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Pov. Jackson

Der gestrige Abend war schrecklich.
Mir fiel kein passenderes Wort ein. Ich versprach mir vor langer Zeit selbst alles dafür zu tun, dass er mir eines Tages verzeihen würde.

Ich glaube, ich habe alles nur schlimmer gemacht, ich wollte ihm befehlen sich untersuchen zu lassen, aber zum Glück sind meine Brüder eingeschritten, bevor meine dominante Art noch weiter zum Vorschein kommen konnte.
Ich verschwand in die Küche, konnte nicht glauben, dass ich nach nur wenigen Stunden schon mein Versprechen brach.

Kurz darauf kam Jason zu mir und berichtete mir das Jayden Aaron in unser Zimmer brachte damit er sich waschen konnte.
Ich war erleichtert das Jas mich nicht auf meinen Ausbruch ansprach, ich wüsste nicht was ich sagen sollte. Wir begannen zu kochen und Jay gesellte sich zu uns.

Die Zeit verbrachten wir in einer angenehmen Stille, jeder wusste was zu tun war. Auf einmal nahm ich diesen unverwechselbaren Duft war, Black bettelte mich an zu ihm zu gehen und meine Nase wieder an seiner Halsbeuge zu vergraben, um ihn besser wahr nehmen zu können. Ich war drauf und dran auf ihn zu, zu laufen, aber sein abweisender, kühler Blick war wie ein Eimer kaltes Wasser.
Die Erkenntnis das er niemanden von uns in seiner Nähe haben wollte, brachte mich dazu mich einfach wieder dem Herd zu zuwenden.

Durch meine verschärfen Sinne nahm ich wahr dass er sich setzte und Jayden ihm etwas zu trinken brachte. Als die Kartoffeln und das Gemüse gut angebraten waren stellte ich es auf den Tisch.

Nachdem jeder etwas vor sich stehen hatte begannen wir zu essen. Ich versuchte das Gemüse herunter zu würgen obwohl ich keinen Appetit hatte. Ich ließ meine Blick öfter zu meinem Gefährten schweifen und wollte etwas sagen, aber immer kurz davor verließ mich der Mut.

Ein einfache Entschuldigung konnte doch nicht so schwierig sein. Aber was war wenn ich wieder etwas falsch machte? Und noch dazu war ich zu Stur um so etwas zu sagen, aber es wäre das richtige.
Ich glaube nicht das du noch mehr falsch machen kannst, er ist doch schon abweisend und kann doch gar nicht noch abweisender werden. versuchte Black mich wahrscheinlich zu ermutigen, aber es machte es nicht besser.
Das hilft mir jetzt auch nicht weiter, ich musste mich noch nie entschuldige. Es tut mir wirklich leid was ich gesagt habe, aber so bin ich nun mal und ich werde mich doch nicht für meinen Charakter entschuldigen. Das habe ich auch nicht gesagt, aber du hattest dir auch versprochen alles zu tun damit er uns verzeiht, also zieh den Stock aus dem Arsch und schmeiß dein Ego über Bord.

Aaron legte seine Gabel weg und blickte mir direkt in die Augen. Ich hatte das Gefühl, dass er mir bis zu meiner Seele blicken konnte und jedes noch so kleines Geheimnis kannte. Er sagte nichts sondern sah mich einfach weiter an, ich konnte den Blickkontakt nicht lange erwidern.

Ich ließ meine Augen durch den Raum wandern und überlegte wie ich es am besten Formulieren sollte, aber dass was ich sagte war wohl nicht das Beste.
Es hörte sich eher so an als hätte mich jemand gezwungen diese Worte auszusprechen, naja Black tat es indirekt.
Meine Brüder gaben keinen Kommentar über meine jämmerliche Entschuldigung ab.

Wir aßen zu ende und Aaron wollte wissen wo er schläft. Als ich ihm sagte er würde in unserem Bett schlafen, lehnte er so fort ab.
Es verletzte mich schon ein bisschen das wir nicht bei ihm schlafen durften, aber er hatte uns zum Glück nicht aus dem Zimmer verbannt.
Sein Ausdruck und Ausstrahlung war kalt und distanziert, aber was hatte ich erwartet, dass er mir in die Arme fällte und dann ein glückliches Leben mit uns führen würde.
Das ganze wird Zeit brauchen, dass wir uns aneinander gewöhnen und das wir einander vertrauen.

Am besten sprachen wir uns morgen beim Frühstück aus und könnten einen Schritt in die richtige Richtung gehen.

Ich sollte mir wohl nicht zu viele Hoffnungen machen, wir hatten ihm nicht nur physisch, sondern auch psychisch weh getan und das bereute ich seit dem Moment als ich realisierte, wem ich das angetan hatte.
Er ist mein Mate,
mein Seelenverwandter,
der zweite fehlende Teil meiner Seele und ich hatte ihm auf mehreren Eben Verletzt.

Wir begaben uns ins Badezimmer und gingen gemeinsam Duschen.
Wollen wir wirklich so weit von ihm weg schlafen und die Couch wird für uns alle zu klein sein.
Ich blickte Jas fragend an.
Wo willst du den sonst schlafen, er möchte nicht mit uns in einem Bett schlafen?
Er zuckte nur mit den Schultern und sah zu Jay der noch gar nichts zu dem ganzen gesagt hatte.
Wir können neben dem Bett auf dem Boden schlafen, dabei sind wir ihm näher und haben gleichzeitig mehr Platz.
Wir nickten alle, also war es beschlossene Sache. Wir sollten mit ihm reden und reinen Tisch machen. Ich dachte mir morgen beim Frühstuck, damit wir es so schnell wie möglich hinter uns haben.
Schnitt ich das Thema an das wir bis jetzt ignoriert hatten an.
Wird wohl das Beste sein, ich glaube wenn er nichts so geschwächt wäre, wäre er nie mit uns ins Auto gestiegen. Es hat jedenfalls den Anschein erweckt, dass ihm jeder lieber gewesen wäre als wir.
Ich konnte zu Jays Theorie nur nicken. Nur mit einem Handtuch um die Hüfte verließen wir das Bad.
Wäre es nicht doch besser auf der Couch zu schlafen?
Ich kannte mich gar nicht so unsicher. Wir bewegten uns aufs Sofa zu, aber drehten uns doch wieder um. Aarons Blick brannte sich in meine Haut, er verfolgte jede unserer Bewegungen.
Wir hatten es beschlossen und ich mache jetzt keinen Rückzieher mehr.
Informierte mich Jayden.

Natürlich wollte ich näher bei meinem Gefährten sein, aber die Unsicherheit und Angst vor Ablehnung ließ mich beinahe so viel abstand wie möglich zwischen uns bringen.
Was sollte ich bloß machen, wenn er mich nicht möchte. Oder nur einen Gefährten haben möchte oder
Es reicht mit deinem Selbstzweifel und Selbstmitleid. Wir wissen noch gar nichts außer das er dort gefoltert wurde, aber wir wissen nicht wie er dort hin kam oder was er die letzten hundert Jahre seines Lebens gemacht hatte. Hab etwas Geduld, damit machst du nicht nur uns, sondern auch deine Brüder nervös. Black hatte wie immer recht.

Er weiß worauf man bei solchen Bindungen achten muss und ich habe bis jetzt nichts weiter als für negative Eindrücke gesorgt.
Ich wüsste echt nicht was ich ohne ihn machen sollte.

Synchron wünschten wir unserem Mate eine gute Nacht. Wir verwandelten uns schnell und schmerzlos, legten uns auf den Boden neben dem Bett.
Meine Geschwister kuschelten sich an mich, ich blickte ein letztes Mal zu Aaron und schloss danach meine Augen. Ich fiel in einen Traumlosen schlaf.

Ich wurde von einem quietschenden Geräusch geweckt und als ich auf mein Bett blickte war es leer.

Hallo Leute!
Was denkt ihr ist geschehen?

Akzeptanz!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt