Vierundzwanzigstes Kapitel

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Vierundzwanzigstes Kapitel. 
In dem ein Club gegründet werden soll

"Hey, Sirius, kann ich dich kurz was fragen?", hielt Lily ihren...nun, vermutlich konnte sie Sirius tatsächlich inzwischen ihren Freund nennen...hielt Lily ihren Freund nach Zauberkunst am nächsten Tag zurück. Die anderen, die das Fach auch belegt hatten, waren direkt nach dem Unterricht irgendwohin abgedüst, um eine Sonderstunde von einem Fach zu erwischen, welches Lily nicht belegt hatte. Er packte seine Sachen (ein Bogen Pergament, eine Feder, ein Tintenfass, zwei Slinkys und ein kleines Stück Papier welches seinen Sieg im Galgenraten dokumentierte) ein und sah dann auf. 

"Klar", sagte er grinsend. "Ich stehe dir mit Rat und tat zur Seite, wie der nette Mensch, der ich nunmal bin." 

Lily verdrehte die Augen, nickte Professor Flitwick zu und verließ dann mit Sirius den Raum. 

"Eigentlich wollte eher ich dir mit Rat und Tat zur Seite stehen", sagte sie. Sein Blick wurde misstrauisch. 

"Ach ja?", fragte er. Lily nickte und senkte die Stimme. 

"Es geht um...diese Sache", sagte sie. Es waren zwar kaum Schüler in der Nähe, aber man wusste ja nie. Und auch die Portraits waren mehr als neugierig, wenn es um guten Klatsch ging. Lilys scheinbares Interesse an Mädchen hatte sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet und sie verstand mittlerweile, was Emily ihr vor ein paar Tagen gesagt hatte. Die Kommentare von einigen waren ziemlich unangenehm und auch die Tatsache, dass einige Mädchen in ein paar ihrer Kurse jetzt meist am anderen Ende des Klassenzimmers platznahmen, verletzte sie ein wenig. 

Aber zum Glück wussten ihre Freunde ja bescheid, dass es nur ein Fake war und es beruhigte Lily, dass die auch kein Problem damit gehabt hätten, wäre es keiner. Und wenn sie ein wenig der Gegenwehr für jüngere Schüler abfangen konnte, die tatsächlich in der Situation waren, so war es ihr das definitiv wert. 

Auch sie war von zwei Schülern aus der vierten Klasse angesprochen worden, die ihr gestanden hatten, dass sie froh waren, nicht allein zu sein. Sie hatte sie direkt zu Emily geschickt und konnte das Lächeln nicht aus dem Gesicht bekommen. Heute Abend wollte sie zu Professor McGonagall gehen und die Wasser dort testen. Aber vorher war Sirius dran, dessen Misstrauen jetzt nur noch gewachsen war. 

"Die Sache?", fragte er skeptisch. Lily nickte. 

"Deine Sache mit...Remus und so", sagte sie. Sein Gesicht wurde schlagartig panisch. 

"Du hast doch nicht etwa mit ihm darüber geredet, oder?!", fragte er laut. Ein paar Schüler, die gerade am anderen Ende des Korridors aufgetaucht waren, sahen sich verwundert um. Lily hob beschwichtigend die Hände. 

"Ich hab ihm nichts erzählt, keine Sorge", beruhigte sie ihn. "Ich habs dir versprochen und ich stehe dazu." Sie funkelte ihn an. "Auch wenn ich fürs Protokoll immer noch der festen Überzeugung bin, dass er kein Problem damit hätte, wenn du es ihm erzählen würdest", konnte sie sich nicht verkneifen, hinterherzuschieben. Er sah sie böse an. 

"Aber du weißt es nicht", sagte er. "Weil du nicht mit ihm darüber geredet hast." 

Lily seufzte innerlich. Wenn du wüsstest, dachte sie sich. 

"Ich bleibe dabei", meinte sie, weil sie nicht lügen wollte. "Aber darum geht es hier gar nicht." 

Er hob fragend eine Augenbraue. 

"Worum geht es dann?", wollte er wissen. "Dieses ganze Thema dreht sich um Remus, wie kann es nicht um ihn gehen?" 

Lily blieb stehen und zog ihn in einen kleineren Seitengang. 

"Es geht um dich", sagte sie. "Und um andere wie dich." 

Jetzt hatte sie ihn endgültig verwirrt, das konnte sie selbst im trüben Licht des Korridors sehen. 

Ein Problem nach dem anderenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt