Kapitel 23

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Ich stehe wie angewurzelt da und wiederhole immer und immer wieder seine Wörter in meinem Kopf. Er hatte mir gesagt dass er mich liebt und das tue ich auch, ich liebe ihn über alles. Er ist die erste Person bei der ich mich zuhause fühle, doch trotzdem bin ich nicht im Stande ihm dass zu erwidern. Es war eine Stille, eine lange Stille in der ich versuchte meine Gedanken zu sortieren. Markus sank seine Kopf und war dabei wieder zu gehen, doch ohne überhaupt lange zu überlegen hielt ich seine Hand fest. Ich schaute ihm in die Augen, ich will wissen dass er weis was ich für ihn empfinde „Ich liebe dich Markus, ich liebe dich über alles". Es bildete sich ein erleichtertes Lächeln auf seinem Gesicht und er zögerte nicht lange, bis er mich zu sich zog und mich küsste. Es fühlte sich an als würde alle unsere Emotionen und unsere ganze Liebe in diesem Kuss stecken. An meinem Rücken zog er mich noch näher zu sich, als ob er Angst hätte dass ich weglaufen würde.

Schwer atmend lösten wir uns und ich spürte wie angeschwollen meine Lippen von diesem paar Sekunden waren. Doch es hatte sich angefühlt als wäre die Zeit um uns herum stehen geblieben und es würde nur noch uns zwei geben. Langsam fuhr ich mit meiner Hand welche an seiner Wange war seine Gesichtszüge nach und verweilte bei seiner Narbe auf der Stirn.

„Wollen wir los?" frage er nun nach einiger Zeit Stille und ich nickte verlegen. Als wir nach draußen gingen stand sein Motorrad dort, die anderen waren schon losgefahren zum trainieren. Er gab mir einen zweiten Helm, als hätte er gewusst dass ich mit ihm mit fahren würde. Ohne viel Zeit zu verlieren fuhren wir direkt los zu unserem Stadion um zu trainieren. Die warme Luft welche an uns vorbeizog war angenehm und ich lehne meinen Kopf von hinten an Markus's Rücken entgegen, um noch mehr Nähe zu verspüren.

Es dauerte nicht lange bis wir ankamen und die anderen waren schon voll dabei zu trainieren, sodass ihnen gar nicht auffällt wie wir dazu stoßen. Den ganzen Tag trainierten wir, denn unser nächstes Ziel war nun das große Spiel gegen die noch unbekannte Mannschaft. Ich meine wir haben nicht mal annähernd eine Ahnung wer uns da bald gegenüber stehen wird, doch trotzdem bin ich davon überzeugt dass wir sie schlagen werden. Wir werden gewinnen, dass weis ich. Wir trainieren schon so lange als Team und sind schon fast sowas wie eine Familie geworden. Auch wenn ich das neueste Mitglied bin, fühlt, es sich ans als würde ich schon mein ganzes Leben dazu gehören und genau dieses Gefühl liebe ich. Jeden einzelnen von ihnen würde ich blind vertrauen, denn ich weis wenn es hart auf hart kommt, dass niemand von uns im Stich gelassen werden würde.

Lange haben wir trainiert und jeden Abend war ich einfach erleichtert endlich im Bett zu liegen, doch morgen ist das Spiel. Juli wusste wo wir genau hinmüssen und plante für die Hinfahrt so ca. 4 Stunden mit ein. Damit wir pünktlich ankommen fahren wir schon senden früh, deswegen hatten wir heute nicht so lange trainiert um viel Schlaf zu bekommen.

Joschka weckt mich am nächsten Morgen, da ich meinen Wecker anscheinend nicht gehört hatte. Gemeinsam machten wir uns fertig und frühstücken noch, bis wir eine Nachricht in unserer WhatsApp Gruppe hatten. Sie warteten schon alle vor unserem Haus, wir waren am näherten dran und müssten sowieso in diese Richtung fahren weshalb wir beschlossen haben, dass sich alle vor unserem Haus treffen.

Joschka und ich schlichen uns für die Haustüre raus, da es noch so früh war dass sogar unsere Eltern noch schliefen. Als wir am Eingang vorbei gingen schnappte ich mir noch schnell meinen Rucksack, in dem ein paar Getränke für uns alle sind. Draußen war ich verwundert wie dunkel es noch war, die Sonne würde wahrscheinlich erst in einer Stunde aufgehen. Ich steuerte auf Markus zu welcher mir zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange gab und mir einen Helm entgegen streckte. Jeder hatte ein eigenes Motorrad außer ich, weshalb ich bei Markus mitfahre. Ich meine ich habe ein Fahrrad aber wer weiß wann wir dann angekommen waren.

Während der Fahrt gingen mir viele Gedanken durch den Kopf, eine davon war dass die anderen ja noch gar nichts von mir und Markus wussten. Doch was war das zwischen uns denn überhaupt? Ich meine ja wir haben uns gegenseitig gesagt dass wir uns lieben aber so richtig gefragt ob ich seine Freundin sein will hat er ja nicht. Also waren wir ja rein hypothetisch gesehen überhaupt nicht zusammen. Mir mussten auf jedenfall noch darüber genauer reden, doch jetzt erst mal nicht, denn es war nicht mal annähernd der perfekte Zeitpunkt. Ich versuchte meine Gedanken auf das Spiel zu konzentrieren. Wenn wir so spielen wie wir in der letzten Zeit trainiert haben, dann stehen die Chancen sehr groß dass wir gewinnen auch wenn ich schon davon überzeugt bin.

Juli welcher Voraus fährt hielt an, wahrscheinlich um eine kurze Pause zu machen, da wir bestimmt schon zwei Stunden am Stück gefahren sind und mein Arsch schön langsam weh tut. Wir alle stiegen ab und ich öffnete meinen Rucksack mit den Getränken um jedem sein Getränk zu geben. Juli fing an zu erzählen dass wir jetzt genau die Hälfte der Strecke haben und wenn wir so weiterfahren in guten zwei Stunden da sein sollten. Nach einer kurzen Pause packte ich wieder die Flaschen in den Rucksack und jeder schwang sich wieder auf sein Motorrad.

Die restliche Fahrt verging relativ schnell und als Juli uns allen mitteilte dass wir gleich da sind stieg auch die Aufregung. Ich merkte doch dass ich ein wenig Angst hatte, doch versuchte es mir so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Als alle plötzlich langsamer wurden und anhielten merkte ich dass es jetzt wirklich kein zurück mehr gibt. Alle stiegen ab und sahen sich um, wir waren in einem Wald doch standen vor einer großen Höhlt in welcher wahrscheinlich das Spiel stattfinden soll. Wie stellen sich die dass denn vor? In einer Höhle Fußball spielen? Na das kann ja mal was werden.

Wir alle wichen einen Schritt zurück als das Tor geöffnet wird und uns die gegnerische Mannschaft entgegen läuft. An der Spitze bei ihnen läuft ein junge, er sieht etwas älter aus wie wir aber nicht zu viel, höchstens zwei Jahre vielleicht und so wie es aussieht ist er wohl der Anführer der Mannschaft. Während dem Gehen fängt er zu reden an „Ihr seid also die Wilden Kerle? Also so wild sehr ihr gar nicht aus" und lachte los. Leon kochte vor Wut denn er hasste es wenn er nicht als ‚wild' angesehen wird und konnte es gar nicht ausstehen „wir sind hier um zu gewinnen, also laber nicht so lange und zeig uns euer Stadion". Der andere lachte wieder auf „Ja okay, aber ihr solltet wissen unser Stadion ist ein wenig anders wie ihr es gewohnt seit". Er analysierte uns alle und sein Blick blieb bei mir stehen, als er mir zuzwinkerte. Markus passte das so gar nicht und tötete ihm gefühlt schon mit seinem Blick, während er sich beschützend vor mich stellt.

Jeder drehte sich um und lief in das Stadion. Markus hielt dabei meine Hand doch dachte nicht mal daran sie loszulassen. Man merkte die Spannung zwischen unserer ganzen Mannschaft, doch jetzt gibt es kein zurück mehr. Schließlich sind wir hier um zu gewinnen, was wir auch werden. Davon bin ich überzeug!

Wilde Kerle / Markus ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt