Weihnachtsvorbereitungen (Kapitel 12)

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Maxi

Als ich meine Augen öffne liege ich auf dem Sofa mit Nerv in den Armen. Wir müssen wohl während des Filmes eingeschlafen sein. Plötzlich taucht Lia mit einer Kamera auf und richtet sie auf Nerv und mich. Was soll das werden, wenn es fertig ist? Plötzlich blendet mich ein heller Blitz, als er fertig ist sehe ich schwarze Punkte vor meinen Augen. „Man Lia, ich will mein Augenlicht behalten" beschwere ich mich. Sie lacht nur. „Ich hab ein Foto, Christina" jubelt sie. „Wunderbar" ruft Christina zurück.

Als ich wieder normal sehe, lege ich Nerv auf das Sofa und decke ihn zu. Ich muss mich erstmal strecken, weil ich so blöd heute Nacht lag.

In der Küche sitzen Markus, Lia und Christina. Christina liest Zeitung. Lia ein Buch und Markus schaut Lia an. Als er aufschaut, schrecke ich kurz zusammen. Er hat tiefe, dunkele Schatten unter den Augen und sieht grauenhaft aus. Warum hat das bis jetzt keiner bemerkt? Er muss die ganze Nacht über Lia nachgedacht haben und dann kaum geschlafen haben. Oh man, was die Liebe alles anrichten kann. Als ich ihn fragend anschaue, schüttelt er nur den Kopf und ich verstehe und lass es sein.

„Ich gehe duschen" sagt er und geht hoch. „Und ich muss noch mein Zimmer aufräumen" sagt Lia schlägt ihr Buch zu und geht in ihr Zimmer.

„Was willst du heute so machen?" fragt mich Christina. „Nerv und ich wollten Geschenke einkaufen gehen" sage ich. „Oh, ich muss sowieso nochmal nach München. Ich treffe mich mit einer Kollegin soll ich euch mitnehmen?" fragt sie mich. Ich nicke nur.

„Lia! Markus! kommt mal bitte runter" ruft sie hoch. Innerhalb weniger Minuten stehen die beiden vor uns. „Maxi, Nerv und ich gehen nochmal wohin. Könnt ihr hier bleiben, den Baum aufstellen und schmützen und Plätzchen backen?" fragt Christina sie. Markus schaut verunsichert zu mir. Ich nicke. Das ist die beste Option damit die beiden wieder miteinander reden. „Klar" sagt Markus dreht sich um und geht. Lia nickt auch nur. Was ist bloß los mit den beiden?

Lia

Jetzt soll ich auch noch alleine mit ihm hier bleiben? Geht's noch? Das kann doch nur schlimm werden.

Nachdem Christina Maxi und Nerv durch die Gegend gescheut hat, sind sie gegangen. Es hat ja nur 42 Minuten gedauert. Glaubt mir, ich habe die Zeit gestoppt.

„Fangen wir an?" fragt Markus und streckt sein Kopf durch die Tür, während ich immer noch in mein Buch vertieft bin. Ich nicke nur. Ich lege mein Buch weg und stehe mit einem tiefen Seufzer auf. Das kann lustig werden.

In der Küche liegt schon alles bereit. Mehl, Milch, Eier, Zucker, Mandeln, Backpulver. Wir mischen alles zusammen, bis es einen glatten Teig ergibt. Dieser muss jetzt erstmal für eine Stunde und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen. Wir haben größtenteils ruhig und in stille gearbeitet, weil keiner so recht wusste, was er sagen soll. Deswegen sagen wir gar nichts, um die Situation nicht noch schlimmer zu machen.

Nachdem der Teig im Kühlschrank war und wir alles aufgeräumt haben, wollte ich mich eigentlich aus dem Staub machen und mein Buch weiterlesen.

„Wo willst du den hin?" fragt mich Markus verwundert. Ich zucke nur mit den Schultern. „Ich wollte hoch gehen und lesen bis der Teig ruht" erkläre ich und lächle freundlich. „Nix da, wir haben noch Arbeit, oder ist die Prinzessin schon müde?" fragt er leicht neckend. „Ne, bin ich nicht und du, Blondi?" fragt ich zurück, aber hoffe, das er mir die Wahrheit sagt. Er hat tiefe und dunkle Schatten unter den Augen. Und er muss ziemlich dämlich sein, um zu denken, dass ich die nicht sehe oder nicht bemerke. Er ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, natürlich kenne ich ihn in und auswendig. „Kein Stück" gibt er grinsend zurück. Glatte Lüge. Das erkenne ich an seinem Grinsen. Diesem Grinsen fehlt das Leuchten. Diese Fröhlichkeit ist nicht da. Und er verletzt mich unendlich, das er mir nicht so weit vertraut, um mir die Wahrheit zu sagen. Ich kriege Tränen in den Augen, werde ihn aber nicht freien lauf lassen.

Emilia und die wilden Kerle am Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt