir leid. Das wollte ich nicht. Echt nicht. Das musst du mir glauben“, entschuldigt sie sich. „Warum hast du es dann gesagt?“ „I... Ich weiß es ehrlich gesagt nicht Elijah. Ich weiß ja von deiner Krankheit und was da passieren kann, aber irgendwie sind mir die Sicherungen durchgebrannt, als ich euch beide gesehen habe“, erklärt sie. „Warum das denn?“, frag ich vorsichtig nach und lege meine Hand auf ihre. Sie zuckt mit den Schultern.
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Nur die Vergangenheit kennt die Wahrheit 4
Teen FictionElijah ist erschüttert. Noch vor wenigen Stunden hat er erfahren, dass sein Schulfreund Joshua kaltblütig ermordet wurde. Doch wer war es? Zusammen mit seinen Freunden reißt er zurück nach Deutschland, wo ihm der Abschlussball bevor steht. Nur was m...