Kapitel 3

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Tag 3: Mittwoch



Elijah



„Wir sind da“, werde ich unsanft von meiner Freundin Kira geweckt. Ich weiß nicht genau wo wir sind, aber was ich weiß ist, dass ich die ganze Fahrt lang geschlafen haben. Langsam mache ich die Augen auf und werde von den Sonnenstrahlen geblendet. Ein Blick nach links und rechts verrät mir, dass wir irgendwo in einer Stadt sind. Aber es ist definitiv nicht unser Wohnort. Ich schaue etwas genauer aus dem Fenster. Nein. Das kann nicht sein. Schnell krame ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schaue auf Google Maps. Paris.

Ich strecke mich und merke erst jetzt, dass ich von Kira, die neben mir sitzt, am Kopf gekrault werde. Ich bringe ein kleines schnurren über meine Lippen, drehe mich vorsichtig zu ihr, um dann in ihre lilafarbenden Augen zu schauen. Sie sind so wunderschönen. Jedes mal, wenn in sie hineinschaue, verliere ich mich dort drin. Ihre Augen ziehen mich förmlich an. So etwas habe ich zuvor noch nie gesehen. „Warum sind wir in Paris?“, ist das erste was ich frage. „Guten Morgen Baby“, sagt sie leise und legt ihre Lippen auf meine. Sanft forme ich einen Kuss daraus und lächel. „Wir treffen uns mit meiner Brieffreundin Elodie zum Frühstück“, erfahre ich. Ich richte mich auf, um nicht gleich wieder einzuschlafen. „Elodie? War das nicht das Mädchen, wo du eine Nacht übernachtet hast, als wir auf Ferienfahrt in Amsterdam waren?“, frag ich nach. Kira nickt neben mir. „Genau. Du erinnerst dich. Die Idee kam mir sehr kurzfristig. Ich hoffe, dass ist nicht schlimm.“ “Nein. Solange die anderen nichts dagegen haben.“ „Nein haben wir nicht“, höre ich ein paar der anderen von vorne antworten.

Wir fahren noch ein gutes Stück durch die Innenstadt, bis wir vor einem Café anhalten. „Ist es das?“, frag ich nach und steige aus dem Auto. „Das ist es. Und Elodie wartet schon sehnsüchtig auf uns.“ „Na dann“, kann ich nur sagen. Ich warte, bis die anderen ausgestiegen sind, ehe wir gemeinsam zum Café gehen. „Elijah warte kurz“, höre ich eine weibliche Stimme hinter mir sagen. Es ist meine Cousine Claire, die mich am Handgelenk festhält und ein Stück zu sich zieht. „Was ist denn?“, möchte ich wissen. „Hast du kurz ein paar Minuten Zeit?“ „Klar“, antworte ich und gehe mit ihr ein paar Schritt weg von den anderen, damit nicht jeder unser Gespräch mitbekommt. „Wie geht es dir Elijah?“, will sie wisse und schaut mich etwas besorgt an. Ich bin etwas verwirrt. „Mir geht es gut. Warum fragst du?“ Claires Blick wandert auf den Boden. „E... Es geht um das was du mir gestern gesagt hast.“ „Ich hab dir gestern viel erzählt. Du musst schon etwas genauer werden.“ „Nein. I... Ich kann nicht“, antwortet sie und wendet weiterhin den Blick ab.

„Was ist denn los?“, versuche ich herauszufinden. Ich lege meine Hand an ihr Kinn, sodass sie mich anschauen muss. „Es geht um die Augen...“, erfahre ich, doch sie wendet weiterhin den Blick krampfhaft von mir ab. Was hat sie denn? „Was ist denn mit den Augen? Hast du etwas herausgefunden?“ „Kann man so sagen Elijah“, und dreht ihren Kopf zur anderen Seite. Warum kann sie mich nicht anschauen? Das konnte sie doch sonst immer und hat es gerne getan. „Magst du es mir verraten?“ Ich lege meine Hand erst an ihre Wange und streiche ihr dann sanft ein paar Haare hinters Ohr. Ein kurzer Moment der Stille tritt ein. Doch dann nickt sie. Claire hebt ihre Kopf und schaut mich an. „Schau mir in die Augen, dann weißt du es.“ Ich tue was sie sagt und bin ein bisschen erstaunt.

„D... Deine Augen... Wie kann das sein? Ihre Farbe... Sie haben sich geändert.“ Ich schaue etwas genauer hin, um auch wirklich sicher zu gehen, dass ich mich nicht geirrt habe. Aber das habe ich nicht. Denn Claires Augen waren eben noch blau-grau. Jetzt sind sie es nicht mehr. Denn jetzt sind sie bernsteinfarben. Fast schon so wie die von Mika. Nur das sie hier im den Falle tausend mal schöner aussehen. „I... Ich weiß es nicht“, antwortet sie panisch und ich kann sehen, wie eine Träne über ihre Wange läuft. „Ganz ruhig Claire. Bitte nicht weinen.“ Ich nehme meine Hand von ihrem Gesicht und ziehe sie sanft in eine Umarmung, wo ich ihr beruhigend über den Rücken streiche. „Ich bin doch jetzt kein Freak oder? Ich kann nichts dafür dass sie sich auf einmal ändert. Das musst du mir glauben.“ Mit Lya und Olivia, sind es schon drei meiner Freunde, die plötzlich ihre Augenfarbe ändern. Ist es vielleicht ein Teil ihrer Pubertät? Sind es ihre Hormone? Oder doch was anderes? Etwas, was ich nicht weiß.

„Du bist ganz und gar nicht ein Freak. Sag sowas nicht. Und du hast recht. Du kannst nichts dafür. Also versuch bitte dir nicht so viele Gedanken zu machen“, sag ich zu ihr. „Aber Lya und Olivia waren beide von einem Moment auf den anderen so komisch und bei ihnen haben sich ebenfalls die Augenfarben geändert. Oder irre ich mich?“ Ich schüttel den Kopf. „Nein. Du irrst dich nicht.“ „Und ich hab jetzt echt Angst, dass es bei mir genauso ist. Das ich genauso komisch werde, wie die beiden.“ „Claire...“, sag ich leise und schaue sie an. „Nein Elijah. Du verstehst das nicht. I... Ich möchte dir nicht weh tun. Ich habe auf der Fahrt noch mal mit Olivia geredet. Sie hat dir mehrmals eine Backpfeife verpasst und dir mit ihrer Faust auf die Brust geschlagen, da wo deine Narbe ist. Sie fühlte sich plötzlich so stark. Das möchte ich nicht. Ich liebe dich Elijah, wie ein Bruder. Und ich möchte nicht so werden wie sie. Ich möchte nicht auf einmal eiskalt zu dir sein und dich schlagen. Oder noch schlimmer. Dich töten. Das könnte ich mir nie im Leben verzeihen.“

Claire fängt an zu weinen und vergräbt ihr Gesicht an meiner Brust. „Schhhhh. Ganz ruhig. Ich bin da und pass auf dich auf.“ „Elijah ich hab so Angst“, schluchzt sie immer wieder und krallt sich an mein T-Shirt fest. „Das kann ich verstehen. Hab ich ehrlich gesagt auch ein wenig. Aber es wird alles gut. Vielleicht liegt es auch einfach an eurer Pubertät. Ihr drei seid alle im selben Alter. Es könnte auch an euren Hormonen liegen. Ich bin mir aber nicht sicher.“ Sie löst sich leicht von mir, benutzt mein T-Shirt, um ihre Tränen wegzuwischen und schaut dann zu mir hoch.

„Da könntest du recht haben Elijah. Danke das du mich ein bisschen beruhigst.“ „Das mach ich doch gerne. Du bist ebenfalls wie eine Schwester für mich.“ „Wenn wir wieder zuhause sind und noch etwas Zeit haben, dann kann ich ja vielleicht mal zum Arzt gehen“, schlägt sie vor und lächelt. „Warum möchtest du zum Arzt?“, frag ich sie. „Na um mich untersuchen zu lassen.“ „Wegen deinen Augen?“, und ziehe eine Augenbraue hoch. Claire nickt. „Ich möchte lieber auf Nummer sicher gehen. Es kann ja auch sein, dass es eine Krankheit ist oder so. Weißt du?“ „Soll ich dich begleiten?“, biete ich ihr an. Sie schüttelt den Kopf. „Das ist lieb von dir Elijah. Aber das brauchst du nicht. Olivia wird mich begleiten.“ „Gut. Aber wenn ihr irgendwas herausfindet, dann sagt mir bitte Bescheid.“ „Das machen wir. Darauf kannst du dich verlassen.“ „Danke. Ich denke, wir sollten mal langsam zu den anderen gehen, bevor sie sich noch Sorgen machen.“ „Stimmt. Gute Idee“, stimme ich zu und lege einen Arm um sie, um dann mit ihr gemeinsam ins Café zu gehen.

„Da seid ihr ja endlich. Wir haben schon auf euch gewartet. Was habt ihr denn so lange gemacht“, werden wir ein bisschen von Kira überrumpelt. Ich schaue leicht überfordert zu Claire, die selbst nicht so recht weiß, was sie sagen soll und setze mich gleichzeitig zwischen Kira und Jannes. „Wir haben nur kurz ein wenig geredet. Nichts schlimmes. Jetzt sind wir ja hier“, rettet sie mich. „Kurz? Ihr habt zwanzig Minuten gebraucht“, hören wir Elodie sagen, die einen leichten französischen Akzent hat, den ich echt süß finde. Wie sich Kira wohl damit anhören würde? „Ist das denn schlimm?!“, fragt Claire etwas lauter. „Ehm. Ich meine, ist das denn schlimm?“, wiederholt sie die selbe Frage noch mal, nur diesmal etwas ruhiger. Was war das gerade? Hilfe suchend schaut Claire zu mir rüber. Ich kann erkennen, wie sich ihre Augenfarbe erneut geändert hat. Ich hoffe, dass das keiner von den anderen mitbekommen hat. Sonst würden sie nur anfangen Fragen zu stellen und ich hab keine Ahnung, was ich dann antworten soll. Nonverbal zeig ich ihr, dass sie sich beruhigen soll, was sie dann auch macht.

„Nein. Aber ich freue mich, dass wir jetzt endlich zusammen hier sind“, antwortet Elodie und strahlt förmlich. Sie strahlt so viel positive Energie aus, dass ich gleich mit lächeln muss. „Also Leute. Wenn ich vorstellen darf, dass ist Elodie Dupont. Sie ist meine Brieffreundin. Elodie, dass sind meine Freunde“, stellt sie, sie vor. Elodie hat blondes Haar, echt schöne blaue Augen und ihr Kleid passt perfekt zu ihr. Sie erinnert mich schon fast an Fleur Delacour, von der Beauxbatons Akademie für Zauberei, aus Harry Potter. „Es freut mich sehr euch kennenzulernen“, begrüßt sie uns und mustert einen nach dem anderen. „Und das hier neben mir ist ein ganz besonderer Junge. Das ist E...“, will sie sagen, doch es kommt ihr wer zuvor. „Elijah. Elijah Black“, sag Elodie und schaut mich ernst an. „Genau“, kann ich nur sagen. In dem Moment kommen zwei Kellnerinnen zu uns an den Tisch und stellen jeden von uns was zu trinken hin. Schnell greife ich an meiner Tasse Tee und nehme einen Schluck, bevor ich ins stottern gerate.

„Ich habe schon viel von dir gehört Elijah.“ „Dann hoffe ich mal nur positives“, sag ich und fange an zu lachen. „Sagen wir es so. Wenn du Kira in irgendeiner Art und Weise verletzt, dann bringe ich dich um.“ Sofort spannt sich mein Körper an und es läuft mir eiskalt den Rücken hinunter. Es herscht wieder Totenstille. Alle Augen sind auf Elodie und mich gerichtet. Doch dann bricht sie in Gelächter aus. „Das war doch nur Spaß Elijah. So einen süßen und charmanten Jungen wie du könnte ich kein Haar krümmen“, versichert sie mir und beruhigt mich somit zu gleich. „Das beruhigt mich“, kann ich nur sagen und lehne mich ein Stück zurück. „Sie macht gerne solche Witze. Nimm es ihr nicht übel“, flüstert Kira an mein Ohr und küsst mich auf die Wange. „Gut zu wissen.“

„Kira hat mir erzählt, dass ihr durch Frankreich fährt und da hab ich ihr den Vorschlag gemacht, dass wir uns hier in Paris alle zum Essen treffen können“, erfahren wir von Elodie, während des Essens. „Und wenn es für euch in Ordnung ist, würde sie uns hier nach ein bisschen die Stadt zeigen. Natürlich nur wenn ihr wollt. Sonst würden wir dann direkt weiter fahren.“ „Da ich noch nie in Paris war und ich sicherlich nicht der einzige bin, finde ich die Idee gut“, sag ich und freue mich schon. Paris ist eine echt schöne Stadt. Hier wollte ich schon immer hin. Und jetzt mit Kira hier zu sein, ist echt toll. Kira und Ich in der Stadt der Liebe. Das kann ja was werden. „Wir sind auch dabei“, stimmen die anderen zu und zaubern Elodie so ein breites lächeln ins Gesicht. „Das freut mich echt sehr. Aber seid mir bitte nicht böse. Ich hab außer Kira damals noch nie wen durch diese tolle Stadt geführt.“ „Falsche Einstellung Elodie“, sag ich zu ihr. „Wie meinst du das Elijah?“, will sie wissen. „Ich meine damit, dass du nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen sollst. Du wirst das ganz toll machen. So wie ich das gehört habe, bist du hier aufgewachsen. Also mach dir nicht gleich so viele Gedanken. Ja?“ Sie nickt und lächelt mich süß an. „Danke.“

Wir erzählen noch ein bisschen weiter und als alle fertig sind, ergreift Elodie wieder das Wort. Wenn ihr dann soweit seid, können wir starten“, verkündet sie hochmotiviert. Die anderen nicken nur. „Gut. Dann los.“


Halt 1: Eiffelturm

„Das Pariser Wahrzeichen, La Tour Eiffel, macht den Anfang in meiner Auflistung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Paris. Egal, wie oft ihr schon in der französischen Hauptstadt wart, ein Besuch des Eiffelturms ist einfach ein Muss bei einer Städtereise. Mit seinen insgesamt 324 Metern Höhe ist dieses im 19. Jahrhundert erbaute Kunstwerk aus Eisen schlichtweg beeindruckend und zählt sogar zu den meistbesuchten Wahrzeichen der Welt. Möchtet ihr auf das Wahrzeichen steigen, benötigt ihr dafür ein Ticket, dass ihr am besten bereits im Voraus online kaufen solltet, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Wählen könnt ihr dabei zwischen den Tickets, die euch entweder den Zugang zur ersten und zweiten Etage oder zusätzlich zur Spitze ermöglichen. Außerdem müsst ihr euch entscheiden, ob ihr die Treppe oder den Aufzug nehmen möchtet. Auf der ersten Etage erwartet euch ein Glasboden und ein interessanter Kulturpfad zur Geschichtete des Turms, auf der zweiten das Jules Verne Restaurant und an der Spitze des Eiffelturms Gustave Eiffel’s Büro und eine Champagner Bar.“

„Nach Einbruch der Dunkelheit erwartet euch am Eiffelturm noch ein besonderes Highlight: Zu jeder vollen Stunde wird der Turm bei einer romantischen Lichtshow für fünf Minuten mit 20.000 Lichtern illuminiert. Sucht euch ein schönes Plätzchen und genießt den Anblick des glitzernden Eiffelturms. Ein Moment, der unvergesslich ist! Aber Achtung: Das Fotografieren beziehungsweise das Teilen der Fotos des beleuchteten Eiffelturms ist streng genommen verboten. Der Grund ist, dass die Beleuchtung des Eiffelturms urheberrechtlich als Kunstwerk geschützt ist. Gegen einen Schnappschuss für eure private Sammlung ist aber nichts einzuwenden. Vielleicht schauen wir uns ja den Eiffelturm heute Abend noch kurz an.“


Halt 2: Louvre

„Das Musée du Louvre darf einfach in keiner Aufzählung der beliebtesten Paris Sehenswürdigkeiten fehlen. Das bedeutende Kunstmuseum stellt weltberühmte Werke wie Leonardo da Vincis „Mona Lisa“, die „Venus von Milo“ oder „Die Freiheit führt das Volk“ aus, um nur einige der Schätze zu nennen, die Besucher im Louvre bestaunen können.“

„Das bekannteste Museum der Welt befindet sich unweit des Place de la Concorde und des Jardin des Tuileries in den Räumlichkeiten des Palais du Louvre, der ehemaligen Residenz französischer Könige aus dem 14. Jahrhundert. Schon von Weitem wird euch die gläserne Pyramide ins Auge springen, die nach ihrer Eröffnung im Jahr 1989 zu einem der Wahrzeichen der Stadt geworden ist. Ich empfehle euch, die Tickets für den Louvre vor eurem Besuch online zu kaufen, das Museum gehört nicht nur zu den größten, sondern auch zu den meistbesuchten der Welt, sodass Kurzentschlossene mit einer Wartezeit von bis zu zwei Stunden rechnen müssen. Am Infoschalter, der sich direkt unterhalb der Glaspyramide befindet, bekommt ihr Karten, mit denen ihr euch im Museum orientieren und die verschiedenen Kunstwerke besser finden könnt.“

„Um ein noch besseres Verständnis zu bekommen, empfehle ich euch die Audioguides oder eine Führung durch den Louvre. Toll sind auch die Trails, auf denen ihr euch, je nach thematischem Interesse, gezielt durch das Kunstmuseum führen lassen könnt. Wählen könnt ihr hier nicht nur zwischen klassischen Themen wie der italienischen Renaissance oder den Meisterwerken, sondern auch zwischen Trails, die euch zum Beispiel auf die Spuren des Filmes The Da Vinci Code oder des Musikvideos APES**T von JAY-Z und Beyoncé führen. Neben den dauerhaften Ausstellungsstücken könnt ihr euch außerdem auf wechselnde Ausstellungen im Louvre freuen, die unterschiedlichste Themen oder Epochen behandeln. Wie ihr seht, gibt es im Louvre einiges zu entdecken. Nehmt euch unbedingt mindestens drei bis vier Stunden für die Besichtigung Zeit.“


Halt 3: Kathedrale Notre-Dame de Paris

„Kommen wir zu der Pariser Sehenswürdigkeit, über die es in der letzten Zeit die traurigsten Schlagzeilen gab. Die Kathedrale Notre Dame de Paris, kurz Notre-Dame. Durch einen verheerenden Brand am 15. April 2019 verbrannte der Dachstuhl einer der berühmtesten Kirchen der Welt. Ein Anblick, der die Welt schockte und zahlreiche Beileidsbekundungen sowie Spendenaufrufe nach sich zog.“

„Die zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert errichtete Kathedrale steht auf einer Insel inmitten der Seine, der Ile de la Cité, die als der älteste Teil von Paris bezeichnet wird. Seit 1991 ist die Kathedrale Notre-Dame ein Weltkulturerbe der UNESCO, besonders imposant sind die zwei steinernen Türme, die das Feuer überstanden haben. Der Vierungsturm hingegen, der seit 1859 über den riesigen Kirchenschiffen prangte, ist dem Brand leider zum Opfer gefallen.“

„Da die Kathedrale Notre-Dame einsturzgefährdet ist, kann sie aktuell von innen nicht besichtigt werden. Ein Besuch der Ile de la Cité während unsres Sightseeings lohnt sich aber trotzdem. Werft von außen einen Blick auf die altehrwürdige Kirche und macht danach einen Abstecher zur Sainte-Chapelle, die sich nur etwa 800 Meter von Notre-Dame entfernt befindet.“


Halt 4: Sacré-Coeur de Montmartre

„Eine Paris Sehenswürdigkeit, die es mir besonders angetan hat, ist die Basilika Sacré-Cœur de Montmartre. Die weiße Kirche, die im Künstlerviertel Montmartre hoch über dem 18. Arrondissement thront, ist ein echter Hingucker, weiß aber auch in einer anderen Hinsicht zu überzeugen. Von hier oben habt ihr nämlich einen gigantischen Blick über Paris. Der Eintritt zur Anfang des 20. Jahrhunderts fertiggestellten Basilika Sacré-Coeur ist kostenlos, ihr solltet also unbedingt einen kleinen Blick ins Innere wagen, bevor ihr es euch neben zahlreichen anderen Touristen und Einheimischen auf der großen Treppe mit ihren 237 Stufen bequem macht, um die Aussicht über Paris zu genießen. Wenn ihr Glück habt, kommt ihr in den Genuss von Livemusik oder anderen Performances, die euch die Künstler bei gutem Wetter bieten. Mit einem Gläschen französischem Wein in der Hand und den Klängen der Musiker in den Ohren werden ganz besonders die Abende an der Sacré-Coeur unvergesslich.“


Halt 5: Montmartre

„Die Basilika Sacré-Coeur ist aber nicht das einzige Highlight, das Montmartre zu bieten hat. Wenn ihr einmal hier seid, solltet ihr unbedingt durch das lebendige Künstlerviertel streifen, euch einen Café Crème in einem der zahlreichen französischen Bistros bestellen, durch die Vintageläden stöbern und ein Andenken kaufen sowie den Künstlern am Place du Tertre zuschauen. Vielleicht habt ihr ja sogar Lust, euch porträtieren zu lassen. In der Vergangenheit haben weltberühmte Künstler wie Vincent van Gogh und Paul Cézanne in Montmartre gelebt. Die Chancen, hier auf einen künftigen Starmaler zu treffen, stehen also gar nicht schlecht.“

„Weitere Sehenswürdigkeiten in Montmartre sind der Friedhof Cimetière de Montmartre, auf dem hunderte Katzen leben, die Moulin de la Galette, die letzte der einst zwölf Mühlen in Montmartre, der Flohmarkt Marché aux Puces de St. Ouen, der hier an den Wochenenden stattfindet, sowie das Varieté Moulin Rouge.“


Halt 6: Schloss Versailles

„Eine weitere Sehenswürdigkeit in Paris, die ich euch ans Herz legen kann, ist das Schloss Versailles, das euch etwa 20 km vom Stadtkern entfernt auf eine Reise in königliche Zeiten einlädt.“

„Einst als kleines Jagdhaus errichtet, wurde das Schloss Versailles von König Ludwig XIII und später von seinem Sohn Ludwig XIV, in ein prächtiges Lustschloss umgebaut. Bis zum Beginn der Französischen Revolution war Versailles der überbordende Sitz der Könige, heute fungiert der Bau als Museum und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Für euren Besuch des Schloss Versailles solltet ihr euch unbedingt einen ganzen Tag Zeit nehmen, die Anlage ist einfach riesig. Das Schlossgebäude mit der Spiegelgalerie, den prunkvollen Salons, der Kapelle und den Gemächern des Königs lässt euch sicher mit einem Staunen zurück, bevor es weiter durch die prächtige Parkanlage geht, die das Schloss umgibt und eine der größten in ganz Europa ist. Auch das für Madame de Pompadour, einer der Mätressen Ludwigs XV., erbaute Petit Trianon solltet ihr euch bei der Besichtigung nicht entgehen lassen. Das Lustschloss war der liebste Rückzugsort von Marie Antoinette, der Königin von Frankreich, die auf dem Place de la Concorde hingerichtet wurde.“


Halt 7: Arc de Triomphe de l’Étoile

„Da, wo die Avenue des Champs-Élysées auf den Place Charles de Gaulle stößt, befindet sich ein mehrspuriger Kreisverkehr, in dessen Mitte ihr die nächste Paris Sehenswürdigkeit findet, den Arc de Triomphe de l’Étoile, zu deutsch Triumphbogen des Sterns.“

„Das zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtete Pariser Wahrzeichen wurde von Napoleon in Auftrag gegeben, der sich und seinen Siegen mit dem Monument ein Denkmal setzen wollte. Napoleon dankte zwar noch vor der Fertigstellung ab, dennoch ist der Arc de Triomphe noch heute ein Sinnbild von Ruhm. So werden hier viele staatliche Feierlichkeiten abgehalten und die Tour de France geht Jahr für Jahr auf dem Kreisverkehr in die Schlussetappe.“

„Über eine Unterführung kommt ihr auf den Place Charles de Gaulle, auf dem der Triumphbogen steht. Bevor es hinauf auf die Aussichtsplattform auf dem Arc de Triomphe geht, solltet ihr euch die kunstvollen Reliefs ansehen, mit denen der knapp 50 Meter hohe Bogen verziert ist. Unter dem Triumphbogen befindet sich außerdem das Grabmal des unbekannten Soldaten sowie die Ewige Flamme. Zwei Kriegsdenkmäler, die an die Toten des Ersten Weltkrieges erinnern.“

„Geführte Touren auf dem Arc de Triomphe gibt es leider nur für angemeldete Gruppen, einen Handzettel mit den wichtigsten Informationen bekommt ihr am Eingang. Um auf die Aussichtsplattform zu kommen, müsst ihr die Treppe nehmen, der Aufzug ist Menschen mit eingeschränkter Mobilität vorbehalten. Die Mühen lohnen sich. Von hier oben habt ihr einen tollen Blick auf die Champs-Élysées und die anderen elf Straßen, die sternförmig vom Triumphbogen abgehen und auch der Eiffelturm lässt sich von hier oben mühelos ausmachen.“


Halt 8: Avenue des Champs-Élysées

„Die nächste Sehenswürdigkeit in Paris beginnt am Triumphbogen, sodass ihr die beiden Highlights gut miteinander kombinieren könnt. Ein Bummel entlang der knapp zwei Kilometer langen Champs-Élysées darf einfach nicht fehlen, denn erst, wenn ihr einmal auf der berühmtesten Prachtstraße Frankreichs spaziert seid, wart ihr wirklich in Paris. Auf der Avenue des Champs-Élysées herrscht geschäftiges Treiben, die Schaufenster luxuriöser Marken laden zum Bummeln und Staunen und Restaurants und Cafés zum Verweilen ein.“

„Lauft ihr die von Bäumen gesäumte Prachtstraße weiter in Richtung Place de la Concorde entlang, befindet sich bald Le Palais de L’Élysée, der Élysée-Palast, zu eurer Linken. Dieser ist der Amtssitz des Staatspräsidenten. Gegenüber des Élysée-Palastes könnt ihr den Grand Palais erblicken. Dieses imposante Gebäude wurde extra für die Weltausstellung 1900 errichtet. Heute dient es, wie der benachbarte Pétit Palais, als staatliches Museum, das interessante Wechselausstellungen bietet. Wenn ihr euren Bummel auf der Avenue des Champs-Élysées also noch mit einem Besuch im Museum abrunden möchtet, bietet sich hier eine gute Gelegenheit.“


Halt 9: Musée d’Orsay

„Auf dem Gelände eines ehemaligen Bahnhofs befindet sich die nächste der Top Sehenswürdigkeiten in Paris, die ich euch vorstellen möchte. Das Musée d’Orsay befindet sich an der Seine, gegenüber des Jardin des Tuileries, an dem sich auch das Louvre Museum sowie das Musée de l’Orangerie befindet. Wie wäre es also, wenn ihr einen Museumstag einlegt und dabei viele der großen Meisterwerke entdeckt? Das kann ich euch nicht nur an verregneten Tagen empfehlen.“

„Der Bahnhof, der Anfang des 20. Jahrhunderts zur Weltausstellung eröffnet wurde, steht unter Denkmalschutz und wird seit 1986 als einzigartiges Museum genutzt, in dem ihr unter anderem Werke von Paul Cézanne und Vincent van Gogh bewundern könnt. Auch die einmaligen Werke von Claude Monet und anderen Impressionisten sind im Musée d’Orsay auf drei Ebenen zu finden. Nehmt euch also mindestens zwei Stunden für den Besuch Zeit.“


Halt 10: Katakomben Paris

„Paris ist zwar für die meisten von uns die Stadt der Liebe und Romantik, aber wie wäre es zwischendurch mal mit einem wirklich krassen Kontrastprogramm? Wusstet ihr, dass es unter der Stadt ein etwa 300 Kilometer langes Netz an Steinbrüchen gibt, die zeitweise als Grabstätten für verstorbene Pariser genutzt wurden? Diese Katakomben in Paris könnt ihr heute sogar besichtigen. Aber Achtung: Kleine Kinder und Menschen mit schwachen Nerven sollten lieber auf den Ausflug in das Reich der Toten verzichten.“

„Die Catacombes de Paris sind mit Sicherheit die makaberste der Paris Sehenswürdigkeiten, denn hier, am Place Denfert-Rochereau, steigt ihr 130 Stufen hinab und gelangt so in die Ruhestätte von ungefähr sechs Millionen Parisern. Nicht alle Katakomben in Paris sind öffentlich zugänglich und es wird dringend davon abgeraten, die unterirdischen Irrwege ohne Führung zu durchlaufen. Es soll schon häufiger vorgekommen sein, dass sich Menschen hier verirrt und das Tageslicht nie wieder erblickt haben. Trotzdem zieht es immer wieder Wagemutige zu den illegalen Einstiegen. Ich rate euch unbedingt zu einer geführten Tour durch die öffentlich zugänglichen Teile, die sich über eine Länge von 1,5 km ziehen. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, solltet ihr euch vorab um Tickets für die Katakomben von Paris kümmern.“


Halt 11: Friedhof Père Lachaise

„Vom unterirdischen Reich der Toten zum oberirdischen: Beim Anfang des 19. Jahrhunderts eröffnete Le Cimetière du Père-Lachaise handelt es sich um einen parkähnlichen Friedhof, der wegen seiner außergewöhnlichen Grabstätten gerne besucht wird.“

„Neben den Gräbern von Pariser Bürgern wurden auf dem Friedhof Père-Lachaise auch viele bekannte Persönlichkeiten begraben, zu denen der Philosoph Comte, Unternehmer Armand Peugeot, Komponist Frédéric Chopin, Schriftsteller Oscar Wilde und auch Musiker wie Jim Morrison und Edith Piaf zählen. Eine Ruhestätte scheint es vielen Besuchern aber ganz besonders angetan zu haben. Das Grab oder besser gesagt die sich auf dem Grab befindende Statue des Journalisten Victor Noir. Der Grund für die vielen Besucher ist nicht ganz jugendfrei. Ein weiteres beliebtes – weit weniger anzügliches Fotomotiv ist auch das Crématorium du Père Lachaise, das im späten 19. Jahrhundert im neobyzantinischen Stil erbeut wurde. Hier wurde auch ein Teil von Fantastic Beasts 2 gedreht.“


Halt 12: Moulin Rouge

„Kehren wir noch einmal zurück ins Künstlerviertel Montmartre. Hier befindet sich das weltberühmte Varieté mit der roten Mühle, das Moulin Rouge. Das Ende des 19. Jahrhunderts als Veranstaltungsort erbaute Varieté befindet sich inmitten des Vergnügungsviertels Pigalle. Hier reihen sich Sexshops an Stripclubs, leichte Damen bieten ihre Dienste an und zahlreiche Bars ziehen Nachtschwärmer in ihren Bann. Ja, auch so etwas gibt es in Paris.“

„Im Moulin Rouge finden jeden Abend zwei Shows statt, einmal um 21 Uhr und einmal um 23 Uhr. Die Karten für die Show gibt es ab 87€, auf der offiziellen Seite des Varietés könnt ihr die Verfügbarkeiten und Preise checken und die Tickets direkt online bestellen. Über 800 Plätze auf unterschiedlichen Rängen stehen den Besuchern hier zur Verfügung. Wenn ihr tiefer in die Tasche greifen möchtet, könnt ihr im Moulin Rouge auch ein französisches Dinner mit anschließender Showeinlage genießen. Die Preise für einen solch exklusiven Abend starten bei 185€.“


Halt 13: Place de la Concorde

„Der königliche Place de la Concorde, der Platz der Eintracht, ist der größte Platz der Stadt und darf daher in meiner Auflistung der wichtigsten Paris Sehenswürdigkeiten nicht fehlen. Lauft ihr vom Triumphbogen die Avenue des Champs-Élysées hinunter, springt euch als erstes der 22 Meter hohe Obelisk ins Auge. Der eindrucksvolle, aus Luxor stammende Obelisk war ein Geschenk aus Ägypten und prangt seit 1836 über dem Place de la Concorde. Er ist zwar das heimliche Wahrzeichen des Platzes, jedoch könnt ihr hier noch weitere kunstvolle Bauten entdecken. Da wären etwa die acht Statuen im prunkvollen Brunnen, die als Allegorien für die acht französischen Städte Marseille, Lille, Bordeaux, Brest, Nantes, Rouen, Straßburg und Lyon stehen, oder aber das luxuriöse Hotel de Crillon, in dem der jüngst verstorbene Modeschöpfer Karl Lagerfeld zwei Suiten designte.“

„Da sich der Place de la Concorde in unmittelbarer Nähe zu anderen wichtigen Sehenswürdigkeiten in Paris befindet, bietet sich ein kleiner Abstecher geradezu an. Von hier aus kann unsere Tour zum Beispiel weiter zum Louvre oder auch zur nächsten Sehenswürdigkeit, derSainte-Chapelle, gehen.“


Halt 14: Sainte-Chapelle

„Die Kathedrale Notre-Dame de Paris ist nicht der einzige sehenswerte Sakralbau auf der Ile de la Cité. Wenn ihr auf der Seineinsel, die ihr leicht über mehrere Brücken erreichen könnt, seid, solltet ihr euch einen Besuch der Sainte-Chapelle keinesfalls entgehen lassen! Als Teil des Palais de la Cité, der damaligen Residenz französischer Könige, zählt die im 13. Jahrhundert erbaute Palastkapelle zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt. Besonders die Kapelle und die kunstvoll gestalteten Fenster werden euch ins Staunen versetzen. 15 bunt und detailreich verzierte, 15 Meter hohe Glasfenster zaubern im Inneren der Kirche eine geradezu magische Stimmung. Möchtet ihr mehr über die Abbildungen auf den Fenstern erfahren, könnt ihr euch vor eurem Besuch eine kostenlose App herunterladen oder mit einem Infoblatt in die Geschichte der altehrwürdigen Kirche eintauchen. Alternativ könnt ihr außerdem an einer geführten Tour teilnehmen. Bedeutende Reliquien wie die Dornenkrone und Teile des Jesus Kreuzes wurden übrigens zeitweise in der Sainte-Chapelle verwahrt, lagern aber heute gemeinsam mit den Kostbarkeiten von Notre-Dame – an einem anderen Ort und können daher leider nicht besichtigt werden.“


