Markus
Als mich Maxi mit den Worten „Markus aufstehen" am nächsten Morgen um 10 Uhr weckt, fühle ich mich ziemlich schlecht. Mir ist schlecht, ich habe das Gefühl ich habe einen Stein im Bauch. Ich habe kaum geschlafen und habe Kopfschmerzen vom Schlafmangel. Ich konnte gestern einfach nicht einschlafen und als ich es endlich getan habe, bin ich jede Stunde immer wieder aufgewacht und hatte immer wieder denselben Albtraum. Ich habe Lia geküsst, und sie hat angefangen mich anzuschreien, das ich doch verrückt bin und ich nur ihr bester Freund bin und sie mich nicht liebt. Und diesen Traum hatte ich immer, und immer und immer wieder.
Ich stehe mit viel Mühe auf und gehe runter in die Küche. Christina steht in der Küche und arbeitet irgendetwas am Herd. Maxi sitzt am Tisch und isst ein Brot. Wo ist den Lia? Sie sollte schon lange wach sein. „Wo ist Lia?" frage ich in die Runde. „Sie liebt im Bett und ist krank. Geh lieber nicht zu ihr, sonst steckt sie dich noch an. Ich koche ihr gerade eine Suppe" erklärt mir Christina. Ich nicke nur.
Nachdem ich gefrühstückt habe, habe ich meine Sachen gepackt und bin ich noch kurz zu Lia gegangen.
Sie liegt in ihrem Bett und liest. Sie sieht ziemlich blass aus und auch müde. „Morgen" sage ich und gehe zu ihr. Ich setzt mich ans Bettende. „Morgen" sagt sie müde und legt ihr Buch zu Seite. Ich muss mit ihr über gestern Abend reden. „Lia, das gestern Abend-" fange ich an, aber sie unterbricht mich. „Markus, ich will nicht das es zwischen uns komisch wird, wegen diesem Kuss. Du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich will dich auf keinen Fall verlieren. Bitte lass uns das einfach vergessen und nicht mehr darüber reden" sagt sie müde zu mir und lächelt gezwungen. Sie hat recht. Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben, mit Maxi. Sie ist mir in letzter Zeit so wichtig geworden. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie tuen würde. Und ich will sie auf keinen Fall wegen diesem bescheuerten Kuss verlieren und ich will auch nicht, das es zwischen uns deswegen komisch wird. „Der Wunsch der Prinzessin ist mir Befehl" sage ich und verbeuge mich ironisch. Sie lacht. „Danke, Blondi" sagt sie.
„Gute Besserung" sage ich und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Einen Kuss auf die Lippen macht alles komisch zwischen uns, aber ein Kuss auf die Wange ist kein Problem. Das haben wir schon vor anderthalb Jahren bei den Biester gemacht und so ist es irgendwie ‚normal' zwischen uns geworden. „Danke" sagt sie und lächelt.
Ich nehme meine Sachen und gehe Nachhause.
Maxi
Mir ist langweilig. Lia ist krank. Markus musste Nachhause gehen. Und ich sitze hier. Ich weiß nicht was ich tuen soll, also gehe ich zu Lia.
„Hey, Schwesterherz" sage ich zu ihr. Sie liest gerade ein Buch und legt es zur Seite als ich mich zu ihr setze. „Was gibt es?" fragt sie mich. „Was haben du und Markus heute morgen besprochen?" frage ich sie direkt. Lia und ich sind ehrlich zueinander und auch direkt. Warum soll ich jetzt um den heißen Brei reden? Lia und ich sind Zwillinge und unzertrennlich. Also warum soll ich nicht direkt Fragen? „Wir haben uns darauf geeinigt, das wir weiter Freunde bleiben und diesen Kuss einfach vergessen" sagt sie zu mir. Ich schaue sie mit großen Augen an. „Warum?" frage ich verzweifelt. Ich dachte jetzt wird endlich ein Paar aus den beiden und dann tuen die das? Hat die Liebe denen das Hirn verbrannt?
„Er ist der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich will ihn nicht verlieren wegen einem Kuss. Und noch weniger will ich das es deswegen komisch zwischen uns wird. Und er will das eben auch nicht. Deswegen haben wir uns darauf geeinigt, das es alles wieder normal ist und wir einfach nicht mehr darüber reden. Ich nicke einfach nur.
Warum sind die beiden so kompliziert? Sie sind ineinander verliebt wollen es aber nicht einander sagen und wollen jetzt auch nicht darüber reden und ich hatte noch die Hoffnung, das sie mit etwas Glück noch ein Paar werden. Warum machen sie sich selbst das Leben so schwer?
„Wo ist Nerv?" frage ich. „Christina sagt, er ist in seinem Zimmer" antwortet mir Lia. „Ich gehe dann ein bisschen zu Nerv, du musst dich ausruhen" sagt ich zu ihr. Sie nickt und nimmt wieder ihr Buch in die Hand. Ich stehe auf und gehe den Flur entlang bis zu Nerv.
Markus und Lia sind mir zu anstrengend. Es ist gar nicht so schwer. Sie müssen einfach über ihre Gefühle reden und fertig. Aber nein. Sie kriegen es einfach nicht auf die Reihe. Und selbst wenn sie in die richtige Richtung gehen, passiert irgendetwas und die beiden machen es nur noch schlimmer. Sie machen es sich eigentlich 1000-mal komplizierter, als es in Wirklichkeit ist, aber ich mische mich da nicht ein.
Nerv ist hier der normale und er hat keine Liebesprobleme, deswegen gehe ich mal zu ihm. Er sitzt in seinem Zimmer und spielt mit Lego. „Hey kleiner, darf ich auch etwas bauen?" frage ich ihn. Er schaut mich mit großen leuchtenden Augen an. „Wirklich?" fragt er. „Wirklich" bestätige ich und nicke bestätigend. Er nickt. Ich setzt mich zu ihm und wir bauen die verschiedensten Sachen. Von Häuser über den Teufelstopf bis zum Steinbruch der Biester.
Und das Beste ist: Ich muss nicht über die Liebe reden. Die Liebe ist einfach so kompliziert. Ich werde mich nie verlieben. Ich habe doch schon genug Probleme mit Lia und Markus. Werden es die beiden eigentlich jemals schaffen in die richtige Richtung zu gehen und dann noch es nicht irgendwie kaputt zu machen.
So, das war Kapitel 6. Es ist sozusagen ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Was sagt ihr dazu? Was haltet ihr von der Situation? Und von Maxis Gedanken? Hat Maxi vielleicht recht, das die beiden sich alles so schwer machen? Oder ist das wirklich so?
!!So und jetzt noch etwas Wichtiges: Da ich in letzter Zeit nicht so viel veröffentlichen konnte habe ich mir überlegt an Silvester sowas wie eine Lesenacht zu machen. Also das ich irgendwie um 8 Uhr anfange und dann jede Stunde ein Kapitel hochlade. Sozusagen als Ausgleich das so lange nichts oder nur sehr wenig von mir gekommen ist. Dann können wir das alte Jahr mit Lia und den Kerlen verabschieden und das neue zusammen mit ihnen begrüßen. Was haltet ihr davon?!!
Also bleibt wild und bis zum nächsten Mal.
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Emilia und die wilden Kerle am Ende der Welt
PertualanganDie Geschichte von Emilia und den wilden Kerle geht weiter. Die Kerle und Emilia reisen ans Ende der Welt. Welche alte Freunde tauchen auf? Welche Probleme entstehen? Und als wäre das nicht schon genug, machen Gefühle Emilia und den Kerlen noch mehr...