Ein bisschen kuscheln, Geschenke und Morgenmuffel (Kapitel 14)

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Lia

Ich war so vertieft in mein Buch, das ich gar nicht gemerkt habe, wie Markus eingeschlafen ist. Erst als ich fertig mit lesen bin und mein Buch zuklappe nehme ich mein Umfeld wieder war. Markus liegt einfach da, hat die Augen geschlossen und atmet immer wieder tief und regelmäßig ein und aus. Ich verharre einen Moment in meiner Bewegung, um ihn nicht aufzuwecken, aber auch um ihn ansehen zu können.

Mit seinen blonden verwirrten Haaren, der Narbe über dem Auge, die er seit Jahren hat. Wobei mir einfällt, ich weiß gar nicht, woher. Ich muss ihn mal fragen.

Ich lege mein Buch weg, wobei mir meine Uhr auf meinem Nachttisch ins Auge fällt. 00:01 Uhr. Es ist der 24. Dezember. „Alles gute zum Geburtstag" sage ich und drücke Markus einen Kuss auf die Stirn. Dann mache ich das Licht aus und lege mich in seine Arme. Ich achte auf seine Atmung und so schlafe auch ich sehr schnell ein.

Maxi

Nerv schläft endlich. 5-mal musste ich ihm die Geschichte vorlesen. Dieselbe. Christina hat ihn daran gewöhnt immer dieselbe Geschichte zum Einschlafen zu hören, was ich natürlich wunderbar finde. 10 Jahre lang, jeden Tag dieselbe Geschichte zu hören, ist bestimmt wundervoll.

Als ich in mein Zimmer gehe, erwarte ich einen schlafenden Markus vorzufinden, aber er ist nicht im Zimmer. Ich gehe runter, aber da sitzen nur Papa und Christina und schauen Fernsehen „Schläft Nerv?" fragt mich Christina, als sie mich sieht. Ich nicke nur. „Du solltest schlafen gehen, es ist spät und du hattest einen langen Tag" sagt sie zu mir. „Ok, gute Nacht" sage ich. „Gute Nacht, mein Sohn" sagt Papa. „Schlaf gut" sagt Christina.

Die beiden sind wirklich meine Eltern, auch wenn Christina nicht meine echte Mutter ist, aber sie behandelt mich wie ihren Sohn und Lia wie ihre Tochter auch. Sie bevorzugt Nerv nicht, und sie ist immer da, wenn wir sie brauchen, selbst wenn es stressig für sie ist. Und sie machen sich gegenseitig etwas erträglicher für uns. Wahrscheinlich, aber auch gegenseitig. Sie bereichern das Leben des anderen und verbessern sich jeden Tag. Das muss echte Liebe sein. Das ist wirklich echte Liebe.

Ich gehe an Lias Zimmer vorbei und sehe das ihr Licht noch an ist. Vielleicht ist Markus bei ihr. Aber ich höre keine Stimmen. Ich mache die Tür vorsichtig auf und stecke meinen Kopf durch die Tür. Lia liegt in Markus Armen und liest. Er kämpf um die beiden. Na, wenigstens hört er mir zu, wenn ich über Lia rede. Wenigstens etwas. Wenn die beiden nur merken würden, das sie das zwischen den beiden auch echte Liebe ist, aber das merken die beiden Sturköpfe ja nicht. Und warum? Weil beide stur sind.

Ich schließe die Tür vorsichtig wieder, ich will die beiden nicht stören. Nicht schon wieder.

Markus

Ich habe mir nichts zum Geburtstag gewünscht und trotzdem habe ich alles bekommen.

Alles was für mich wichtig ist und alles was mir mehr als alles Materielle dieser Welt bedeutet.

Und genau dieser Mensch liegt jetzt in meinen Armen.

Ich bin schon lange wach und liege einfach da. Ich schaue sie einfach nur an. Es gibt doch nichts Schöneres als mit dem Mädchen im Arm aufzuwachen, in das ich Hals über Kopf verliebt bin.

Das ist das beste Geburtstagsgeschenk, was man mir machen könnte. „Hör auf sie anzustarren und beweg deinen Hintern hierher" zischt Maxi. Ich drehe mein Kopf zur Tür, in der er steht und mich mit großen Augen anschaut.

Ich nicke nur, langsam nehme ich Lia und lege sie auf ihr Bett. Behut darauf sie nicht zu wecken. Ich decke sie noch zu. Ich gehe auf Zehenspitzen zur Tür.

„Was ist den los?" frage ich Maxi, als ich die Tür zugemacht habe. „Du musst deine Geschenke noch holen gehen" sagt Maxi zu mir. Stimmt. Ich nicke nur.

Der Chauffeur von Herr Maximilian war so nett, um mich zu mir nachhause zu fahren. Ich gehe schnell in mein Zimmer und hole die 5 Päckchen aus meinem Zimmer. Eins für Maxi, eins für Nerv, eins für Lia, eins für Valentin und eins für Christina.

Als ich wieder da bin, schlafen noch alle und Maxi ist in seinem Zimmer, zumindest sehe oder höre ich ihn nirgendwo. Ich lege die Päckchen unter den Weihnachtsbaum, denn Lia und ich gestern aufgebaut und dekoriert haben. Die Päckchen sehen irgendwie fremd dort aus. Die anderen Päckchen sind in rot, Silber oder grau verpackt. Meine sind in blau, weiß, gelb, orange und in rosa. Alle in den verschiedensten Farben.

Blau ist für Valentin, blau ist die Farbe der Ruhe, er hat seine Ruhe und soll sie weiter behalten. Das weiße für Christina, weiß ist die Farbe der Dankbarkeit und ich bin Christina für alles was sie für mich gemacht hat dankbar. Das gelbe ist für Nerv. Es ist für die Fröhlichkeit, mit der Nerv durchs Leben geht. Was soll ein 10-jähriger auch anderes machen? Orange ist die Farbe der Freundschaft, und das Geschenk ist natürlich für Maxi. Und zuletzt rosa. Einerseits ist es die Farbe der Zuneigung, weil ich Lia mag, und das sehr. Anderseits ist es, um Lia mit der Farbe rosa zu ärgern.

„Guten Morgen" sagt eine Stimme hinter mir. Es ist Lia, sie steht total verschlafen vor mir und sieht schöner aus als im schönsten Kleid dieser Welt. Sie steht in ihrem Schlafanzug da und ihre Haare sind vom Schlafen noch ganz zerzaust. „Morgen" murmle ich. Sie kommt zu mir, stellt sich auf die Zehenspitzen und legt ihre Hände auf meine Schulter, und dann ihren Kopf auf ihre Hände und schaut über meine Schulter. „Was machst du?" fragt sie mich. „Ich lege Weihnachtsgeschenke unter den Tannenbaum" sage ich. „Also bist du auf geheimer Mission, als Weihnachtsmann unterwegs" sagt sie grinsend. „Genauso" sage ich zu ihr.

„Morgen" trällert Christina durch die Gegend. Lia und ich springen auseinander. „Morgen" murmeln wir beide. „Kaffee?" fragt sie und schaut aus der Küche zu uns ins Wohnzimmer. „Immer" antworten wir beide im Chor. Im laufe der letzten Monate hat mich Lia mit ihrer Kaffeeliebe angesteckt. Wir grinsen uns an und gehen in die Küche, wo Christina gerade eine Kanne Wasser zum Kochen aufsetzt. „Morgen" ein verschlafener Maxi kommt in die Küche. Das heißt er hat sich nochmal schlafen gelegt, nachdem ich gegangen bin. „Morgen" murmeln Lia und ich. Wir grinsen uns an. Wir sind hier doch eigentlich die Morgenmuffel, aber im Moment verhält sich Maxi eher so.

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So, das war Kapitel 14. Ich habe es endlich geschafft, dieses Kapitel hochzuladen. Ich habe meistens keine Zeit dafür und das tut mir wirklich leid. Ich hoffe ihr könnt es mir verzeihen. Was sagt ihr zu diesem Kapitel? Also bleibt wild und bis zum nächsten Mal.

Emilia und die wilden Kerle am Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt