Kapitel 18

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Ich stand auf der Straße und schaute Markus hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war. Leon, welcher einfach nur stumm im Türrahmen stand, konnte die Situation immernoch nicht richtig einorden. Ich ging wieder zurück ins Haus und Leon schloss die Tür, beim vorbei gehen gab ich noch ein kurzes, leises Seufzen von mir. "Leon? Glaubst du Markus.. also.. glaubst du er denkt dass zwischen uns etwas war, weil.." weiter kam ich nicht und wurde von ihm unterbrochen "Ich weis es nicht.. also ich hab den Brief für Vanessa und in der Zeit in der ich ihr ihn gebe, kannst du ja das mit Markus klären". Er sah mich aufmunternd an und ich nickte schließlich. Schnell schnappte ich mir noch eine Jacke und wir verschwanden aus dem Haus. Ein Stück gingen wir noch zu zweit bis sich unsere Wege trennten. Ich rief Leon ein "Viel Glück" hinterher und er antwortete mit einem "Danke, dir auch". Dann lief ich die Straße entlang und war auf dem Weg zu Markus's Haus, denn ich wollte die Sache klären. Er denkt doch wohl nicht wirklich, dass vorher etwas zwischen mir und Leon war?? Aber auf der anderen Sache sah es echt so aus, ich meine warum sollte Leon denn unbedingt bei mir zuhause sein. Tausende Gedanken schwirrten mir durch den Kopf und brachten mich komplett durcheinander, bis ich ein lautes Gehuppe hörte. Ich richtete meinen Blick auf und sah dass ich quer über die Straße gelaufen war, schnell ging ich wieder zurück auf den Bürgersteig, doch so richtig klar war ich mir immernoch nicht.

Schließlich war ich da, hier stehe ich jetzt. Direkt vor Markus's Haus und ich war mir wirklich unsicher, ob ich klingeln sollte. Wie soll ich es ihm erklären, er will mir bestimmt nicht mal zuhören, oder schlimmer sogar, was ist wenn er nicht mal aufmacht und mich kalt vor der Tür stehen lässt. Ich zögerte doch drückte schließlich mit meinen Fingerspitzen auf die Klingel. Es dauerte etwas bis mir dann die Tür aufgemacht wurde, es war die Mum von Markus "Oh hallo". Ich zwinkte mich zu einem Lächeln, welches mir gerade sehr schwer fiel "Hallo ich bin y/n eine Freundin von Markus, sie müssen dann wohl seine Mutter sein". Sie lächelte freundlich zurück "Ja ich bin seine Mutter und du bist y/n? Ich hab schon viel von dir gehört, Markus spricht wirklich nur gutes über dich" sie zwinkerte mich an. Diesmal musste ich wirklich grinsen, kein gezwungenes, denn ich fand es irgendwie süß, dass Markus antscheinend bei sich zuhause schon etwas von mir erzählt hatte. Seine Mum zeigte zur Treppe "Er ist oben, sein Zimmer findest du schon, gehe einfach auf die Musik zu". Ich tat dass was sie sagte und sie hatte recht, die Musik war echt nicht leise. Schließlich stand ich vor der Tür, aus welcher die Musik kahm und musste meinen ganzen Mut zusammen nehmen um zu klopfen. Es kam nichts zurück, auch beim zweiten Klopfen nicht, ignoriert er mich gerade? "Markus ich komme jetzt rein, ok?". Also öffnete ich die Tür und da stand er nun, oberkörperfrei am offenen Fenster mit einer Zigarette in der Hand. Erst ist er erschrocken doch dann sah er dass ich es nur war, antscheinend hätte er mich auch beim fünften mal Klopfen nicht gehört. Doch da stand ich nun, wie festgewachsen und brachte kein Wort mehr raus. Markus sagte mit einer ruhigen, gelassenen Stimme "Mach bitte die Tür zu". Er hörte sich gar nicht böse an oder so, vielleicht war er es  auch nicht und ich mach mir einfach zu viele Gedanken darüber. Nachdem ich die Tür schloss drehte ich mich zurück zu ihm um. "Du rauchst?" platzte es aus mir heraus. "Naja, also eigentlich nicht, aber zur Zeit wird mir der ganze Stress zu viel". Ich nickte verstehend und ging ein paar Schritte auf ihn zu bis ich am Fensterbrett anstoß und mich drauf hockte. Er legte seine gerade mal halb gerauchte Zigarette bei Seite und schaute mich an "Warum bist du eigentlich hier?". Ich wusste nicht einmal eine genaue Antwort drauf "Also, wegen vorher. Ich will nicht dass du denkst dass etwas zwischen Leon und mir war oder du irgendwas falsch verstanden hast, deswegen wollte ich das klären. Ich will nicht dass du böse bist oder so" wie ein Wasserfall schossen diese Worte aus mir heraus. Markus lachte darauf hin nur und ich war etwas verwirrt "Warum lachst du jetzt?". Er schaute wieder zu mir "Naja, irgenwie finde ich es süß wie du dir Sorgen darum machst, dass ich böse sein könnte oder so". Ich fragte mit verunsicherter Stimme "Bist du denn sauer?". Er lachte darauf wieder "Nein wirklich nicht, keine Sorge". Er griff wieder nach seiner Zigarette und ich muss zugeben irgendwie sah es total attraktiv aus, wie er so daran zog und den Rauch einatmete. Er merkte wie ich ihn dabei zusah uns streckte mir seine Kippe hin "Willst du auch mal". Ich war unsicher, ich habe noch nie an einer Zigarette gezogen doch trotzdem nahm ich sie an. Um ehrlich zu sein, wusste ich selber nicht genau, was ich hier mache. Ich versuchte einfach dass nach zu machen, was Markus vorher gemacht hat. Ich hatte die Zigarette echt unterschätzt, ich hustete los und es fühlte sich an, als würde meine Lunge brennen, es fühlte sich auch etwas scharf an. Markus neben mir schaute nur zu und kriegte sich vor Lachen fast nicht mehr ein. Er nahm die Kippe wieder aus meiner Hand und zog daran, als wäre es nur ein Stift oder so. "Wie kannst du nur daran so lange ziehen ohne dass du husten musst oder so". Er grinste "Naja, also ich rauche nicht zum ersten mal". Er zog weiter an seiner gedrehten Zigarette und ich schaute einfach aus dem Fenster und genoss den Wind der mir entgegen kam, die Luft tat gut und es war ein perfekter Moment, denn genau wie geplant ging die Sonne unter. Er setzte sich neben mich und gemeinsam schauten wir so lange aus dem Fenster, bis die Sonne nicht mehr zu sehen war.

Wilde Kerle / Markus ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt