Sechzehntes Kapitel.
In dem Lily ein Abenteuer erlebtDer September neigte sich langsam dem Ende zu. Für Lily fühlte es sich gleichzeitig so an, als wären sie gestern erst in Hogwarts angekommen und trotzdem schon seit Ewigkeiten da. Es war Donnerstag, am Samstag war der erste Oktober und damit auch die erste normale Vertrauensschüler-Vollversammlung nach der Anfang September, die Lily allerdings gedanklich als eine Art Proberunde abgestempelt hatte. Da hatten sie alle noch den Bonus, dass es ganz am Anfang war, jetzt würde es richtig losgehen. Keine Entschuldigungen und Ausreden mehr.
"Bestimmt haben die Greengrass-Schwestern schon eine Allianz gegen uns geformt und planen, uns zu stürzen", sagte sie am Donnerstagabend, als sie mit James eine Patrouille lief. Er schmunzelte.
"Bestimmt", meinte er ironisch. "Die Greengrass-Schwestern haben in ihrem Leben noch nichts alleine organisiert. Sie kritteln zwar an uns herum, aber ich verwette meinen Tarnumhang, dass sie insgeheim froh sind, den Job nicht machen zu müssen."
Lily blieb irritiert stehen.
"Du hast einen Tarnumhang?", fragte sie überrascht. Er sah kurz etwas panisch aus, dann schüttelte sie quittierend den Kopf. "Warum wundert mich das überhaupt? Ihr vier habt Unsinn im Blut und zwei von euch sind reicher als die Krone natürlich hat einer von euch einen Tarnumhang, ich sollte aufhören, euch zu hinterfragen."
Sie lief wieder los und er beeilte sich, zu ihr aufzuholen.
"Ich meine, ja, du hast recht", gab er zu. "Aber meiner ist tatsächlich ein Erbstück und im Gegensatz zu Sirius' Familie ist meine nur reich, weil mein Vater dafür gearbeitet hat!"
Lily schmunzelte.
"Wie auch immer, die Greengrass-Schwestern werden uns also nicht stürzen, aber was ist mit Avery? Er schaut immer so komisch!"
James verdrehte die Augen.
"Avery macht nichts, ohne dass ihn jemand dazu anstiftet", erklärte er. "Und bevor du jetzt Regulus beschuldigst, diese Aufgabe zu übernehmen - nein, tut er nicht, glaub mir." Er zwinkerte und legte Lily einen Arm um die Schultern. "Keine Sorge, niemand wird unsere fürchterliche Diktatur stürzen!"
Lily wand sich aus seiner Umarmung heraus und brachte ein wenig Abstand zwischen sie, bevor sie scherzte:
"Ich wusste nicht mal, dass du weißt, was eine Diktatur ist."
Er musterte sie ein wenig besorgt.
"Ich bin gebildet, das möchte ich nur mal anmerken", sagte er, bevor er schnell das Thema wechselte, um zu fragen: "Alles ok?"
Lily sah ihn überrascht an.
"Wieso?", fragte sie erstaunt. Er gestikulierte etwas hilflos mit seinem Arm zwischen sich und ihr hin und her, bis Lily bewusst wurde, was gerade passiert war.
Wenn sie ehrlich war, hatte sie nicht einmal bewusst wahrgenommen, dass ihre Körpersprache gerade vermutlich ziemlich ablehnend gewirkt hatte. Dabei mochte sie James. Sie mochte nur keinen Körperkontakt.
"Oh", sagte sie etwas betreten. "Nein, so war das...äh...sorry." Sie trat wieder etwas näher an ihn heran. Er musterte sie.
"Ist es das, was Mary letztens meinte?", fragte er. "Bist du ein Nicht-anfassen-Mädchen?"
Sie setzten sich wieder in Bewegung und Lily überlegte kurz. War sie ein Nicht-anfassen-Mädchen?
"Ich meine, ich hab da so nie drüber nachgedacht", gestand sie. "Aber jetzt, wo du es so sagst...ist das tatsächlich gar keine so falsche Beschreibung." Sie sah ihn von der Seite an, er schien ihr interessiert zuzuhören.
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Ein Problem nach dem anderen
FanfictionLily Evans hat ein Problem. Es beginnt mit P und endet mit einem am Wasser lebenden Säugetier, was sie eigentlich ganz niedlich findet. Das Problem hat außerdem die Angewohnheit, sie regelmäßig auf ein Date zu bitten. Des weiteren hat das Problem F...