Halt 15: Disneyland® Resort Paris

„Jetzt kommen wir auch leider schon zu unserem letzen halt. Das Disneyland Resort Paris etwa 30 km östlich der Stadt ist der perfekte Abschluss meiner Auflistung der Top Sehenswürdigkeiten in Paris. Bei dem 1994 eröffneten Resort handelt es sich um einen der beliebtesten und meistbesuchten Freizeitparks der Welt, in dem ihr auf die Helden eurer Kindheit treffen könnt. Auf dem riesigen Gelände erwarten euch neben den märchenhaften Themenhotels gleich zwei Themenparks, Disneyland Park und Walt Disney Studios Park. Alleine im Disneyland Paris werden euch fünf Themenländer sowie zahlreiche Shows und Paraden geboten. Ab 2021 ist sogar noch eine Erweiterung um drei neue Themenbereiche geplant. Ein Tag reicht fast nicht aus, um all die Fahrgeschäfte und Attraktionen zu besuchen. Gönnt euch also am besten direkt ein Ticket für zwei Tage und ein Hotel in unmittelbarer Umgebung, sodass ihr die Zeit voll auskosten könnt.“


Nach mehreren Stunden sind wir dann endlich wieder am Café. Der Tag ging schnell vorbei. Wir haben es bereits Abend. Aber zum Glück haben wir noch ein bisschen Zeit bis zum Schulball, weswegen dieser versäumte Tag in Paris nicht so schlimm ist. „Wie fandet ihr die Stadtrundfahrt?“, will Elodie wissen und stellt sich wieder zu uns. „Es war sehr schön“, sagen die anderen. „Hab ich mich denn halbwegs gut angestellt?“, fragt sie und schaut dabei an. Ich nicke. „Du warst toll Elodie. Das hätte keiner besser machen können“, antworte ich ihr und lächel. „Danke. Das bedeutet mir echt viel Elijah.“ Sie kommt zu mir rüber und umarmt mich plötzlich. Damit hat sie mich jetzt ein bisschen überfordert, aber ich will nicht länger drüber nachdenken, sondern umarme sie einfach zurück.

Ich lasse sie wieder vorsichtig los und schaue sie an. Es ist bereits dunkel geworden. Die Sterne am Himmel lassen die Straßen um uns herum erleuchten. Hier ist es so schön. Ich könnte länger hier bleiben. Aber leider müssen wir jetzt weiter. „Es war schön dich kennenzulernen Elodie“, verabschiede ich mich von ihr. „Geht mir genauso. Pass bitte auf dich auf ja?“, bittet sie mich auf einmal. Warum ist sie jetzt so? „Mach ich. Du bitte auch.“ „Sowieso.“ Sie umarmt mich erneut und gibt mir einen federleichten Kuss auf die Wange. Die süße Geste entfacht ein kleines kribbeln in meinem Körper. „Aber wir müssen jetzt leider los“, sag ich und schaue zu Kira und den anderen, die dies mit einem nicken bestätigen.

Nach und nach steigt einer nach dem anderen in die zwei Autos. Ich setze mich ganz nach hinten und mache es mir sofort gemütlich. Durch das ganz Gelaufe im Laufe des Tages, bin ich müde geworden. „Du kannst gerne noch ein bisschen schlafen Baby. Wir fahren noch ein paar Stunden und sind gegen Mitternacht wach.“ „Und was machst du dann in der Zeit?, frag ich sie und nehme sie in den Arm. Kira vergräbt sofort ihr Gesicht an meiner Brust und macht es sich ebenfalls gemütlich. „Ich werde auf dich aufpassen und mich auch ein wenig ausruhen.“ Sie küsst mich liebevoll und macht das Licht im Auto aus.

Die restliche Fahrt über haben fast alle im Auto geschlafen. Gegen Mitternacht fahren wir durch unsere Straßen und halten vor meinem Haus. Kira braucht ein paar Versuche, um mich zu wecken. Am liebsten würde ich einfach liegenbleiben und weiterschlafen. Es war echt gemütlich. „Kommst du Baby? Wenn wir drinnen sind, kannst du weiterschlafen.“ Seid ich letztes Jahr im Sommer in die Jugendeinrichtung ging, war ich nicht noch mal in diesem Haus. Ob es sich dolle dort drin verändert hat? Gleich werden wir es herausfinden. „Versprochen?“, frag ich nach und strecke mich. „Versprochen“, versichert sie mir, mit ihren funkelnden lila Augen. Ich nicke nur und steige mit ihr aus.

Ich nehme die Hand von Kira und gehe mit ihr gemeinsam durch den Vorgarten meines Hauses. Auf der Treppe steht ein Mädchen, welches ich schon echt ver missst hab. „Elijah“, sagt sie lächeln zu mir und geht ein paar Stufen runter. „Schön dich wiederzusehen Hanna.“

Nur die Vergangenheit kennt die Wahrheit 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt