12.

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Mias Sicht

Es war bereits später Nachmittag als ich mich entschloss noch eine Runde spatzieren zu gehen. Von Brian und Niklas hatte ich den ganzen Tag nichts gehört außer ab und zu mal Schritte in die Küche und wieder in ihre Zimmer, sie waren wirklich sehr beschäftigt. Ich wusste das ich eigentlich bescheid sagen sollte, aber ich wollte die beiden nicht stören also ging ich einfach ohne was zu sagen. Draußen waren kaum Menschen zu sehen, je näher ich dem Strand kam desto windiger wurde es und ich musste nach einer halben Stunde feststellen das es wirklich kalt geworden war. Langsam zog sich der Himmel zu und ich beschloss mich auf den Heimweg zu machen bevor es regnet. Ich wollte mich grade umdrehen, als plötzlich jemand um Hilfe rief. Schlagartig drehte ich mich um und konnte sehen, dass eine Frau total überfordert war ihre ganzen Stühle ins Haus zu bringen. Die ersten wurden schon vom Wind weg getragen als seien sie nur ein Sandkorn. Ich wollte grade auf sie zulaufen, als ein großer Ast abbrach und genau auf meinen Kopf viel. Ich versuchte mich zu orientieren, aber die Schmerzen waren einfach zu stark. Die Fraue hatte nichts gesehen und sonst war auch niemand auf der Straße. Ich beschloss schnell nach Hause zu gehen und mich ins Bett zu legen, mir war wirklich schwindelig und ich wollte nicht, dass meine Brüder etwas merken.
"Wo warst du?" fragte Brian mich mit ernster Stimme als ich die Haustür hinter mir zuzog. "Spatzieren" gab ich wahrheitsgemäß zurück, woraufhin er nur die Augen verdrehte "wir haben gestern gesagt das jeder Zuhause bleibt und du gehst einfach spatzieren?" jetzt war er genervt. Ich wollte etwas sagen aber da ich keine Lust auf eine Diskussion hatte machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich wurde von Niklas auf der Treppe aufgehalten" was ist mit dir denn passiert?", fragte er schockiert und hob mich hoch" komm mal mit ich muss mir das anschauen". Ich verstand nicht was er meinte, bis ich sah das ich blutete. Niklas schob meine Hand weg und setzte mich auf die Kücheninsel, wo jetzt auch Brian war. Er war auch sehr schockiert und fragte sich wie ihm das grade entgehen konnte. Niklas musterte mich und fühlte an meinem Kopf entlang, aber ich stieß ihn weg. "Mia ich muss mir das anschauen. Wir haben nicht ihne Grund gesagt du sollst nicht raus gehen und jetzt bist du verletzt" sagte er mit fester Stimme. "Okay, sieht ganz gut aus, ich klebe da ein Pflaster drauf, sobald die schwindelig wird oder schlecht wird sagst du mir bescheid. Auch bei Kopfschmerzen will ich das du zu mir kommst" sagte er und hob mich von der Kücheninsel. Mir war nicht nach einer Diskussion, deshalb war ich grad nicht auf meine Brüder eingegangen sondern einfach in meinem Zimmer verschwunden bis ich zum Essen gerufen wurde.
"Mia essen ist fertig" informierte mich Niklas im Vorbeigehen als er in sein Zimmer wollte. Ich ging zu ihm ins Zimmer und sagte das ich nicht mit essen möchte, weil ich keinen Hunger hatte. "Du kommst jetzt bitte mit runter und isst was, das Frühstück heute morgen hast du auch nicht angerührt" sagte er und schob mich aus seinem Zimmer auf die Treppe zu. "wie geht's deinem Kopf?" wollte er wissen, "gut" sagte ich und ging mit ihm runter.
Unten saß Brian schon am Tisch und füllte Nudeln auf seinen Teller. Momentan gab es oft Nudeln seit dem Niklas und Brian Abends erst so spät nach Hause kamen.
Nach dem Essen wollte ich wieder auf mein Zimmer gehen, wurde dieses mal aber von Biran aufgehalten. Jetzt kommt die Standpauke von heute Mittag. "Bleib mal bitte eben hier Mia, wir wollen mit dir reden" sagre er und zog mich auf seinen Schoß. Er streiche mir eine Strähne aus meinem Gesicht und fing an zu reden "das du heute einfach gegangen bist war nicht in Ordnung von dir wir hoffen du weißt das. Du hast noch nicht so viele Stürme miterlebt in Seattle, aber hier wohnen wir direkt am Meer und du musst dir bewusst sein, das auch ein Sturm Schaden anrichten kann wie du sicher heute gemerkt hast" versuchte er mir ins Gewissen zu reden. Ich war ja nicht doof, natürlich ist mir das bewusst, die behandeln mich wie ein kleines Kind, dachte ich mir und wollte aufstehen, auf diese blöden Gespräche hab ich keine Lust.
Brian zug mich zurück auf seinen Schoß "wo willst du denn hin Prinzessin ?" fragte er ruhig, "ich will auf mein Zimmer, ihr behandelt mich wie ein kleines Kind. Ich hab da kein Bock drauf. Ich wollte nur spatzieren und ich war nicht weit weg ich hätte jederzeit nach Hause kommen können wenn es gefährlich gewesen wäre" sagte ich jetzt etwas gereizt,"lass mich jetzt bitte aufstehen ich will meine Ruhe haben" sagte ich mit einer harten Stimme und rutschte von seinem Schoß. Ich quetschte mich an Niklas vorbei und ging in mein Badezimmer um mir einen Schlafanzug anzuziehen.

Ich und ein Haus voller Brüder Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt