2.

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Mia's Sicht
Jetzt...
Ich habe jetzt eine Woche nichts von meinen Eltern gehört. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich das sie jetzt gar nicht mehr über mich oder meine Brüder nachdenken. Ich saß auf der Couch und schaute meine Serie wärend meine Brüder noch nicht Zuhause waren. ,,Ist es für dich in Ordnung, wenn ich noch zu Linus und Ben gehe? Niklas müsste jeden Moment kommen und die anderen haben auch in ein paar Stunden Feierabend" fragt mich Simon im Vorbeigehen,aber bevor ich antworten konnte war er auch schon zur Tür raus.
In 3 Tagen geht es nach Miami in unser neues Haus, Niklas fährt schon in 2 Tagen vor, weil er schon seine erste Schicht in seinem neuen Krankenhaus anfangen muss. Wenn ich daran denke, dass wir dort leben werden, wo unsere Eltern alles hergerichtet und ausgesucht haben wird mir schlecht. ,, Haallo, Erde an Mia " unterbrach Niklas meine Gedanken ,, geht's dir nicht gut? Du bist ganz blass" fragte er mich besorgt. ,,Hm was? Ähm doch, alles in Ordnung ich war nur in Gedanken " gab ich desinteressiert zurück.Ich hatte gar nicht bemerkt das er rein gekommen ist aber ich hatte auch keine Lust mit ihm zu reden, seid unsere Eltern weg sind rede ich nur das nötigste um nicht direkt in Tränen auszubrechen. Ich wollte grade aufstehen und in mein Zimmer gehen als Niklas sich neben mich setzte und mich an sich zog. ,,Na los Prinzessin, was bedrückt dich das es dir so die Sprache verschlagen hat?" ich zuckte nur mit den Schlutern. ,,Es ist wegen Mum und Dad stimmts?" er musterte mich besorgt bevor er weiter sprach ,, hör mal süße, Mum und Dad möchten jetzt ihr Leben alleine verbringen, aber du und die anderen, ihr habt immer noch Brian und mich. Wir haben das Sorgerecht für euch und wir sind immer für euch da, egal worum es geht. Sobald wir uns in Miami eingelebt haben, haben wir auch wieder mehr Zeit. Ich weiß es ist grade alles schwer, aber ich verspreche dir das wir das schon schaffen. " ich wollte etwas sagen als plötzlich meine Stimme brach. Ich konnte darüber einfach nicht reden, ich bin immer noch so schockiert und darüber reden bedeutet das man sich damit abgefunden hat und das habe ich nicht. Eine ganze Weile saßen Niklas und ich einfach nur still da, während er mich in seinen Armen hielt. Nach einiger Zeit brach er die Stille ,, Ich muss jetzt Essen kochen, hilfst du mir? " ich nickte und war froh, dass er nicht weiter rum gebort hatte,auch wenn ich weiß das das Thema noch nicht beendet ist, wenigstens kam ich dem heute davon.

Nach und nach kamen auch alle meine Brüder nach Hause, als endlich alle da waren gab es auch schon essen. Connar und ich wollten nach dem Essen noch kurz eine runde Skateboard fahren gehen und machten uns grade auf den Weg zur Haustür. "Wo wollt ihr denn hin? Ist es nicht schon etwas spät um raus zu gehen?" Brian stand hinter uns. "Wir wollen nur noch kurz eine Runde mit dem Board machen wir sind in einer Stunde wieder da." erklärte Connar ruhig. Man konnte ihm anmerken, dass diese ständige Kontrolle ihm wirklich auf die Nerven ging. Ich beschloss einfach meinen Mund zu halten und Connar das Reden zu überlassen." Habt ihr schon mal nach draußen geschaut? Es ist stockfinster und außerdem ist es schon viel zu spät", "wir haben doch sowieso keine Schule mehr vor dem Umzug, da kann man ruhig mal etwas länger raus gehen." antwortet Connar schon leicht genervt. "Es ist mir egal, ob ihr Schule habt oder nicht. Ihr geht nicht mehr raus, wenn es schon so dunkel ist und da ich dir nichts vorschreiben kann weil ich weiß du machst es sowieso, bleib wenigstens aus Solidarität zu deiner Schwester hier." sagt Brian mit ruhiger Stimme. Wie kann er nur so ruhig bleiben? Durch seine Arbeit beim FBI war er Diskussionen die viel anstrengender waren wohl gewöhnt.
" Ich will aber auch noch raus, Connar hat recht wir haben keine Schule mehr und ich will nochmal alles sehen bevor wir fahren!" protestierte ich nun auch. "los kommt, Schuhe aus. Ihr könnt morgen den ganzen Tag draußen verbringen, aber heute geht ihr nicht mehr raus und das gilt auch für dich Connar." Connar und ich schauten uns nur sprachlos an. Seid unsere Eltern weg sind nutzen Brian und Niklas ihre neue Rolle voll aus. Immer verbieten sie uns etwas und wollen das wir uns an die Regeln halten das ist wirklich nervig.
Wortlos zogen wir die Schuhe wieder aus, während Connar seine Schuhe ordentlich verstaute, schmiss ich meine achtlos gegen das Regal, ich war so sauer. "So nicht Fräulein! Heb deine Schuhe auf und stell sie ordentlich in den Schrank." ermahnte mich Brian. "Du hast mir gar nichts zu sagen, du bist nicht mein Vater!" schrie ich zurück. "Da hast du recht, ich bin nicht Dad, aber du kennst die Situation jetzt also hör auf dir das alles noch schwerer zu machen und fang an zu akzeptieren das wir jetzt das Sagen haben und für euch verantwortlich sind. Ich weiß die Situation ist für euch alle nicht optimal, aber wir müssen nach vorne schauen" . "Nicht optimal? Hörst du dir eigentlich selber zu? Mum und Dad sind weg und ihr habt nichts besseres zu tun als uns ständig etwas zu verbieten! Ihr seid so gemein!" ich schrie so laut, dass kurze Zeit später auch noch Niklas zu uns kam. "Was ist denn hier los?", " Mia und Connar wollen Skateboard fahren, aber es ist schon zu dunkel also hab ich gesagt das sie hier bleiben" gab Brian meinem Bruder Niklas einen kurzen Überblick über die Situation. Ich wollte einfach nur noch hier weg. Schnellen Schrittes wollte ich grade zur Treppe laufen und in mein Zimmer gehen als Niklas mich sanft zurückzog und festhielt. "Hey hier geblieben. Mia was ist los mir dir? Du bist nicht nur genervt , weil ihr nicht mehr raus dürft da muss doch noch was anderes sein." besorgt musterte er mich. "Wir können dir nicht helfen, wenn du uns nicht sagst was los ist." mischte sich jetzt auch Brian wieder ein. Connar konnte sich davonschleichen, aber ich natürlich nicht. Jetzt musste ich mich dem Gespräch mit meinen Brüdern stellen. "Mia?" unterbrach Niklas meine Gedanken " was ist los mit dir?" "nichts" antwortete ich genervt und wollte mich aus dem Griff meines Bruder befreien, aber ich hatte meine Chance. " Du bleibst jetzt mal hier und redest mit uns. Du kannst nicht so mit uns reden, ohne uns eine Erklärung für dein Verhalten zu geben." forderte Brian "wenn du sauer oder traurig bist wegen Mum und Dad dann kannst du uns das sagen, aber friss nicht alles in dich rein und hab schlechte Laune." Ich wusste das es keinen Sinn hat wenn ich jetzt weiter so tue als wäre nichts, meine Brüder lassen mich nicht in Ruhe bis sie wissen was los ist also versuchte ich so gut es geht zu erklären was in mir vorgeht:" Ich will das Mum und Dad wiederkommen, ich habe keine Lust nach Miami zu ziehen wo doch alle meine Freunde hier sind. Ich möchte auch mein eigenes Leben führen, wenn Mum und Dad das machen dann will ich das auch!" ich begann zu weinen "sie können doch nicht einfach abhauen und mich hier mit euch alleine lassen.." gestand ich unter Tränen. "Shh, beruhige dich, wir wissen das es nicht einfach ist und das wir uns jetzt einen unpassenden Zeitpunkt für den Umzug ausgesucht haben, aber ich muss wirklich am Mittwoch in dem neuen Krankenhaus anfangen, ich kann das nicht nach hinten verschieben und warten bis der Zeitpunkt besser ist" versuchte Niklas mich zu beruhigen, während er mich in den Arm nahm. Er hatte ja recht, ich weiß das er keine andere Wahl hat, aber warum muss grade alles so kompliziert sein? "schau mal Prinzessin wir wollen euch nicht ärgern wenn wir sagen ihr sollt hier bleiben, wir wollen euch nur beschützen. Ich weiß wie viele Menschen Nachts auf der Straße verschwinden und wie viele Verbrechen begangen werden wenn es dunkel ist. Wir wollen euch nur beschützen" begann jetzt auch Brian.
Warum müssen sie immer so lieb zu mir sein? Ich mecker rum, dass ich jetzt mit ihnen alleine wohne und sie machen trotzdem alles damit wir ohne Mum und Dad auf nichts verzichten müssen.
"Wie wäre es wenn du jetzt erstmal schlafen gehst? Es ist schon ziemlich spät und du bist bestimmt müde" fragte Brian. "Ich bin nicht müde und ich will auch nicht schlafen" gab ich gereizt zurück. Ich weiß das ich mich falsch verhalte, aber grade kann ich einfach nicht anders. Niklas hob mich hoch " na komm, ich bringe dich ins Bett und morgen sieht der Tag schon wieder anders aus hm?" Ich wollte eigentlich protestieren, aber meine Brüder hatten recht, ich war wirklich müde geworden. Niklas brachte mich ins Bett und schaltete mein Licht aus "gute Nacht süße, schlaf gut". Damit war er auch schon weg und nach ein paar Minuten war ich auch schon eingeschlafen.

Niklas Sicht
Endlich ist Mia eingeschlafen, ich glaube sie war wirklich müde. In der letzten Woche hat sie nicht sehr viel geschlafen und viel geweint,ich glaube sie macht es am meisten fertig, dass unsere Eltern uns verlassen haben. "Ey gib mir das Lenkrad zurück du Idiot! Ich war hier zuerst." hörte ich Simon schon von oben schreien. "Na und? Ich bin älter als du, außerdem hab ich mir die Konsole zuerst gewünscht du hast also keine Rechte!" gab Connar selbstsicher zurück. Normalerweise mischen Brian und ich uns nicht ein wenn mal wieder Streit ausbricht, sie sollen schließlich lernen selber für sich selber einzustehen, aber jetzt wo Mia endlich eingeschlafen war blieb mir nichts anderes übrig. "Hey! Auseinander, alle beide! Könnt ihr mal etwas leiser sein? Man hört euch durchs ganze Haus rum brüllen eure Schwester ist grade eingeschlafen" Connar und Simon schauten mich kurz an bevor sie wieder anfingen sich zu zanken. "Okay das reicht, gib mir das Ding"  sagte ich genervt "Ey ich spiele doch grade" kam es von Simon "nein ich spiele JETZT!" gab nun auch Connar von sich. "Erstens ey schon mal gar nicht. Und zweitens, heute spielt keiner mehr es ist schon kurz vor Mitternacht und eure Schwester will schlafen genauso wie alle anderen in diesem Haus" sagte ich bestimmt "zieht euch um und geht ins Bett, sofort ich will heute nichts mehr hören und die Konsole wird erst wieder im neuen Haus raus geholt".
Sofort begannen beide gleichzeitig zu meckern "Was!? Das ist alles nur deine Schuld!!". Bevor das hier eskaliert schickte ich die beiden auf ihre Zimmer, ohne nochmal auf ihren Einwand einzugehen.
Als endlich ruhe eingekehrt war setzte ich mich noch kurz auf die Couch, ich wollte mir noch eine Patientenakte anschauen,die ich bis zu meiner Abreise fertig haben muss.
Kurz nach Mitternacht legte ich mich auch in mein Bett, da fiel mir auf das Brian plötzlich verschwunden war uns Leo wohl noch immer arbeiten war. Er arbeitet wirklich sehr viel die letzten Tage, vermutlich um nochmal alles zu geben bevor wir umziehen. Leider kann er seine Ausbildung nicht hier beenden, aber die Tatsache, dass er schon relativ lange dabei ist uns gute Arbeit leistet hilft ihm bestimmt bei der Jobsuche in Miami.

Ich und ein Haus voller Brüder Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt