Achtundzwanzigstes Kapitel.
In dem Halloween wahrhaft gruselig istEs war grandios, wie unterschiedlich die Häuser die Kostümauswahl interpretiert hatten. Die Slytherins hatten sich hauptsächlich für magische Kreaturen entschieden. Viele setzten auf den Gruseleffekt und nicht wenige hatten entsprechende Gegenstände dabei.
"Hätte nicht gedacht, dass die ganzen Reinblüter-Erbstücke tatsächlich nochmal zu was nütze wären", sagte Sirius beeindruckt, dessen glitzerndes Kostüm auf eine ganz andere Art unheimlich war.
Die Ravenclaws hatten meist ausgeklügelte oder clevere Kostüme. Lily hatte einen Fünftklässler in grauen Klamotten und mit einer Pflanzen-Sprühflasche gesehen, der allen, die fragten, erklärte, er sei eine Regenwolke, bevor er ihnen grinsend Wasser ins Gesicht spritzte. (Lily hatte ihn zur Seite genommen, um sicher zu gehen, dass er niemandem das teilweise wahnsinnig kompliziert aussehende Make-up ruinierte, aber er hatte versichert, dass darauf ein Zauber lag, der dafür sorgte, dass er keine Farbe löste und keine Flecken auf Kleidung hinterließ.)
Die Gryffindors hatten einfach irgendetwas gewählt, was sie cool fanden, ohne Rücksicht auf irgendeine darunterliegende Thematik, wie Grusel oder ähnliches. Das führte zu einem wilden Mischmasch aus allem möglichen. Nicht wenige kamen als Muggelberühmtheit, wie Sirius als Freddie Mercury, der Queen-Frontsänger, oder Remus, von dem Lily inzwischen wusste, dass er David Bowie darstellte. Andere hatten sich etwas aus der magischen Welt geholt, wie Lily und James oder Peter und Dorcas, die als Sir Luckless und Amata aus dem Märchen vom Brunnen des wahren Glücks verkleidet waren. Wieder andere waren in eine noch andere Richtung gegangen. Marlenes Medusa-Kostüm schlug ein wie eine Bombe. Sie hatte tatsächlich einen Zauber gefunden, um ihre Haare in Schlangen zu verwandeln und zog damit die Blicke aller auf sich. Lily fragte sich kurz, ob die älteren Schüler gegenüber den jüngeren den unfairen Vorteil hatten, weil sie einfach besser zaubern konnten. Aber dann lief ein Erstklässler in wallendem Umhang und Bart an ihr vorbei, der Bonbons verteilend unschwer als Dumbledore verkleidet war und laut mit Weisheiten um sich warf, die direkt aus Glückskeksen zu stammen schienen und sie verwarf den Gedanken wieder.
Der entsprechende Erstklässler war nicht der einzige, der auf die Idee gekommen war, einen Lehrer zu mimen. Es liefen diverse von ihnen herum. Auch Mary hatte ihre Idee durchgesetzt und war als Professor McGonagall gekommen. Dazu hatte sie der Professorin sogar einen ihrer Hüte abgeschwatzt, den sie jetzt stolz trug.
Highlight für Lily waren auf jeden Fall Dane und Tyler, die Brüder von Marlene und Dorcas aus der ersten Klasse, die als Hagrid kamen, indem Dane Tyler auf den Schultern trug .
Die Lehrer selbst hatten wohl alle zusammen beschlossen, sich nicht zu verkleiden, um den Schülern nicht die Show zu stehlen (oder, im Fall von Professor Harrod, weil sie es für Kinderkram hielten). Einzige Ausnahme waren Professor Dumbledore, der sich als Professor McGonagall verkleidet hatte und Professor McGonagall, die sich als Professor Dumbledore verkleidet hatte.
Dank der tatkräftigen Unterstützung der anderen Vertrauensschüler funktionierte der Einlass recht schnell. Jeder Schüler bekam ein Stimmkärtchen, worauf er später seinen Favoriten schreiben konnte (mit Namen oder, wenn er den Namen nicht kannte, das Kostüm, solange es eindeutig war, wer gemeint war). Dann ging die Feier los.
So richtig entspannen konnte Lily sich nicht, während sie mit James das kostenlose Butterbier verteilte und darauf achtete, dass jeder wirklich nur eins bekam und die Schüler der Unterstufe gar keins (nicht dank mangelnder Versuche ihrerseits). Aber sie hatte dennoch ihren Spaß.
Mary, Marlene und Sirius versorgten sie mit Getränken und den hervorragenden Snacks, die die Hauselfen vorbereitet hatten.
"Ich wüsste zu gerne, wie ihr es angestellt habt, die Hauselfen zu überreden, euch zu versorgen", erklärte Mary laut, um die gar nicht mal so schreckliche Musik von Professor Flitwick zu übertönen. Lily zuckte mit den Schultern.
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Ein Problem nach dem anderen
FanficLily Evans hat ein Problem. Es beginnt mit P und endet mit einem am Wasser lebenden Säugetier, was sie eigentlich ganz niedlich findet. Das Problem hat außerdem die Angewohnheit, sie regelmäßig auf ein Date zu bitten. Des weiteren hat das Problem F...