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Pov. Jayden

Nach unserer ersten richtigen Auseinandersetzung, gestern Abend, das mit Jack zählt nicht, herrschte schweigen zwischen Aaron und uns.

Als wir heute morgen gingen, schlief er noch tief und fest, wir wollten ihn nicht wecken, deshalb schlichen wir leise durchs Haus bis wir es verließen. Wir sprachen nicht über gestern, aber Jason, Jackson und ich wollten ihn doch nur beschützen, er hatte schon so viel mit Mark durch gemacht und nun konnte er sich mal entspannen.

Ich verstand nicht weshalb er mit zur Grenze wollte, mir fiel einfach kein Grund ein. Dort war es nämlich nur gefährlich und er konnte sich nicht selbst verteidigen, also war es besser dass er hier war.

Draußen auf der Veranda verwandelten wir uns und lief durchs Dorf, die Rudelmitglieder hielten Respektvollen Abstand zu uns. Als wir beim Wald ankamen begannen wir zu rennen.
Während ich lief, ließ ich meine Gedanken schweifen.
Was würde uns erwarten?
Was wollten die Streuner?
Warum wollte Aaron unbedingt mit?
Ich hatte so viele Fragen, aber keine Antworten, es war frustrierend. Vielleicht würde ich auf meine ersten beiden Fragen antworten bekommen.

Ich weiß nicht was ich erwartet hatte, sollte ich meinen Gefährten wieder finden.
Dass er mir in die Arme springen würde oder wir wie wilde Tiere übereinander herfallen und uns markieren würden?
Will er überhaupt mit uns verbunden sein?
Ich atmete tief durch, um meine drüben Gedanken los zu werden. Naja es funktionierte teilweise.

Seit ich das Haus verlassen hatte, hatte ich ein mulmiges Gefühl.
War es das was jeder Gefährte fühlte, Angst, dass seinem Mate etwas geschah?
Ich machte mir die ganze Zeit sorgen, dass es ihm nicht gut ging. Durch unser Geschwisterband spürte ich, dieselben Gefühle und diese machten meine Unsicherheit nur noch großer.

Nach einer Weile trotteten wir raus aus dem Wald zu unserer Grenze, die wurde durch eine unsichtbare Magische Barriere zu den anderen Rudeln getrennt. Sollte jemand ohne Erlaubnis diese übertreten würden wir es spüren. Zwischen den Rudeln lag ein Wald in dem Streuner wohnten oder anderen Wölfe als durchreise dienten.
Sogleich wir dort waren, kamen Sam, Nick und Vincent auf uns zu.
Konntet ihr inzwischen einen fangen?
,kam Jack gleich zur Sache. Unsere Betas verwandelten sich zurück und standen nun vollkommen nackt vor uns.
"Ja, er ist im Haus, in einer Zelle."
Meine Brüder und ich taten das gleiche, für uns Wandler gab es kaum ein Schamgefühl, da wir seit klein auf daran gewöhnt waren uns vor anderen zu Verwandeln.

Wir schritten auf ein Haus etwas außerhalb der Grenze zu.
"Hat er schon gesprochen?"
Vincent antwortete seinem Alpha nur mit einem Kopfschütteln. Wir kamen beim Haus an und zogen uns zuerst etwas über, danach machten wir uns auf den Weg ins untere Geschoss.

Dieses diente, als Verhörraum und halten von Gefangenen, aber das passierte nicht mehr so oft, wie früher. Man würde denken es wäre ein dunkler Gang und überall würde es nach Exkrementen riechen, aber es war hier schon beinahe Steril eingerichtet.
An der Decke war ein helles Licht, der Boden war aus weißem Marmor. Die Zellen waren hell erleuchtet, mit einer Matratze und einem Eimer.

In der hintersten Zelle, saß ein brauner, verschmutzter Wolf. Wir waren nur durch metallene Gitterstangen voneinander getrennt, aber durch einen magischen Zauber konnte man das Schloss nur mit dem Schlüssel auf schließen, ansonsten war die Zelle ausbruchssicher.

Als er uns erblickte fing er an zu knurren. Das ließen wir uns natürlich nicht gefallen und erwiderten sein geknurre, worauf er verstummte und sich in eine unterwürfige Position begab. Daraufhin öffnete Nick die Tür und Jackson betrat als erstes das Gefängnis, Jason und ich folgten ihm.
Hinter mir fielen die Gitter wieder ins Schloss und Nick schloss ab damit dieser Wandler nicht entkommen konnte.
"Verwandle dich zurück!" befahl Jack mit seiner Alphastimme.
Zuerst wollte er sich der Macht eines Alphas widersetzen, aber scheiterte letztendlich und saß nun nackt vor uns. Er wirkte gesund, hatte keine Narben oder Verletzungen.
Was macht er dann so nah an unserer Grenze, er sah nicht so aus als wäre er aus seinem Rudel verbannt worden.
Der Delta zitterte leicht, da meine Geschwister und ich unsere Aura, die einen fühlen lässt welchen Rang wir hatten, nicht mehr unterdrückten. Sein Blick war starr auf den weißen Boden gerichtet, ich würde gerne in sein Gesicht sehen, um irgendwelche Gefühle zu erkennen.
In solchen Situationen ließen ich meistens Jack das Reden und Informationen Beschaffen. Da er der älteste von uns war, war seine Aura am dominantesten und mächtigsten, sie unterschied sich zwar nicht allzu groß von meiner, aber es war auch Jacks Charakter, der dazu einiges beitrug.

Akzeptanz!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt