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Pov. Jayden

Es hatte mich zwar erleichtert, dass die Narben nicht von uns sind, aber das heißt jemand anderes hat ihm wehgetan. Von Mark sind sicher auch welche dabei, dieser Bastard kann froh sein, dass Aaron uns untersagt ihn zu töten.

Mit der Kleidung hatte er sie wieder alle abgedeckt, als würde er sich vor uns verstecken, das gefiel mir gar nicht. Warum hatte er das Gefühl sich vor uns zu verstecken? Hatte er Angst, dass wir ihn verurteilen würden? Meine Brüder waren Angespannt und warteten genauso wie ich auf Antworten. "Wer war das?" Jack schien als erstes wieder seine Stimme zu finden. "Das würde zu lange dauern die ganzen Namen aufzuzählen." Er ging um das Bett rum so, dass er nun hinter uns war und kletterte ins Bett. Wir drehten uns damit wir ihn wieder anschauen konnten. "Die meisten sahen nicht aus wie Kampfwunden. Was ist geschehen?" Aaron weigerte sich uns anzusehen und starrte deshalb die Decke an. Er hatte sich auf seine Ellbogen gestützt und den Kopf leicht nach hinten gelegt, drehte ihn, aber nach einer Weile zu uns. Das war mir schon öfter aufgefallen, es fällt ihm schwer über sich selbst zu reden, aber irgendwann sollte er damit anfangen.

"Als Kind wurde ich entführt, weil ich ein Elementarwolf bin. Sie wollte herausfinden wie sie meine DNA benutzen können um anderen Wandlern oder Wesen meine Fähigkeiten einzuverleiben. Die Ärzte mussten vergiftete Klingen verwenden, damit die Wunden nicht sofort wieder zu wuchsen, deshalb sind auch Narben davon geblieben.", erzählte mein Gefährte in einer gefühlslosen Stimme als würde er über einen Fremden sprechen. "Wie bist du entkommen?", fragte ich so vorsichtig wie möglich. "Mit Zacks Hilfe konnte ich entkommen genauso wie er, nun ja ich dachte er wäre auch ein Gefangener. In Wirklichkeit arbeitete er mit ihnen zusammen und die Flucht war nur Teil eines Planes um mein Vertrauen zu gewinnen." "Ist er derjenige der hinter alldem steckt?" Darauf schüttelte Aaron den Kopf. "Nein, er hat zwar einiges zu sagen, aber er ist nichts weiter als eine Marionette die von seinem Vater geführt wird. Er ist kein selbst denkender Mensch, alles was er tut wurde ihm von seinem Vater befohlen. Er tat so als wäre er mein bester Freund." Beim letzten Satz konnte man seine Verletzlichkeit deutlich heraushören. Ich war mir sicher, dass dahinter mehr steckte als Aaron uns gerade erzählte, aber im Moment gab ich mich damit zufrieden.

Unerwarteterweise rutschte Jack näher an Aaron, welcher sich zum Ende hin aufgesetzt hatte und schloss ihn in seine Arme. Zu unser aller Erstaunen versuchte er sich nicht sofort von meinem Bruder los zu reißen sondern lehnte sich sogar an ihn, wenn ich mich nicht täuschte. Ohne es bemerkt zu haben hatte ich mich angespannt und nun wurde mein Körper wieder entspannt. Silver, mein Wolf drängte mich, näher zu meinem Gefährten, er versuchte die Kontrolle zu übernehmen. Beinahe konnte ich ihn nicht in mir behalten, mit der größten Willenskraft schaffte ich ihn zurückzudrängen, für den Moment einmal.

Pov. Aaron

Ich genoss die Wärme, obwohl ich es nicht sollte. Ja, es ist tragisch, was geschehen war, aber es liegt in der Vergangenheit, sollte es jedenfalls. Leider konnte ich meine Gefühle nur vor anderen verbergen, aber nicht vor mir selbst. Die Erinnerungen trafen mich unvorbereitet so, dass ich nichts anderes tun konnte als es geschehen zu lassen. Jackson seine Arme verfestigten sich um mich, was mir etwas halt im Hier und Jetzt gab.

Eigentlich wollte ich es nur sachlich erzählen, keine Gefühle zu lassen, nur hatte es nicht ganz so funktioniert wie es wollte. Und irgendwie wollte ich mich gar nicht aus seinen Armen lösen. Eine seiner Hände begann meinen Nacken auf und ab fahren, wobei sich meine verkrampften Muskeln lösten. Ich hatte gar nicht drauf geachtet, was Jason und Jayden taten, bis sich das Bett leicht unter einer Bewegung bewegte. Dies riss mich aus meiner Entspannten Haltung, ich löste mich aus seiner Umklammerung und rutschte ans Kopfende des Bettes. Ich musste mich wieder einkriegen sonst erzähle ich ihnen Dinge, welche sie nicht erfahren sollten. Zum Beispiel, dass Zack meine Mutter getötet hat und dabei auch beinahe meine jüngsten Geschwister, die gerade in ihrem Bauch heran wuchsen. Wir konnten sie gerade noch retten, besser gesagt ich, aber für meine Mutter war es zu spät. Unabsichtlich war ich ganz in meinen Gedanken versunken und hatte die Drillinge völlig ausgeblendet. "Aaron, ist alles okay?", es interessierte mich nicht einmal wer fragte, wobei ich mir ziemlich sicher war, dass es Jayden war, aber ich nickte automatisch. Was sollte ich schon sagen? Ich wusste doch selbst nicht, wie ich mich fühlte. Es waren nur Erinnerungen, an der Vergangenheit konnte ich nichts ändern, so gerne ich es auch könnte. "Ja, ich habe nur über etwas nach gedacht.", bekam ich langsam aus mir heraus.

Akzeptanz!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt