Rückblick
Hanma Sicht:Als ich wach wurde merkte ich sofort, dass Himari nicht mehr neben mir lag. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und sah mich verschlafen um, konnte sie jedoch nicht finden. Auch meine Jacke war weg. Irritiert setzte ich mich auf und fuhr mir durch die Haare. Dann entdeckte ich den Zettel, welcher neben mir lag. Skeptisch nahm ich ihn und las ihn mir durch. Sie war was? Verdammt, in so einer Situation doch nicht allein rausgehen! Scheiß egal, wie kurz der Weg war! Verdammt..... Sie war bestimmt schon eine Weile weg. Ich nahm mir mein Handy und schrieb Chome, ob sie bei ihnen angekommen war, was er bestätigte. Sofort entspannte ich mich ein wenig. Dann konnte ich mir noch ein wenig meinen Fund ansehen. Während die Mädchen die Tasche gepackt hatten, hatte ich mir den Nachttisch von Himari angesehen, wo ein Foto von ihr und Lou stand, auf welchem sie ziemlich glücklich wirkte. Musste noch vom Anfang sein. In der Schublade hatte ich dann ein dickes Notizbuch gefunden, welches mich neugierig gemacht hatte, vor allem, als ich eine Seite aufgeschlagen hatte und die Gangaufstellung von uns gefunden hatte. Unbemerkt hatte ich es mir eingesteckt. Zum Glück hatte ich es vor dem Schlafen aus meiner Jacke gezogen und in meinen Nachttisch gelegt. Nun holte ich es heraus und fing an, es durchzublättern. Ich stellte ziemlich schnell fest, dass es ein Notizbuch über die Gangs hier in Tokyo war. Sie hatte alle möglichen Infos notiert und Zeitungsartikel eingeklebt, die möglicherweise oder ganz sicher etwas mit den Gangs zu tun hatten. Dabei dachte ich, sie hätte keine Ahnung von den Gangs. Vielleicht hätte sie aber auch erst vor einiger Zeit damit angefangen. Sie hatte jedoch nicht nur Fachinformationen aus dem Internet oder dergleichen aufgeschrieben, sondern auch eigene Erfahrungen, die sie bei uns gesammelt hatte. So stand bei Chome als Notiz, dass man ihm niemals sein Essen streitig machen sollte oder es gar hinunter werfen. Dahinter stand in Klammern Endet schmerzhaft! Ich grinste amüsiert darüber. Auch ihre Erfahrung aus dem Kampf hatte sie notiert, immerhin stand sie in erster Reihe und konnte uns dabei beobachten. Sie war also gut darin Informationen zu sammeln und aufzuschreiben. Das konnte nützlich sein. Sie war wirklich ein kluges Köpfchen, wenn sie Situationen so gut analysieren konnte, dass sie es später aufschreiben konnte. Vielleicht konnte ich mir das zunutze machen.....
Ich klappte das Buch zu und schlüpfte in meine Schuhe, ehe ich aufstand und das Buch einsteckte. Dann richtete ich im Badezimmer meine Haare, ehe ich meinen Schlüssel nahm und die Wohnung verließ.Rückblende Ende
Himaris Sicht:
Nach dem Essen brachte Tami den Müll in den Sack und Hanma zündete sich eine Zigarette an. Dabei lehnte er sich zurück, damit ich nicht den ganzen Rauch abbekam. Tami unterdessen nahm sich wieder ihre Gitarre und übte ein bisschen. Ich versank dabei in Gedanken. Wie sollte es weiter gehen? Lou war noch immer in meiner Wohnung und ich konnte nicht ewig bei Hanma übernachten. Aber wie sollte ich ihn da raus bekommen? Wollte ich da überhaupt weiter wohnen bleiben? Wie sollte ich weiter leben? Ich hatte mein ganzes Leben in den letzten Monaten an Lou angepasst und alles geändert. Ich fühlte mich mit einem Mal ohnmächtig, überfordert, hilflos. Hatte er recht gehabt? War ich nicht in der Lage ohne ihn zu Leben? Ich war immer auf andere angewiesen, hatte mich immer auf andere verlassen, selbst jetzt stand ich nicht auf eigenen Beinen, ich verließ mich auf Walhalla, auf Hanma. Ich war gar nicht in der Lage ein eigenständiges Leben zu führen, ohne Hilfe. Ich war unfähig, unnütz..... Ich konnte ja noch nicht einmal meine Schulden begleichen, wie sollte ich da allein leben können? Was sollte ich machen, wenn sie alle keine Lust mehr hatten, sich um mich zu kümmern? Dann würde ich einfach-
Erschrocken keuchte ich auf, als Hanma sich überraschend vorbeugte und etwas auf den Tisch fallen ließ. Fragend sah ich vor mich auf den Tisch und musterte das Notizbuch. Moment mal.....das war doch meins!
"Was...... Woher hast du.....?" fragte ich perplex und schnappte es mir, um sicherzugehen, dass es wirklich meins war. Tatsächlich.....
"Ich habs heute morgen gefunden" erklärte er mir.
"Was ist das?" fragte Tami.
"Kitty schreibt alle möglichen Informationen über uns und andere Gangs auf" klärte Hanma sie auf. Ich würde leicht rot. Wie unangenehm..... Das sollten die doch gar nicht wissen....
"Wirklich? Warum das denn?" wunderte Tami sich.
"N-naja.... Weil......" murmelte ich vor mich hin. Neugierig sahen sie mich an.
"Ich habe mich nie wirklich dafür interessiert..... Aber nachdem Hanma im Kiosk aufgetaucht bin meine mein Chef, dass ich mich informieren sollte, um zu wissen, mit wem man sich womöglich nicht anlegen sollte...." erklärte ich leise, während ich mit dem Buch in meiner Hand spielte und darauf starrte.
"Nicht, dass es danach noch etwas gebracht hätte...."grinste Hanma.
"Und seitdem machst du das?" fragte Tamiko mich neugierig und ich nickte leicht.
"Wow.... Hast du zu allen Gangs Infos?"
"Nur die, die überall bekannt sind oder sich erzählt wurden..."
"Oder deine Interpretationen und Beobachtungen" Überrascht sah ich Hanma an. Wie genau hatte er sich das denn bitte angesehen.
"Du bist ein ganz schön helles Köpfchen, wenn du so viel aus Situationen herauslesen und dir das so lange merken kannst, bis du es aufschreibst Kitty" merkte er an.
"Das ist bestimmt in vielen Bereichen praktisch"stimmte Tamiko ihm zu.
"Ach was.... Das ist doch gar nichts...." murmelte ich. Eine Weile herrschte Stille, ehe Hanma wieder das Wort erhob.
"Ich habe eine Aufgabe für dich Kitty" Fragend sah ich zu ihm nach hinten. Was würde jetzt kommen?
"Du wirst das Organisieren und Planen von Walhalla übernehmen und Informationen sammeln" bestimmte er. Perplex sah ich ihn an.
"Ich soll...... was?"
"Du wirst Walhallas Kopf sein, Kampfstrategien erarbeiten und Bündnisse schließen und ausarbeiten"
"Das kannst du nicht von ihr verlangen Hanma! Sie hat schon genug Probleme! Sie steht doch noch total neben sich, wie soll sie da-" meckert Tami auch schon los.
"Genau deswegen Tamiko!" Verdutzt sah sie ihn an.
"Himari muss sich ablenken und wieder lernen, dass sie etwas bewirken kann, ohne, dass ihr jemand klare Anweisungen gibt. Also gibt sie jetzt die Anweisungen" meldete sich auch Chome zu Wort.
"Aber ich bin doch gar kein Teil von der Gang..... Und ich habe auch gar keine Ahnung von sowas und-"
"Dann lernst du den ganzen Scheiß eben" unterbrach Hanma mich. Ich weitete meine Augen, als er zu mir sah. In seinen goldenen Augen konnte ich klar das Vertrauen sehen, welches er in mir hatte. Er war fest davon überzeugt, dass ich das konnte, dass ich es schaffen würde.....Tränen brannten in meinen Augen.
"Ich weiß nicht, sie sollte sich erstmal ausruhen und die ganze Sache verarbeiten, bevor-"
"Okay" sprach ich leise. Überrascht sah Tami mich an.
"Ich werde es versuchen" nickte ich.
"Bist du dir sicher Himari? Vielleicht solltest du alles erstmal verdauen, bevor du sowas machst...." Ich schüttelte leicht den Kopf.
"Nein.... Ich brauche endlich eine Aufgabe. Ich kann nicht immer nur herumsitzen und andere alles machen lassen" hauchte ich, ehe ich Hanma umarmte. Ich merkte, wie er sich ein wenig verkrampfte.
"Danke" flüsterte ich leise. Meine Stimme zitterte leicht, während ich versuchte, meine Tränen zu unterdrücken. Ich hatte endlich das Gefühl, dass ich gebraucht wurde, dass ich nützlich war und das machte mich unglaublich glücklich.
Seine Hand vergrub sich in meinen Haaren, wodurch sich mein Zopf lockerte. Ich konnte hören, wie er an seiner Zigarette zog. Es knistert leise und kurz darauf hörte und spürte ich ihn ausatmen. Seinen ruhigen Atem und seinen Herzschlag zu spüren beruhigte mich. Ich löste mich wieder von ihm und richtete meinen Zopf ehe ich mich wieder richtig hinsetzte und einen Schluck meiner Sprite nahm.
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'Cause I felt safe in your arms.
FanfictionDie junge Himari arbeitet seit kurzem in einem Kiosk, um sich etwas Geld für ihr Leben in ihrer neuen Wohnung dazu zu verdienen. Sie wurde nach ihrer Geburt in die Babyklappe gelegt und lebte seitdem in einem Heim. Nun, mit 16 Jahren durfte sie endl...