Dreiundzwanzigstes Kapitel.
In dem Lilys Leben beginnt, kompliziert zu werden
Korrektur: In dem Lilys Leben beginnt, noch komplizierter zu werdenWenn Lily nicht wusste, was sie machen sollte, dann hatte sie drei Möglichkeiten: die erste war, Mary zu fragen. Mary wusste immer eine Antwort und hatte ziemlich sicher schonmal in der gleichen Situation gesteckt oder kannte zumindest jemanden, dem es so ging. Die zweite war, ein Buch zum entsprechenden Thema zu lesen.
Bei ihrem aktuellen Dilemma waren diese beiden Optionen keine Optionen mehr. Sie hatte versprochen, mit niemandem über das zu reden, was sie erfahren hatte und Bücher gab es keine. Also musste ihre dritte Option herhalten: ein Spaziergang am See. Aber da es inzwischen der 19. Oktober war und es in Strömen regnete, lief sie stattdessen durch die Portraitgalerie im dritten Stock und hing ihren Gedanken nach.
Sirius war in Remus verliebt. Und Remus in Sirius. Und sie war die einzige, die auch nur eine dieser Informationen hatte, geschweige denn beide. Konnte sie ihre Versprechen den beiden gegenüber brechen, um dem jeweils anderen zu sagen, dass die Gefühle doch nicht vollkommen aussichtslos waren? Oder war das ein zu großer Vertrauensbruch? Sie wünschte, sie könnte jemanden um Rat fragen, aber leider verbaute sich das Problem hier selbst den Weg.
Es war verflixt, egal in welche Richtung sie überlegte, sie drehte sich im Kreis und kam wieder dort an, wo sie angefangen hatte. Wenn sie ihre Versprechen brach und es ging gut aus, wäre es sicher kein Problem. Tat sie es aber und irgendwie würde alles den Bach runter gehen (was es, wenn sie ehrlich war, bei Beziehungen unter Leuten in ihrem Alter meistens tat), dann wäre sie diejenige, die Schuld war und hätte noch dazu ihre Versprechen gebrochen, etwas von dem sie sich geschworen hatte, niemals zu tun.
Nein, ihr Versprechen brechen war keine Option. Aber sie konnte doch auch nicht einfach nichts tun und zuschauen, wie die beiden vielleicht ihre Chance verpassten, eine glückliche Beziehung zu führen, oder?
Sie seufzte frustriert, ging schwungvoll um eine Ecke herum und stieß mit Schmackes mit jemandem zusammen.
"Huch!", hörte sie eine Mädchenstimme und rappelte sich auf. Es war Emily, die ungewöhnlich gut gelaunt aussah. Lily legte den Kopf schräg.
"Du siehst ja glücklich aus", meinte sie neugierig. Emilys Grinsen wurde nur noch breiter.
"Und du alles andere als das", gab sie in ihrer direkten Art zurück. Lily verdrehte die Augen.
"Frag nicht", sagte sie. "Wohin des Wegs?"
Emily zuckte mit den Achseln.
"Eigentlich wollte ich nur aus dem Gemeinschaftsraum raus, da ist gerade wieder einer der hundert verschiedenen Clubs, die sich zwangsläufig gründen, wenn du tonnenweise kommunikative Leute auf einen Haufen steckst", berichtete sie. "Zaubertränkenachhilfe, Verwandlungsnachhilfe, Schachclub, Strickgruppe, Zauberkunstnachhilfe, Buchclub, generelle Nachhilfe, Diskussionsgruppe für aktuelle Geschehnisse in der Muggelwelt, Diskussionsrunde für aktuelle Geschehnisse in der Zaubererwelt..." Sie hielt inne. "Du verstehst, was ich meine."
Lily hob beeindruckt die Augenbrauen.
"Wow", sagte sie. In Gryffindor gab es soweit sie wusste keine Clubs, außer den nachmittäglichen Wir-jammern-über-Hausaufgaben-Club, dessen Mitglieder aber ständig zu wechseln schienen.
"Und du?", fragte Emily. Lily hob die Schultern.
"Musste mal nachdenken", sagte sie nur. "Ich stecke gerade in einer ziemlichen Zwickmühle."
Emily musterte sie.
"Und, schon zu einem Ergebnis gekommen?", erkundigte sie sich. Lily verzog das Gesicht.
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Ein Problem nach dem anderen
FanfictionLily Evans hat ein Problem. Es beginnt mit P und endet mit einem am Wasser lebenden Säugetier, was sie eigentlich ganz niedlich findet. Das Problem hat außerdem die Angewohnheit, sie regelmäßig auf ein Date zu bitten. Des weiteren hat das Problem F...