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Pov. Aaron

Ich hörte Schritte, sie kamen immer näher bis sie im Wohnzimmer standen.
Jackson, Jayden und Jason, aber da waren noch drei andere Männer.
Betas, sie konnten zwar nichts dafür was damals geschah, ich war trotzdem vorsichtig.

Ein Beta ist die Rechtehand des Alphas und meist auch der beste Freund, deshalb würden sie auch alles für ihren Alpha tun.
Loyal bis zum geht nicht mehr, ich wusste nicht was ich von ihnen halten sollte. Alle drei blickten mich mit einer Mischung aus Verwunderung und Skepsis an und ihre musternden Blicke entgingen mir auch nicht.

Ich tat nichts und wartete ab, was als nächstes geschehen würde. Jackson unterbrach mit seiner tiefen Stimme, die angespannte Atmosphäre.
"Aaron das sind Sam Jaydens Beta" dabei deutete er auf einen athletisch gebauten Wolfswandler mit weiß-blonden Haaren und blauen Augen. ", Nick der Beta von Jason" er blickte zu einem Mann mit braunen lockige Haare, sowie braune Augen, er war beinahe so muskulös wie meine Gefährten. "und das ist Vincent mein Beta." stellte Jackson mir auch noch seine Rechtehand vor.
Er hatte brünette Haare und aus seinen braun-grünen Augen musterte er mich mit einem ernsten Blick. Von äußerlichem sahen sie alle wie die perfekten Beschützer aus, wenn man so etwas brauchte.

"Wir wollten gerade etwas zum Essen machen, hast du auch Hunger?" wurde ich gefragt als sich alle sechs schon auf den Weg in die Küche machten.
Ich wusste nicht so recht, da ich seit heute Früh nichts mehr zu mir genommen hatte. Aber mit den Betas in einem Raum wollte ich auch nicht sein.

Mein knurrender Magen nahm mir die Entscheidung ab und ich folgte den anderen. Die Betas standen in der Küche herum und wirkten etwas verloren, während die Alphas schon am herum werkeln waren.
Ich nahm mir ein Glas O-Saft und setzte mich dann an den Tisch und beobachtete das Treiben. Nach einer Weile gesellten sich die Betas zu mir an den Tisch, ich dachte für sie wäre es Alltag.
Oder lag es an mir, an meiner Anwesenheit?

Ich nahm sie etwas genauer unter die Lupe und bemerkte, dass sie versuchten mich unbemerkt zu beobachten, aber ihre abschätzenden Blicke ließ ich mir nicht lange gefallen.
"Habt ihr mir irgendetwas zu sagen oder wollt ihr mich nur weiter ansehen?" Sie zuckten ertappt zusammen, sie waren eindeutig nicht zur Spionage geeignet. Der mit den beinahe weißen Haaren zuckte dann nur mit den Schultern.
"Wir kennen dich nicht und du bist unsere zukünftige Luna, da ist es doch nicht verwunderlich das wir neugierig sind."
"Mhm"
"Was soll mhm bedeuten?" Er war viel zu neugierig, was schon beinahe an nervig grenzte.
"Das mir egal ist was ihr von mir haltet." sagte ich nur und trank einen weitern schluck meines Saftes. "Wow, du bist ja sehr gesprächig, so wie deine Laune, aber ich kenne ein Mittel um dich etwas aus deiner schlechten Laune zu holen."
Bevor er weiter reden konnte mischte sich Mr. Ernst ein, mein neuer Spitzname für Vincent, seine Miene war dauerhaft ernst und ausdruckslos.
"Sam verschon uns mit deinen Witzen, jedenfalls für einen Tag." murrte er mit einer rauen Stimme, darauf verzog Sam seinen Lippen zu einem Schmollmund und verschränkte seine Arme vor der Brust wie ein trotziges Kind.
Ein Lachen unterbrach dieses Schauspiel, es kam von Nick. "Die Zwei sind immer so wie ein altes Ehepaar, es hätte mich nicht gewundert, wenn sie Mates geworden wären." zum Schluss tauchte ein Wehleidiger Ausdruck in seinem Gesicht auf, der aber so schnell wie er gekommen war auch wieder verschwunden war.

Die anderen hatten es wohl nicht einmal bemerkt und nun lächelte er wieder. Die Ewigkeit ohne seine zweite Hälfte zu verbringen war nicht einfach und nicht jeder hatte das Glück seine oder seinen Seelengefährten/in je zu finden. Manche starben auf einem natürlichem Weg und ihre Seele fand einen neuen Körper, sollten sie an einem zu hohem Alter sterben, dann konnte es schon mal vorkommen, das ein Kind oder gar Baby deine zweite Hälfte war. Sonst wurde man getötet, dabei löschte man gleichzeitig die Seele mit aus, was viel zu oft geschah. Wenn man seinen Gefährten schon gefunden und miteinander verbunden war starb dieser meist auch, durch den zu großen und schmerzhaften Verlust seiner großen Liebe.
Wenn man es mal so betrachtete hatte ich eigentlich ziemliches Glück, aber was wären das Leben, wenn es einem nicht immer wieder Felsen in den Weg legte, die man überwinden musste.

Meine Gedanken wurden durch Nick der das Wort an Jason richtete unterbrochen. "Wir müssen morgen zur Grenze, in letzter Zeit wurden öfter Rudellose Wölfe in der Nähe entdeckt.", die anderen nickten nur zustimmend.
"Was macht ihr mit den Streunern wenn sie zu nahe kommen solltet?"
"Darüber musst du dir keine Sorgen machen, wir werden schon dafür sorgen das keiner dir oder dem Rudel zu nahe kommt."
Was bitte dachten sie über mich?, als würde ich mir um mich sorgen machen oder das sie mir etwas antun könnten, Jayden verstand wohl nicht was ich meinte.
Ich war doch nicht hilflos oder schwach und ich brauchte ganz sicher niemanden der auf mich auf passte.
Reg dich darüber nicht auf, mich macht es auch sauer das er so etwas gleich annahm, aber sie kennen uns nicht. Noch nicht. verbesserte sich Snow schnell selbst.
Was würde ich nur ohne ihn machen?
Alles in stücke reißen und bei jeder Kleinigkeit explodieren?
Ich versperrte meine Gedanken wieder, bevor mein Wolf weiter alles hörte was ich dachte.
"Darum geht es mir nicht, was mit den Wölfen passiert wenn ihr einen erwischt wollte ich wissen." Ich wurde verwirrt angesehen bekam aber trotzdem meine Antwort.
"Wir töten oder befragen sie, kommt ganz darauf an wie sehr verwildert sie schon waren.", diese Antwort gefiel mir ganz und gar nicht, aber das behielt ich für mich, ich musste mich selbst davon überzeugen, wie die Lage war.

Natürlich war es möglich, dass sie nur noch von ihrem Instinkt geleitet lebten, aber meistens wollten sie nur ein neues Rudel und Schutz. Wölfe werden aus den unterschiedlichsten Gründen aus ihrem Rudel verbannt oder gehen freiwillig, vieles hatte mit Tradition und Glaube zu tun.
"Ich komme mit."
Ich konnte kaum den Satz zu Ende sprechen, da stieß ich sofort auf ein einstimmiges Nein, sowohl meine Gefährten als auch die Betas.
Unbeeindruckt blickte ich jeden von ihnen ins Gesicht, in allen konnte ich die gleichen Gefühle sehen, Entschlossenheit, Beschützerinstinkt und Fassungslosigkeit. Das würde nicht einfach werden, aber ich war ein selbstständiger und freier Mensch, deshalb konnte ich tun und lassen was auch immer ich wollte.
"Ich werde mit kommen." dabei betonte ich jedes Wort mit Nachdruck, Jason wollten den Mund öffnen, aber ich hob gebieterisch die Hand und er schloss ihn wieder.
"Ihr müsst mich nicht beschützen und ich möchte wissen, was mit den Streunern geschieht."
Ich war zwar noch nicht fertig, aber Jason ließ mich nicht noch einmal weiter sprechen, in mir kochte alles vor lauter Wut wegen seinen nächsten Worten. "Wir mussten dich erst gestern von einem Alpha retten der dich gefoltert hat, du bist noch nicht ganz gesund und selbst wenn du es wärst, es wäre zu Gefährlich. Du wirst nicht mit kommen, sondern dich hier auskurieren und warten bis wir wieder da sind."
Wow und ich dachte sie hätten sich irgendwie verändert, ja vielleicht nahmen sie Omegas auf und waren nett, aber gleichgestellt mit anderen Rudelmitgliedern wurden sie ganz offensichtlich nicht. Ich vermute mal sie sahen in uns nur Wölfe die beschütz und behütet werden mussten.

So wie eine Prinzessin, gut genug um einen reichen Prinzen zu heiraten und dessen Kinder auszutragen, aber sonst saßen sie in einem goldenen Käfig. Keine Rechte. Sie hatten alles zu tun was ihr Mann sagte, mussten gesehen, aber nicht gehört werden.

Mir kam dieser Vergleich gerade einfach so passend vor und genauso fühlte ich mich, aber vor langer Zeit schwor ich mir mich nie wieder so fühlen zu wollen. Machtlos.
Ich schwieg, da ich in meiner Wut sonst noch etwas gesagt hätte, was ich möglicherweise später bereuen könnte. Deshalb schluckte ich meine Gefühle herunter und nickte nur noch.

Das Abendessen verlief in einem angespanntem Schweigen, bevor die Betas gingen besprachen sie nur noch wann sie morgen aufbrachen, es war um sechs Uhr in der Früh und würden auch erst spät am Abend wieder kommen. Also hatte ich genug Zeit meinem Plan für morgen nach zu gehen.

Wir schliefen wir letzte Nacht, ich im Bett und die Männer in ihrer Wolfsform am Boden, neben dem Bett.

Akzeptanz!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt