Ich und ein Haus voller Brüder

38.

Simons Sicht

Ich konnte es gestern gar nicht glauben als Brian und Niklas gesagt hatten das wir zu Leo fahren. Als er noch hier gewohnt hat hatten wir uns immer gut verstanden und mit ihm konnte ich immer mehr reden als mit Connar, weil er einfach immer einen Rat hatte auch wenn er kaum zuhause war. Ich habe schon lange das Gefühl gehabt das etwas fehlt seit Connar auch weg ist, aber gestern habe ich mal wieder den Zusammenhalt in unserer Familie gemerkt, auch wenn sie jetzt nicht mehr aus unseren Eltern besteht sondern viel mehr aus Brian und Niklas die alles zusammenhalten hatte ich gestern mal wieder ein schönes Gefühl.

Ich lief heute ohne Mia in die Schule weil sie von Niklas zur Schule gebracht wird, warum hat sie auch so offensichtlich schwänzen wollen-anfängerfehler,aber das hatte sie sich selber eingebrockt. Ich lief direkt zur ersten Stunde, ich musste besonders darauf achten das ich gute Noten schrieb, das nächste Stipendium wurde ausgeschrieben und bei den Trainings und Spielen waren jetzt immer Mitglieder aus dem Ausschuss dabei die sich einen Spieler raus picken konnten. Ich hatte bereits Eindruck hinterlassen als ich letzte Woche so lange mit den anderen noch nach dem Training weiter gemacht hatte. Mit Niklas und Brian hatte ich noch nicht geredet, sie waren dagegen das ich ein Sportstipendium annehme und dann auch ans andere Ende der Welt reisen müsste, aber das war Mein Traum und ich liebte Football. Am Anfang war es nur etwas das Connar und ich machen mussten weil wir neu waren und die Schule meinte es wäre gut sich auf diese Weise zu integrieren, aber jetzt machte es mir wirklich Spaß und ich könnte mir vorstellen das auch in Zukunft zu machen und Geld damit zu verdienen.
Wenn es nach meinen Brüdern gehen würde dann würde ich studieren gehen und was 'sinnvolles' machen wie sie es immer sagten nur weil der eine Arzt und der Andere FBI Chef war bedeutete das nicht das ich auch sowas anstreben musste.
Den ganzen Tag war ich in Gedanken und dachte über ein Stipendium nach und über meine Zukunft, jetzt wo wir zu Leo fahren würden spielte ich auch mit dem Gedanken nach diesem Schuljahr etwas eigenes zu suchen wenn ich genug Geld hatte. Leo hatte es gewagt obwohl es mehr als riskant war und jetzt war er selbstständig und konnte sogar bald seinen kleinen Imbiss erweitern,wie er aus der Logistik dahin gekommen war war mir aber immer noch ein Rätsel.
"Simon, können Sie mir das Ergebnis sagen?" riss Mein Mathe Lehrer mich jetzt aus meinen Gedanken "Hm, was?" fragte ich ihn total irritiert "ob die mir das Ergebnis der Gleichung mitteilen können die an der Tafel steht" wiederholte er seine Frage. Ich schaute mir die Gleichung an und irgendwie konnte ich mich so schlecht konzentrieren das ich verneinen musste, das würde heute eine schlechte Bewertung für die Stunde geben.

Mias Sicht

Ich war heute mit Niklas zu Schule gekommen und natürlich holt er mich auch wieder ab. Ich hatte gar keine Lust zu schwänzen, hinterher wollten Brian und Niklas doch nicht zu Leo fahren weil ich mich nicht benehmen konnte. Die Schule war für mich schon fast rum, aber ich wollte nochmal kurz zu meinem Spind und ein paar Bücher rein legen, als ich zwei fremde Männer reden hörte " Simon Summer steht ganz oben auf unserer Liste, er hat gute Noten und er schiebt extra Trainingszeiten" hörte ich bruchteilhaft aus ihrer Unterhaltung raus, erst wollte ich weoter gehen, aber der Name meines Bruders weckte mein Interesse "wenn wir ihn beim nächsten Spiel genau unter die Lupe nehmen und jeden seiner Züge genau analysieren, können wir auswerten ob er wirklich für das Stipendium in unserem Team geeignet ist" fuhr der andere fort. Mehr konnte ich nicht verstehen weil die beiden sich entfernten und zum Ausgang liefen, die Bücher vergaß ich natürlich in meinem Rucksack und ging dann damit zum Auto. Die ganze Fahrt über musste ich nachdenken ob ich Simon sagen sollte was ich gehört hatte, ich wusste das er das immer wollte, aber ich war mir nicht sicher ob er vielleicht dann Fehler macht wenn er weiß das er beobachtet wird. " Mia, alles gut?" fragte Niklas jetzt und schaute zwischen der Straße und mir hin und her " ja alles gut" gab ich zurück und schaute wieder aus dem Fenster "Ehm wir haben die nächste Woche frei" informierte ich ihn dann "Ach bestimmt wegen dem was Brian mir erzählt hat oder?" fragte er und ich nickte schnell "Na dann müssen wir mal schauen was wir mit dir machen" sagte er und dachte schon nach "was warum?" fragte ich entsetzt "naja Simon fährt doch in das Football Camp und Brian und ich müssen arbeiten" sagte er und fuhr in unsere Straße ein "was hat das mit mir zu tun?" fragte ich leicht genervt "wir können dich doch nicht den ganzen Tag alleine lassen Mia du bist 16 Jahre alt das geht nicht" sagte er und parkte jetzt schon das Auto. Ich war jetzt wütend, wenn sie jetzt den Besuch absagen würden dann war es eben so aber sie konnten mir doch genug vertrauen das ich selber auf mich aufpassen kann. Ich lief zur Haustür wo Brian schon stand, er hatte wohl Niklas Auto gehört, ich beachtete ihn gar nicht und lief wütend in mein Zimmer.

Brians Sicht

Ich hörte das Auto von Niklas und grade als ich die Haustür auf machte stürmte eine wütende Mia an mir vorbei "was ist ihr denn über die Leber gelaufen" fragte ich ihn, "sie hat nächste Woche frei, wie du schon gesagt hattest und wir müssen schauen das wir jemanden finden der auf sie aufpasst wir können sie nicht den ganzen Tag alleine lassen" erklärte er mir. Ich verstand das Mia jetzt sauer war, aber Niklas hatte Recht wir können und dürfen sie mit 16 Jahren nicht den ganzen Tag alleine lassen und das die ganze Woche über. Wenn etwas passiert dann ist keiner zuhause und dann machen wir uns immer Vorwürfe, aber Mia wollte auch eigenständig werden und ich konnte verstehen as sie sich wie ein Kind behandelt fühlt wenn wir jemanden finden müssen der auf sie aufpasst. "Wie wäre es wenn sie jeden Tag eine Stunde alleine sein darf und für die restliche Zeit suchen wir jemanden der auf sie aufpasst oder wir nehmen sie mit zu uns" schlug ich Niklas vor um Mia auch entgegenzukommen, "hm ja da können wir drüber nachdenken, sie war ja schon öfter 20 Minuten alleine und es wird ohnehin Zeit das sie mehr Freiheit bekommt" entgegnete er.
Wir liefen ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Couch "wann fahren wir denn am Sonntag dann wieder Von Leo ab? Simon muss noch für sein Footballcamp packen" fragte Niklas jetzt " wir können ja schauen was auf den Straßen los ist und dann entscheiden wir mit Simon zusammen, es kommt ja auch darauf an wie viel Zeit er zum Packen braucht" entschied ich und nahm mir die Fernbedienung. Ich wollte eigentlich noch mit Niklas über Connar reden und ihn fragen wie wir jetzt weiter mit ihm verfahren und was wir machen wenn seine Therapie beendet ist und er aus der Klinik raus kann. Sein Arzt hatte mir schon einen Psychologen empfohlen für die Therapie außerhalb der Klinik und Niklas hatte sich mit ihm schon auseinandergesetzt, aber wir hatten uns noch nicht über das weitere Vorgehen unterhalten. Ich entschied mich dafür noch damit zu warten, wenigstens bis nächste Woche, damit wir dieses Wochenende einfach auch mal genießen konnten.