Kapitel 11:
Elijah
„Was um alles in der Welt...?“, kommt es stöhnend aus mir heraus, als ich von meinem Handyklingeln wach werde. Meine Uhr verrät mir, dass es schon Mittag ist. Hab ich echt so lange geschlafen? Anscheinend hat sich mein Körper den Schlaf zurückgeholt, den er die letzten Tage nicht bekommen hat. Aber wer ruft mich denn an? Oh. Es ist Lea. Ich entziehe mich vorsichtig der Umarmung von Lucie, die sich anscheinend im Schlaf etwas enger an mich gekuschelt hat und stehe auf. Hoffentlich hab ich sie jetzt nicht geweckt, denn sie braucht den schlaf und es sieht grade echt süß aus, wie sie da so liegt. Leise schließe ich die Tür und gehe mit einem Lächeln im Gesicht den Flur entlang und dann die Treppe hinunter.
„Heyy Lea“, sag ich verschlafen und nehme ihren Anruf an. Dabei tapse ich in die Küche von Maya und Stella und mache mir einen Tee. Natürlich wie immer mediterraner Pfirsich. „Hab ich dich geweckt Elijah? Du hörst dich noch so müde an“, fragt sie gleich am Anfang nach. Aus Gewohnheit nicke ich, doch dann fällt mir auf, dass sie das ja gar nicht sieht. „Ja hast du. Aber alles gut“, antworte ich und gieße das heiße Wasser in die größte Tasse, die ich in der Küche gefunden habe. „Upsi“, sagt sie nur. „Warum hast du denn angerufen, wenn ich fragen darf?“ Ich nehme den ersten Schluck und sofort wird mein Körper von innen aufgewärmt und langsam wach.
„E...Es geht um Gracie“, fängt sie an und aus ihrer Stimme ist jetzt schon ein leichtes zittern zu höre. Ich ahne nichts gutes. „Was ist mit ihr?“, frag ich nach und setze mich hin. „I...Ich weiß nicht wo ich anfangen soll Elijah.“ Ich muss ein bisschen schmunzeln. „Lass dir Zeit Lea. Mach ganz in ruhe. Ich hab Zeit“, versuche ich sie ein wenig zu beruhigen und wünsche mir, dass ich einfach ihre Gedanken lesen könne. Das wäre manchmal so einfach, auch generell bei anderen. „S...Sie wurde... oh man... Sie wurde v...vergewaltigt...“ Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter und ich weiß nicht so recht was ich sagen soll. Meine Augen und mein Mund sind beide weit geöffnet und ich starre einfach nur auf die Tischplatte.
„Das ist doch ein Scherz oder Lea? Sag mir bitte, dass das einfach nur ein Scherz ist“, flehe ich und merke, wie eine einzelne Träne meine Wange runter kullert. „Elijah! Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich mir das Ausdenke oder?!“, keift sie ein bisschen zurück. „Nein...“ „Gut!“ „Aber wie... Wie konnte das passieren?“ Und wieder ein mal wünsche ich mir, ich wäre in einem Traum. „Also es war so. Ich hab mir halt ein bisschen Sorgen gemacht, da es schon Mitternacht war und Gracie immer noch nicht von ihrer Schicht zurück war. Ich fand dann plötzlich eine Sprachnachricht von ihr, wo sie ganz leise Hilfe gesagt hat.“ Oh nein. „Das hat mich nur noch verunsichert. Ich bin dann zu ihr ins Restaurant gefahren und hab sie dort im Umkleideraum gefunden“, erklärt sie so gut es geht. „W...Wurde sie da...?“, traue ich mich kaum zu fragen. „Sie lag nackt und mit Verletzungen auf den Boden. Es war schrecklich sie so zu sehen“, antwortet Lea und mir kommen die Tränen.
„Wer hat ihr das angetan?“, will ich nach einer kurzen Pause wissen. „Ihr Chef. Es war Gracies Chef. Er hat sie beim umziehen vergewaltigt. So hat sie es mir jedenfalls vorhin erzählt.“ Sofort halte ich meine Hand vor dem Mund. Sie wurde vergewaltigt... Von ihrem Chef. Wie kann ein Mensch nur so grausam sein? Ich spüre, wie mein Körper sich dadurch anspannt und sich Wut, sowie Hass auf diese Person entwickelt. Aber ich versuche sie so gut es geht zu kontrollieren. „Lea ich weiß gerade nicht was ich sagen soll. Tut mir leid. Mit so etwas hab ich bei weitem nicht gerechnet. Das hat mich echt geschockt“, antworte ich. „Alles gut Elijah. Da bist du nicht der einzige. Ich stehe selbst immer noch ein wenig unter Schock. So etwas kann man nicht einfach so beiseite schieben.“ „Wie geht es ihr denn jetzt so?“, möchte ich wissen. Jetzt frage ich mich, was wäre, wenn ich in London geblieben wäre? Wäre es dann erst gar nicht dazu gekommen? Ich weiß es nicht. „Ihr geht es den Umständen entsprechend. Aber ehrlich gesagt war es nicht der wirkliche Grund, weshalb ich dich angerufen habe“, erfahre ich und werde ganz hellhörig. Wenn es etwas gibt, was noch wichtiger ist, als das hier gerade, muss das schon was heißen.
„Als mir Gracie erzählt hat, dass es ihr Chef war, wurde ich etwas später echt sauer. Ich wollte zu ihm, doch sie es wollte es nicht. Dann passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte.“ „Und was?“, frag ich nach und bin trotz der dramatischen Nachricht voller Neugier. „Ihre Miene hat sich schlagartig geändert. Sie wurde ganz sauer und strahlte ganz viel Wut aus. Sie wollte ihn...“ „Umbringen?“ „Ja“, antworte ich leise. „Und dann?“ „Dann wollte sie zur Tür, doch auf dem Weg dahin ist sie zusammengesackt. Ich hab sie auf die Couch getragen und dort zur rede gestellt. Da hat sie mir gestanden, wie schlecht es ihr geht und wie stark ihre Schmerzen sind.“ Am liebsten würde ich die beiden gerade einfach nur fest umarmen und sagen, dass alles wieder gut geht.
„Du hast das ganz toll gemacht Lea. Danke das du es mir gesagt hast“, sag ich zu ihr und nippe an meinem Tee, der mittlerweile schon etwas abgekühlt ist. Darüber zu reden, ist nicht immer so einfach. Ich bin stolz auf sie. „Das ist noch nicht alles Elijah. Ich habe, bevor ich dich angerufen habe zu ihr gesagt, dass ich mich darum kümmern soll. Aber ich habe keine Ahnung was ich machen soll. Bitte hilf mir.“ „Also ihren Chef umbringen oder verschonen?“, stelle ich zur Auswahl. Ich kann beide Optionen voll und ganz nachvollziehen. „Ja. Weißt du ? Auf der einen Seite hat er es verdient zu sterben, für das was er Gracie angetan hat, aber auf der anderen Seite ist er immer noch ein Mensch, der es nicht wert ist. Ach verdammt. Warum ist das nur so kompliziert? Was würdest du denn an meiner Stelle tun?“, möchte sie jetzt von mir wissen. Ich muss ein bisschen überlegen.
„Das sehe ich, wie du gerade beschrieben hast, genauso. Aber er hat Gracie vergewaltigt. Das dürfen wir nicht vergessen. Wir wissen nicht, ob er dies schon mal getan hat oder ob er es, wenn er nicht bestraft wird, erneut tun. Und ja, auch ich würde ihn am liebsten erschießen, aber er ist immer noch ein Mensch, der eventuell auch Familie hat. Auch wenn dies seine Tat nicht besser macht“, erkläre ich. „Und was für einen Rat gibst du mir jetzt auf den Weg Elijah?“ „Ich würde dir diese Entscheidung liebend gerne abnehmen, aber ich denke, du weißt was zu tun ist. Ich glaube an dich. Hör auf dein Herz“, und muss dabei ein bisschen lächeln. „Danke Elijah. Deine Hilfe bedeutet mir gerade echt viel.“ „Gerne. Dafür sind Freunde doch da. Aber bitte sag mir, wie es gelaufen ist.“ „Mach ich. Versprochen. Ich muss dann jetzt auch“, sagt sie und verabschiedet sich damit zu gleich. Ich möchte noch etwas sagen, doch sie hat schon aufgelegt. Erst jetzt kann ich wieder etwas aufatmen. In letzter Zeit passiert so viel. Das kann man gar nicht glauben. Wann hört das alles endlich auf? Wann kann ich endlich wieder das normale Leben führen, welches ich schon immer haben wollte?
Ich lege mein Handy auf den Tisch und im selben Momente merke ich, wie die Haustür aufgeht. Reflexartig springe ich vom Stuhl auf und tapse in den Flur. „Heyy. Na“, begrüßt mich Stella und als sie beiseite geht, kommt Olivia zum Vorschein. „Schön euch zu sehen ihr beide“, grüße ich zurück und trinke meinen Tee aus, um mir direkt einen neuen zu holen. „Haben wir dich geweckt Elijah?“, fragen mich die beiden fast gleichzeitig. „Nein habt ihr nicht, aber Lucie schläft noch“, antworte ich und gehe zu den zwei Tüten, die Olivia gerade auf die Küchentheke gestellt hat. „Wart ihr einkaufen?“, kommt es neugierig wie ich bin, aus mir heraus. „Wir ein paar Sachen für die Abschlussfahrt gekauft und außerdem wollten Olivia und ich gerade zusammen frühstücken. Magst du vielleicht mit essen oder hast du schon was vor?“, fragt mich Stella und deckt den Tisch. Ich schüttel den Kopf. „Die Einladung kann ich ja wohl schlecht ablehnen“, sag ich und helfe.
„Was habt ihr eigentlich gestern noch nach dem Schulball so gemacht?“, frag ich und schmiere mir ein Sonnenblumenkernbrötchen mit Käse. „Was wir gemacht haben? Wir waren mit unserer Klassen noch in einer Bar und haben bisschen was getrunken“, erklärt Olivia und trinkt dabei ihren Kaffee. „Habt ihr viel getrunken?“, hake ich nach und erinnere mich dabei an alte Zeiten. Vermisse ich diese alten Zeiten in Lakeshore? Ich weiß nicht. Es war damals eine echt düstere Zeit. Ich hab da einiges durchgemacht. Auch ein paar nicht so schöne Dinge. „Es ging. Allerdings waren wir die ganze Nacht wach.“ „Deswegen der ganze Kaffee jetzt?“ Beide nickend zustimmend. „Und wo sind die anderen alle jetzt?“, versuche ich herauszufinden. Heute Abend schon werden wir alle auf Abschlussfahrt gehen und hoffentlich herausfinden, wer Joshua ermordet hat. „Sie haben sich zusammen ein paar Hotelzimmer gebucht. Wir treffen uns naher am Hafen“, erfahre ich.
Nach dem wir zusammen gegessen haben, räumen wir ab und Stella lässt mich mit Olivia alleine, in dem sie hoch in ihr Zimmer geht. Ich tapse durch das Wohnzimmer und stelle mich zu ihr. „Olivia? Kann ich dich was fragen?“ Sie dreht sich zu mir und schenkt mir ein Lächeln. Ich hoffe, dass das was ich sie fragen möchte, in Ordnung ist. Ehrlich gesagt, geht mir nämlich der Kuss von letztens nicht mehr so ganz aus dem Kopf. Auch wenn ich sie echt mag, bin ich immer noch mit Kira zusammen und hab ein wenig Angst, mich jetzt in sie zu verlieben. „Wie geht es dir?“, versuche ich irgendwie anzufangen. „Abgesehen davon, dass wir in ein paar Stunden auf Abschlussfahrt gehen, eigentlich ganz gut. Warum fragt du denn?“, möchte sie wissen. „Ach nur so“, lüge ich und nehme mir noch eine Banane. Warum trau ich mich auf einmal nicht mehr?
„Elijah spuck es aus. Was ist los? Muss ich es schon wieder aus dir heraus quetschen?“ Ich schüttel schnell den Kopf. „Also?“ „Na gut. Du hast gewonnen“, antworte ich und esse meine Banane auf. „Tja“, sagt sie und wir beide müssen ein bisschen lachen. „Erinnerst du dich noch an den Kuss?“, mache ich weiter. Olivia nickt. „K...Klar“, stottert sie leicht verlegen. „Wie könnte ich den nur vergessen?“ Sie lässt meine Wangen ein wenig rot werden. „I... Ich fand ihn schön, aber ich hab ein wenig Angst“, gebe ich zu und mache automatisch einen Schritt nach vorne. Anscheinend halt sie den selben Gedanken und kommt ebenfalls ein Stück auf mich zu. „Wovor hast du Angst Elijah?“ „Das ich mich in dich verliebe Olivia. Ich mag dich, sehr sogar. Wir haben viel zusammen erlebt und du bist einer meiner besten Freundinnen...“ Ihre nähe lässt meine Atmung schwerer werden und ich sehe, wie sie sich auf die Unterlippe beißt. „Soll ich dir was verraten?“ „Ja bitte“, sag ich und mein Herz klopft vor Aufregung. Was ist nur los mit mir?
„Mir geht es genauso. Ich habe auch Angst. Vor allem, weil du mit Kira zusammen bist und ich mit Claire. Wir lieben beide unsere Freundinnen...“ „Dennoch war er schön.“ „Ja das war er“, erwidert sie und berührt meine Hand. „Aber ich muss mir keine Sorgen machen, dass deine Stimmung wieder kippt oder? Nicht so wie letztes Mal.“ Denn darauf habe ich echt keine Lust. Sie schüttelt den Kopf. „Keine Sorge Elijah. Mach dir da mal nicht so viele Gedanken. Ich weiß nicht, was das für eine Phase war, aber sie ist zu 100 Prozent wieder gut. Wirklich“, versichert sie mir und ich sehe in ihren Augen, dass sie es ernst meint. „Egal was zwischen uns ist Olivia, ich werde dir nie sauer sein können.“ „Ich auch nicht. Und dafür liebe ich dich so sehr.“ Ihre Hände wandern hoch zu meinen Wangen und küsst mich. Sie schlingt im Übergang ihre Arme um mich und küsst mich etwas mehr. Ich erwidere ihn kurz, doch kurz darauf versuche ich mein Kopf weg zu drehen, was sie sofort bemerkt und sich von mir löst. „I...Ich... ehm... tut mit leid“, stottert sie und fährt sich panisch durchs Haar. Eigentlich sollte ich doch die totalen Schuldgefühle haben oder nicht? Stattdessen schwört mir der Gedanke im Kopf herum, sie erneut zu küssen. Und auch anderen Sachen mit ihr zu machen.
Ich nehme ihre Hand und beruhige sie so ein wenig. „Entschuldige dich nicht okay? Das war in Ordnung. Es war... meine Krankheit“, erkläre ich und schaue in ihre Augen. Sie sind schön und passen zu ihr. „Wirklich?“, fragt sie unsicher nach. Ich nicke. „Unser kleines Geheimnis“, sag ich und zwinker. „Unser kleines Geheimnis“, und küsst mich auf die Wange, diesmal etwas länger. Ich kann echt nicht fassen, dass ich so etwas mache, aber irgendwie... fühlt sich das gut an. Anscheinend drehen meine Hormone und vor allem meine Krankheit wieder durch. Das muss es sein. Wenn dass so ist, dann muss ich mir wegen Kira auch nicht so viele Sorgen machen. Wie Claire und Hanna gesagt haben. Alles wird gut.
„Wollen wir los Elijah?“, höre ich Olivia fragen und kommt im selben Moment die Treppe runter. Wir haben noch ein bisschen das Haus aufgeräumt und dann beschlossen, noch zu zweit in die Stadt, Klamotten kaufen zu gehen. Über den Kuss vorhin haben wir zum Glück nicht weiter geredet. Die Zeit mit ihr und mir tut echt gut. „Also von mir aus können wir“, sag ich und nehme meinen Rucksack. „Super. Hast du alles was wir brauchen?“, möchte sie sich vergewissern. „Ich denke schon. Und was ist mit Stella?“, fällt mir ein. „Sie bleibt hier. Sie geht ja naher mit den anderen in die Stadt“, erinnert sie mich. „Ach so. Ja. Da war ja was“, sag ich und halte ihr die Tür auf. „Danke.“ Wir haben noch einige Stunden Zeit, also gehen wir zu Fuß in die Innenstadt. Das Wetter ist heute echt schön. Ein wenig Sonne und Wind ist auch dabei.
„Weißt du an was mich das erinnert Olivia?“, kommt es nach einer Weile, fragend aus mir heraus. Sie schüttelt den Kopf. „Nein. Aber verrätst du es mir?“ Ich nicke und betrete mir ihr ein Einkaufszentrum. „Dass erinnert mich an alte Zeiten. Weißt du noch?“ „Natürlich. Wir haben voll viel zusammen unternommen. Ehrlich gesagt vermisse ich die Zeit mit dir“, gibt sie zu und schaut mich von der Seite an. Die ganze Zeit frag ich mich, was das jetzt zwischen uns beiden ist. Ich liebe doch Kira, aber irgendwie ist da auch was für Olivia. Ich kann das nicht erklären und das macht mir Angst. Sehr sogar. Oder ist es vielleicht doch nur eine krankheitsbedingte Phase? Ich hoffe es.
„Da geht es mir genauso. Deswegen freue ich mich auch schon ein wenig auf die Abschlussfahrt. Dann können wir etwas Zeit miteinander verbringen.“ „Das wird toll Elijah“, sagt sie und geht mit mir in New Yorker. „Tut mir leid, dass ich dich jetzt mit zum Shoppen schleppe. Aber mit dir ist es einfach am lustigsten“, entschuldigt sie sich, nimmt meine Hand und zieht mich in die Mädchenabteilung. „Bestellst du nicht eigentlich immer auf SHEIN?“, erinnere ich mich und schaue mich dabei ein wenig um. Ich fahre über den Stoff von ein paar BH's und Unterhosen und muss mir ein wenig vorstellen, wie Kira darin aussieht. Dabei werden meine Wangen leicht rot, doch als sich Olivia dabei in meine Gedanken schleicht, werden sie noch mehr rot. Innerlich schüttel ich schnell den Kopf und widme mich wieder ihr zu, die gerade bei den T-Shirts steht. „Eigentlich schon, aber da ich gerade keine Zeit habe, auf die bestellten Sachen dann so lange zu warten, gehe ich lieber im Laden direkt einkaufen“, erklärt sie und sucht sich ein paar einfarbige Teile aus.
Ich muss ein bisschen lachen. „Das kann ich verstehen. Aber hier in New Yorker einzukaufen hat ja auch seine Vorteile.“ Ich schaue mich wieder ein bisschen um und finde selbst ein paar neue Klamotten, die ich mit auf Abschlussfahrt nehmen kann. „Da hast du recht Elijah. Und hier kann ich auch die Sachen gleich anprobieren.“ „Das stimmt auch wieder. Ja ich gebe zu, es ist tausend mal besser, im Laden einzukaufen“, gibt sie sich dann doch geschlagen. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen und innerlich tanze ich vor Freude. „Wie ich dich kenne, suchst du wahrscheinlich nebenbei auch wieder nach einem neuen Outfit oder Olivia?“ Sie nickt. „Ich hab schon eins gefunden, aber ich bin mir nicht ganz so sicher...“, antwortet sie und schaut mich an. Ich glaube ich weiß, was jetzt kommt. „Warum das denn?“, hake ich nach und ziehe eine Augenbraue hoch. „Ich hab ein bisschen zugenommen und naja... ach es passt mir sicher eh nicht“, antwortet sie und ist schon dabei es wieder wegzulegen. Ich wusste es, doch diesmal lasse ich das nicht zu. „Du spinnst doch. Du siehst toll aus. Jetzt nimm dein Outfit und verschwinde in die Umkleide“, schimpfe ich und versuche dabei ernst zu bleiben. Sie sagt nichts, sondern verdreht nur süß die Augen und verschwindet hinter einen der Vorhänge. Ich stelle den Korb mit den anderen Klamotten auf den Boden ab und warte.
„Und? Wie sieht es aus?“, frag ich nach ein paar Minuten und merke, wie ich langsam ungeduldig werde. „I...Ich weiß nicht“, antwortet sie unsicher aus der Kabine. „Na komm schon. Es wird sicher toll aussehen“, spreche ich ihr ein bisschen Mut zu und hoffe, dass es was bringt. „Ich hoffe du irrst dich nicht Elijah.“ Nach kurzem zögern schiebt sie den Vorhang beiseite und tritt hervor. Sie fährt sich durch die Haare und schaut mich an. „Und?“, fragt sie und dreht sich dabei. Ich weiß nicht so recht was ich sagen soll. Meine Wangen werden ein wenig rot. „Das Outfit steht dir. Sieht wirklich toll aus.“ „Findest du?“, hinterfragt sie meine Aussage und betrachtet sich im Spiegel. Olivia hat sich für eine blaue Jeans entschieden, die unten ein paar Zentimeter kürzer ist, ein schwarzes Top und so eine schwarz-rot karierte Bluse, welche sie aber gerade offen hat.
„Hätte ich es sonst gesagt?“, möchte ich wissen und mustere sie erneut. Wenn ich ehrlich bin, sieht sie darin sogar echt heiß aus. Das schwarze Top betont ihre Figur ein wenig und ich mag die Bluse echt gern. „Nein. Wahrscheinlich nicht.“ „Guck Olivia. Mach dir nicht immer so viele Gedanken. Okay?“, bitte ich sie und verschwindet wieder hinter den Vorhängen. „Dann nehme ich das Outfit ebenfalls mit.“ Ich muss schmunzeln. „Genau das wollte ich hören. Willst du die anderen Sachen aus dem Korb auch anprobieren?“, frag ich nach. „Das sind nur T-Shirts und Unterwäsche.“ „Also nein.“ „Jap.“
Ein paar Minuten später kommt sie umgezogen zurück und lässt ihr Outfit in den Korb fallen. Ich nehme ihn wieder hoch und gehe mit Olivia weiter. „Wie findest du denn die Bluse, Elijah?“, will sie wissen und geht mit mir in die Jungen Abteilung. Sofort packe ich ein paar neue T-Shirts ein, wobei sie mich nur grinsend anschaut. „Die Bluse? Sie steht dir und ich mag die Farbkombination. Sie passt zu dir.“ „Danke“, antwortet sie mir und wird leicht rot. „Ich hab fast die selbe Bluse, nur in schwarz-weiß.“ Ich erinnere mich. Die hatte sie auch schon ein paar Mal an, als wir in Lakeshore unterwegs waren. „So etwas magst du oder?“, stell ich fest und stehe jetzt mit ihr vor den Hoodies. Ich brauche unbedingt mindestens einen neuen, aber das sind so viele. Wie soll ich mich da bloß entscheiden? „Das hast du gut erkannt“, sagt sie und kichert. „Sehr sogar. Ich liebe diesen Look. Denn ich bin echt nicht eines dieser Mädchen, welches mit engen Klamotten herumläuft oder Hosen trägt, sie bis unter die Brüste gehen. Ich mag es lieber etwas lockerer. Das ist dann auch tausend mal bequemer.“ Da kann ich nur nickend zustimmen.
„Das sehe ich genauso. Ich mag solchem Kleidungsstiel wie bei dir, viel lieber bei Mädchen. Und so lange du dich wohl fühlst, ist alles in Ordnung.“ „Das tue ich. Aber ich hätte gerne noch eine andere Bluse“, und stöbert ebenfalls bei den Hoodies herum. Sie sucht anscheinend auch welche. Ich finde es toll, dass sie ebenfalls welche trägt. „Wir können gerne noch mal in die Mädchenabteilung“, schlage ich vor und will mich gerade wieder umdrehen, doch Olivia legt ihre Hand auf meine Schulter und hält mich somit zurück. „Die gibt es hier nicht“, erfahre ich. „Nach was für eine Bluse suchst du denn?“, frag ich neugierig nach. „Nach einer richtig schönen. Schöner als die, die ich eben anhatte.“ Meine Augen weiten sich ein wenig. „Geht das überhaupt noch?“ Olivia kichert. „Ja das geht sehr wohl.“ „Jetzt sag schon und spann mich nicht so lange auf die Folter“, bitte ich sie und werde ungeduldig. Ich kenne sie. Am liebsten würde sie mich weiter ärgern, doch sie weiß ganz genau, wie nervig ich dann werde, also lässt sie es.
„Ich suche schon seid etwas längeren nach einer bestimmten Bluse. Sie ist schwarz-dunkelblau und sieht unfassbar schön aus“, schwärmt sie regelrecht und hat schon Herzchen Augen. „Jetzt muss ich sie mir direkt vorstellen“, sag ich zu ihr und schmunzel. Sie holt ihr Handy aus ihrer Hosentasche und zeigt mir ein Instagrambild. „Das ist eine Freundin von mir. Sie hat die Bluse an, die ich suche. Ich finde sie voll schön.“ Ich schaue mir das Bild an und kann es nur bestätigen. „dem stimme ich voll und ganz zu, aber weißt du was Olivia?“ Sie schüttelt den Kopf. „Du wirst noch viel schöner darin aussehen“, und bei dem Gedanken daran werde ich wieder rot. „Naww du bist süß“, sagt sie und umarmt mich liebevoll von hinten. Sie entfacht wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch und für einen kurzen Moment hab ich wieder dieses Verlangen danach, sie zu küssen. Doch diese Gedanken versuche ich schnell beiseite zu schieben. „Ich bin nur ehrlich“, erwidere ich und widme mich wieder den Hoodies.
„Omg wie knuffig sind die denn!!!!?“, quiekt Olivia plötzlich und lässt mich zusammen zucken. „Was ist den?“, will ich sofort wissen. „Da. Schau mal“, sagt sie und zeigt auf einen Koalaonesie. Innerlich sterbe ich gerade ebenfalls an einen Cutnesanfall. „Der ist ja voll flauschig“, stelle ich fest, als ich mit meiner Hand darüber streiche. „Soll ich den mit nehmen?“, fragt sie und sucht nach einer passenden Größe. „Hast du nicht noch einen?“ Also es gibt ja nichts besseres, als bei einem Herbstgewitter mit Tee und Onesie einen Film zu schauen. Am besten einen Harry Potter Film. „Ja schon, aber der ist mir leider zu klein geworden“, erklärt sie. „Na dann, nimm mit.“ „Hihi“, sagt sie freudestrahlend und schaut noch bei den anderen Onesies. „Schau mal Elijah. Hier sind Pandaonesies. Möchtest du eventuell auch einen neuen haben?“ Ich gehe zu den Onesies rüber und schaue sie mir an. „Wenn ich einen in meiner Größe finde, gerne. Wir können die beiden ja an einem Abend tragen, wenn du magst“, schlag ich vor und finde auf Anhieb einen. „Super Idee.“
Nach dem wir unseren Einkauf bezahlten, sind wir noch Schuhe kaufen gegangen und jetzt im hoffentlich letzten Laden. Denn ich habe ehrlich gesagt echt keine Lust mehr. Klar ist es schön, so viel Zeit mir Olivia zu verbringen, aber dennoch ist es anstrengend. „Also wenn wir hier nichts finden, dann weiß ich auch nicht weiter“, sag ich und schaue mich um. „Gefunden!“, ruft sie triumphierend und zeigt mir das Kleidungsstück. Das ging ja schnell. Wir haben ja nicht nur den ganzen Nachmittag damit verbracht , diese eine Bluse zu finden. „Wurde auch Zeit“, sag ich und versuche zu lächeln. „Schaust dir an Elijah.“ Sie zeigt mir die schwarz-dunkelblaue Bluse und hält sie regelrecht in mein Gesicht. „Wow“, kann ich nur sagen. Sie sieht viel schöner aus, als auf dem Bild. „Sag ich ja und jetzt lass uns schnell bezahlen. Ich bekomme schon ein wenig Hunger. Ich würde nämlich gerne noch was essen, bevor wir auf Abschlussfahrt gehen.“ Ich nicke nur und gehe mit ihr in Richtung der Kasse.
Da bei mir auch der Magen anfing zu knurren, hatten wir uns dazu entschlossen, in einem Restaurant was essen zu gehen. Jetzt sind wir wieder kurz vor meinem Haus. Mit jeden Schritt den wir darauf machen, spannt sich mein Körper mehr an. „U...Und was, wenn Kira doch noch da ist?“, frag ich und werde ein bisschen panisch. „Ist sie nicht“, wiederholt sie zum x-ten Mal und wirkt schon echt genervt. Ob ich sie schon abgefuckt habe? Soll ich es darauf ankommen lassen? „Was macht dich denn da so sicher?“, will ich wissen und versuche den Schlüssel zitternd ins Türschloss zu stecken. Doch ich lasse ihn fallen und Olivia übernimmt dies. „Weil ich vorhin mit ihr geschrieben habe. Sie ist zu 100 Prozent nicht da“, versichert sie mir klipp und klar. „Dann hoffe ich einfach, dass du recht hast“, sag ich und lasse sie meine Haustür aufschließen. „Guck. Die Tür ist zwei Mal abgeschlossen. Keiner da.“ Ich sage nicht mehr, sondern folge ihr einfach in mein Haus. Hinter mir schließe ich die Tür und gehe direkt ins Wohnzimmer. „Jemand da?“, rufe ich. Ich warte einige Augenblicke. Doch nichts passiert. Sie hatte wohl recht. Ich weiß echt nicht, wie ich reagiert hätte, wenn Kira doch da wäre.
„Hast du alles, was du brauchst Elijah?“, werde ich plötzlich leise gefragt. Olivia steht im Türrahmen und schaut mich mit einem süßen Blick an. Ich kann nicht anders, als zu grinsen. „Denke schon. Zumindest das wichtigste.“ Ich schließe den Reißverschluss meiner Tasche und lasse sie in mein Zimmer eintreten. Sie kommt zu mir rüber getapst und schließt mich in eine Umarmung. Woher weiß sie immer, was ich gerade am meisten brauche? „Was beschäftigt dich gerade?“, fragt sie und streicht mir mit ihrer linken Hand, sanft über meine Wange. „Einfach alles Olivia. Es ist so viel passiert. Ich weiß, dass ich stark bin, aber auch ich komme an meine Grenzen. Und ich habe das Gefühl, dass diese bald erreicht ist“, erkläre ich, so gut es geht. Ich versuche krampfhaft meine Tränen zurückzuhalten, doch in ihrer Gegenwart kann ich mich einfach fallen lassen. „Lass es zu Elijah. Es ist in Ordnung“, sagt sie mir immer wieder. Ihre Worte, ihre Berührungen, ja selbst ihre Atmung die ich spüre tun mir unheimlich gut. Ist das noch normal? „Egal wie scheiße es mir geht, wenn du in meiner Nähe bist, geht es mir meistens gleich viel besser“, gebe ich ehrlich zu und schaue in ihre Augen. „Lass mich dir helfen“, bittet sie mich flüsternd und legt ihre Finger unter mein Kinn. „Aber wie?“ „Das weißt du. Schließe die Augen.“ Ich nicke nur und tue was sie sagt. Kaum sind meine Augen geschlossen, spüre ich ihre weichen, warmen Lippen auf meinen. Ich ziehe Olivia zu mir und sie hat recht, dass hilft mir.
Der Kuss zieht sich ein bis zwei Minuten in die Länge. Wir beide stehen einfach nur mitten in meinem Zimmer. Ich habe meine Arme um sie geschlungen und ihre Hände liegen an mein Gesicht. Wie kann sich ein Kuss nur so schön anfühlen, wie dieser hier? Unsere Lippen lösen sich wieder voneinander. Wir schauen uns schwer atmend an und sind beide rot. „G...Geht es dir besser?“, fragt sie mich und bleibt da stehen, wo sie ist. Ich nicke. „“Viel besser“, gebe ich zu, was sogar stimmt. „W...Wenn es dir wieder schlechter geht, dann komm zu mir ja? Ich bin für dich da. Auch auf Abschlussfahrt.“ „Danke“, kann ich nur sagen. Mein Blick fällt auf meine Armbanduhr. „Ich glaube wir müssen mal so langsam los“, und zeige ihr wie spät es ist. „Du hast recht. Wir wollen ja nicht zu spät kommen.“ Ich nehme meine Sachen und folge ihr nach unten.
Wir brauchen ungefähr zwanzig Minuten, bis zum Hafen. Wir sind also rechtzeitig da und haben sogar noch Zeit. Olivia und ich steigen aus und gehen zu den anderen, die anscheinend schon alle auf uns warten. „Da seid ihr ja“, werden wir von Mia begrüßt, die mich umarmt. Erst jetzt fällt mir auf, dass neben uns ein Kreuzfahrtschiff steht. „Sagt mir bitte nicht, dass unsere Abschlussfahrt auf diesem Kreuzfahrtschiff stattfindet“, frag ich mich und schaue es mir an. Ich war noch nie auf einem und es sieht echt groß aus. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke schon“, antwortet Stella und schaut sich um. Doch plötzlich richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf eine Person, welche auf der Mitte einer Brücke steht, die zum Schiff führt.
„Einen wunderschönen guten Abend. Mein Name ist Damon Edwards und ich bin der Kapitän ihres Schiffes. Wer diese Abschlussfahrt organisiert hat, darf ich ihnen leider noch nicht verraten, aber ich denke, dass werden sie im laufe der nächsten Tage herausfinden.“ Warum wundert mich das nicht? „Sie haben hoffentlich alle eine Einladung bekommen. Ich lese jetzt nach und nach ihre Namen vor, um die Anwesenheit zu überprüfen, denn wir wollen ja, dass nichts passiert. Mir stockt leicht der Atem. War dass etwa gerade eine Anspielung? Weiß der Kapitän was davon? Ich merke, wie Olivia bei seiner kleinen Anspielung meine Hand festhält. „Ganz ruhig“, sag ich und lege einen Arm um sie. Sie lächelt nur und legt ihren Kopf an meine Schulter.
„Elijah, Eric, Feli, Fiona, Jace, Leon, Lucy, Mia, Olivia, sowie Sarah und Stella.“ Wir haben alle unsere Hand, als wir aufgerufen werden. Und mit jeder Minute die vergeht, wächst die Anspannung und die Nervosität in mir. „Super. Dann haben wir das schon mal erledigt. Alle sind da.“ „Und was jetzt?“, will ich wissen und trete ein Schritt nach vorne. „Elijah oder?“, fragt er nach. Ich nicke. „Sie sind ganz schön neugierig.“ „Zu recht“, sag ich und verschränke die Arme vor meiner Brust. Er kann sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Aber dann wechselt seine Miene wieder zu ernst.
„Wenn ihr dieses Kreuzfahrtschiff gleich betetet, dann gibt es kein zurück mehr. Habt ihr das verstanden?“ „Jaa“, antworten wir gleichzeitig. „Gut. Dann folgt mir.“ Er dreht sich um und geht voran. Wir schauen uns alle leicht verwirrt an, nehmen unser Gepäck und folgen ihm. „Elijah, ich hab ehrlich gesagt ein bisschen Angst“, gibt sie zu und hält meine Hand ein wenig fester. „Ich auch. Ich beschütze dich“, versichere ihr. „Danke.“ Sie versucht zu lächeln und als wir auf dem Schiff, bleiben alle stehen. „Herzlich Willkommen auf der MS Salvatore“, ertönt eine verzehrte Stimme aus den Lautsprechern. „Ich bin euer Gastgeber und auch Veranstalter dieser Abschlussfahrt. Leider muss ich meine Identität noch ein wenig versteckt halten, aber früher oder später kommt ihr schon dahinter. Keine Sorge. Allerdings gibt es hier auf dem Schiff eine Regel.“ „Und die wäre?“, möchte ich wissen und schaue mich um. Ich werde mich hier sicher verlaufen.
„Die Regel ist, auf dem ganze Schiff herrscht absolutes Handy verbot. Handys, Laptop oder sonstige technische Geräte gibt ihr bitte jetzt ausgeschaltet in die große, durchsichtige Box neben Mr Edwards.“ „Na das kann ja was werden“, sag ich leise vor mich hin und ziehe ein paar der anderen mit ins kichern. Aber eigentlich ist es gar nicht mal so schlimm, für ein paar Tage auf sein Handy zu verzichten. Dann kann man sich besser auf die Abschlussfahrt konzentrieren. „Schön dass das so gut funktioniert. Das wichtigste ist damit gesagt. Ihr bekommt jeder gleich ein Flyer ausgeteilt, wo ihr alle weiteren Infos findet. Dort ist auch ein Plan vom gesamten Schiff, sowie eure Zimmerkarte.“ Die Stimme hält kurz inne. Jeder von uns bekommt ein Flyer und seine Karte ausgeteilt. „Welche Nummer hast du?“, fragt mich Olivia und zeigt mir ihre Karte. Sie hat die 8. Ich schaue meine an und sofort bildet sich ein breites Grinsen. „7“, sag ich. „Yeah“, freut sie sich.
„Dann verabschiede ich mich fürs erste von euch. Für den ersten Abend, also heute, herrscht Nacht ruhe . Also bleibt bitte auf euren Zimmern. Wir hören uns dann morgen, spätestens 10 Uhr zum Frühstück.“ Ich atme ein wenig erleichtert aus. Die Schiffsmannschaft sagt nichts mehr, sondern folgt Mr Edwards. Wir bleiben noch ein paar Minuten stehen, ehe wir alle unsere Zimmer gehen. „Soll ich dir noch etwas Gesellschaft leisten?“, fragt mich Olivia, als wir beide an unseren Zimmern angekommen sind. Doch ich schüttel den Kopf. „Eigentlich gerne, aber ich bin erschöpft. Ich würde gerne schlafen.“ Sie nickt. „Wir sehen uns morgen Elijah“, sagt sie und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich schließe mein Zimmer auf und bin über die schöne Einrichtung sehr erstaunt. Allerdings schaffe ich es nur bis zum Bett. Ich lasse mich fallen und schlafe direkt ein.
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Nur die Vergangenheit kennt die Wahrheit 4
Teen FictionElijah ist erschüttert. Noch vor wenigen Stunden hat er erfahren, dass sein Schulfreund Joshua kaltblütig ermordet wurde. Doch wer war es? Zusammen mit seinen Freunden reißt er zurück nach Deutschland, wo ihm der Abschlussball bevor steht. Nur was m...