Kapitel 35

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**Travis's Sicht**

Lansam zog die dunkle, von Laternen beleuchtete, Landschaft am Fenster vorbei. Ich lehnte mich zurück und zog an meiner Zigarrette und stieß lagsam den Rauch wieder aus. "Hoffentlich klappt auch alles so wie wir es geplant haben." Jason fuhr sich offensichtlich nervös durch die Haare.
"Klar. Wir packen das schon." meinte ich selbstbewusst und stieß ihn gegen die Schulter. Ich versuchte ihn wieder Mut zu machen, doch innerlich hatte ich selber einbisschen Angst das etwas schief gehen würde. Naja ich mache das alles um Phoebe da wieder raus zu holen. Sie hat es nicht verdient eingesperrt zu sein. Ich tue alles um sie endlich von Logan zu befreien.

"Lass gleich mal abwechseln. Ich brauch ein bisschen schlaf." meinte Jason und seine Augen fielen ihn schon förmlich zu. Es war mittlerweile 6 Uhr morgens. Jason ist schon 3 Stunden durchgefahren und braucht unbedingt etwas schlaf. Ich nickte und erkannte ein schwach beleutetes Schild.

Rastplatz in 500m.

"Ok, dann fahr dort gleich ab, dann wechseln wir." meinte ich und deutete auf das blaue Schild.
"Ok." Er bog ab und fuhr langsam auf den dunklen Rastplatz.
Nur ein Auto stand auf einen Parkplatz, sonst war er Menschenleer. Er parkte und wir beide stiegen aus und wechselten die Plätze.

Als ich gerade den Gang einlegen wollte klopfte es wie wild am Fenster. Irritiert kurbelte ich langsam das Fenster hinunter. Braune, mit Schminke verschmierte, Augen starrten mich hoffnungsvoll an.

"Helft mir bitte." zitterte sie und krallte sich am Fester fest. "Bitte" schluchtzte sie.
Noch bevor ich etwas sagen konnte hörte ich ein weiteres Schreien. Dieses war aber diesmal von einen Jungen. "Bleib stehen, verdammte scheiße." Schnell stieg ich aus dem Wagen. Verteidigend stellte ich mich vor das Mädchen und legte meine Hand schon mal griff bereit auf meine Waffe in meiner Hosentasche.
"Geh zur Seite." schrie er und blieb vor mir stehen. Ich lachte und betrachtete den Jungen vor mir. Er hatte blonde hochgestylte Haare, wahrscheinlich braune Augen und er war dunkel gekleidet.
"Ich wiederhole mich nur ungern." knurrte er und kam ein Schritt näher auf mich zu. Wieder lachte ich auf und rollte mit den Augen.
"Kannst wohl nicht ab, wenn ein Mädchen nichts von dir will."
Ich sah, trotz der dunkelheit, wie sein Kiefer sich anspannte.
"Hast wohl nicht viel mit Weibern zu tun!" meinte er und kam wieder ein Schritt auf mich zu.
"Ich hab mehr mit Weibern zu tun, als du dir je in deinen Leben erträumen wirst." meinte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Verschwinde einfach Ace!" schrie nun das Mädchen hinter mir und ich hörte wie sie zitterte.
"Hast du gehört? Du sollst verschwinden Ace!" meinte ich provozierend. Plötzlich bemerkte ich einen stechenden Schmerz in meiner Wange und es fing an nach Blut zu schmecken.
Lachend wischte ich das Blut von meiner Lippe. "Kannst wohl nicht mehr, was?!"
Nun holte ich aus und schlug mit meiner Faust in sein Gesicht. Er verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten.
"Verpiss dich jetzt. Sie will nichts mehr von dir." Ich öffnete die Tür und das Mädchen setzte sich auf die Rückbank. Ich legte den Gang ein, fuhr los und lies den Hurensohn auf den Rastplatz liegen.

Als wir nun auf der Autobahn waren drehte ich mich einmal schnell zu dem Mädchen um. Sie starrte mich an.
"Danke" murmelte sie.
"Kein ding." ich lächelte in den Rückspiegel. "Wie heißt du eigentlich?"
Verlegen starrte sie auf ihre Finger "Amy"
Langsam hob sie ihr Kopf und schaute mich wieder an. "Und wie heißt du und dein Freund hier?" Sie lächelte wieder und tippte leicht Jason an. Er wahrscheinlich schon im Land der träume ist.
"Mein Kumpel hier heißt Jason und ich heiße Travis." Wieder schenkte ich ihr ein lächeln im Rückspiegel.
"Wohin fahrt ihr eigentlich? Ich störe euch wahrscheinlich. Ihr könnt mich auch am nächsten Rastplatz raus lassen. Ich schaff dann schon irgendwie wieder alleine...nach Hause." meinte sie und biss sich auf die Unterlippe.
"Ach alles gut. Wir müssen nur für ein Tag nach Ciudad Juárez. Danach fahren wir wieder nach L.A. Wo musst du denn hin?"
Sie lächelte. "Ich hab im Moment kein Zuhause umd wollte irgendwo neu anfangen. Jetzt mach ich das halt in LA" Sie starrte aus dem Fenster. "Wenn du willst kannst du ja erstmal mit zu mir kommen." Schlagartig verwandelte sich ihr Gesicht zu einem Lächeln.
"Danke das wäre echt nett. Aber wenn ich zu viele Umstände mache kann ich auch versuchen irgendwo anders unterzukommen."
Ich schüttelte den Kopf. "Nee. Das geht schon klar."

**Phoebes Sicht**

Mein Kopf wurde heftig gegen die Wand gedrückt . Er hielt mir den Mund zu. Und er versuchte mir und sich selber mit der freien Hand die Hose runter zuziehen damit er endlich seine Lust nach mir stillen konnte. Dieser Gedanke ließ mich aufzittern. Ich wollte nicht noch einmal Vergewaltig werden. Ich wollte nicht diesen Schmerz noch einmal fühlen müssen. Ich weinte und schluchtzte in seiner Hand. Ich muss es einsehen, niemand wird mich retten.
Ich schloss die Augen und wollte alles über mich ergehen lassen, doch dann öffnete sich plötzlich die Tür.

Ich riss meine Augen auf. Taylor stand in der Tür und betrachtete uns. Ich sah wie sich sein Kiefer anspannte. Er kam lächelnd auf uns zu.
"Finden sie das witzig?" fragte Taylor Mr. Kingsley und klopfte ihn auf die Schulter. Mr. Kinsley fing an zu grinsen und guckte mich an.
"Ja. Ist doch eine geile Sau. Willst du auch was abhaben?"
Taylors grinsen wurde immer leichter.
"Was haben sie gerade gesagt? Ich habe sie nicht verstanden."
"Na ob du auch etwas ab haben willst?"
Taylor näherte sich Mr. Kingsley. "Ne davor."
Mr. Kingsleys grinsen wurde größer. "Achso. Das die kleine hier eine geile Sau ist."

Noch bevor er den Satz zuende sprechen konnte gab Taylor ihn eine Kopfnuss und Mr.Kingsley kippte mit einer blutenden und wahrscheinlich gebrochenen Nase um.
"Wenn sie, sie noch einmal geile Sau nennen oder mit ihr irgendwas perverses anstellen wollen bringe ich sie höchstpersönlich um Verstanden?" Mr. Kingsley sah ihn nur wütend an antwortete aber nicht.
"Verstanden?!" schrie Taylor lauter als er nicht antwortete.
"Ja." murmelte er.
"Und jetzt verpissen sie sich und lassen sie sich hier nie wieder blicken. Ach und einen neuen Arbeitsplatz würde ich mir auch suchen, denn ihren jetzigen werden sie nicht mehr lange behalten...dafür werde ich sorgen." sagte Taylor und Mr. Kingsley ging aus dem raum wie ein hund mit eingezogenem schwanz. Ich stand die ganze zeit über an der wand mein puls hatte sich ein wenig normalisiert. Ich bin so froh das Taylor noch rechzeitig gekommen ist.

Taylor dreht sich zu mir um und sah mir in die Augen. Ich sah auf den Boden.
"Hey Prinzessin ist alles in ordnung oder hat dir der Dreckskerl weh getan? Ich kann noch hinterher laufen und ihn gleich jetzt umbringen." sagte er und hob mit einem finger mein Kopf an sodass ich ihm wieder in die Augen sehen musste.
"Nein geht schon... Danke das du mich vor dem Dreckskerl gerettet hast. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte wärst du nicht rechzeitig gekommen." er lächelte und kam etwas näher. Ich stellte mich auf die zehnspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Plötzlich wurde mir ganz Schwindelig und alles drehte sich.

"Phoebe? Alles in Ordnung?"
"Es...es dreht sich alles und...und mir ist so schwindelig..." sagte ich und dann wurde alles um mich herrum schwarz.

She Loves a Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt