13

630 35 0
                                    

Pov. Aaron

"So nun zeig ich dir dein Zimmer."
Jim klatschte einmal in die Hände und stand voller Elan auf. Leider weiß er von meinen Plänen noch nichts, aber ich werde nicht hier bleiben.
"Das brauchst du nicht. Ich werde mir noch das andere Gebäude ansehen, das du mir gerade beschrieben hast."

Jim öffnete und schloss mehrmals den Mund. Ihm fehlten wohl die Worte, die Euphorie machte der Fassungslosigkeit platz.
"H-Hast du mir gerade nicht zu gehört?",
kam es nun stotternd von ihm.
"Natürlich habe ich dir zu gehört, dass heißt aber nicht das ich darauf höre. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder."
Damit drehte ich mich um und trat durch die Tür. "Warte!" rief Jim mir hinterher, ich wendete mich ihm wieder zu und hob fragend meine Augenbraue.
"Du kannst nicht einfach gehen, die Alphas werden dich sicher bestrafen. Wenn ein anderes Rudelmitglied dich sieht wird dieses es sofort den Alphas melden. Ich kann dir ein Formular geben um dein anliegen auf zu schreiben damit es genehmigt wird, dass dauert nur ein paar Tage, dann hast du eine Begleitperson."
Versuchte er mich zu überzeugen.
„Nein, brauchst du nicht ich schaff das schon.", mit diesen Worten ging ich endgültig. Ich war froh das er mir nicht folgte oder weiter versuchte mich aufzuhalten.

Genauso wie ich das Gebäude betrat verließ ich es auch wieder. Draußen schien mir die Sonne genau ins Gesicht, sie stand schon in ihrem Zenit.
Wie lange war ich da drinnen?
Ich musste wohl mehr Zeit vergangen sein als angenommen.
Weißt du jetzt wie wir dort hin kommen?
Ich werde einfach jemanden nach dem Weg fragen und dann bekomme ich sicher auch ein paar Informationen.
Wir sollten unsere Aura wohl besser wieder verschleiern.
Gesagt getan, es musste niemand wissen, dass ich ein Omega bin.
Ich hatte sie nur nicht verschleiert, damit Jim mit mir so offen sprechen konnte.

Eine Zeit lang lief ich planlos durch die Gegen, erkundete die verschiedensten Gassen und die Sonne wanderte immer weiter nach Westen.

Warum war mir niemand begegnet? Na gut ein paar Frauen und Männer hatte ich schon gesehen nur hatte ich sie nicht angesprochen.
Ich könnte natürlich meine Kräfte einsetzen, aber wo wäre dann der Spaß?
So lerne ich den Ort auch besser kennen, eigentlich hatte es nur Vorteile, wäre ich nicht hungrig.

Deshalb folgte ich dem Geruch nach Essen, der mir wie gerufen in die Nase stieg. Es musste bald Zeit fürs Abendessen sein.
Ich komme mir hier wie in einem Labyrinth vor, wenn man beim Alphahaus stand wirkte alles hier gar nicht so groß, aber es war riesig.

Eigentlich musste ich mich schon ganz in der Nähe befunden haben, da ich nur noch zweimal abbiegen musste. Nun konnte ich auf fast das gleiche Backsteinhaus wie zuvor blicken, nur vor diesem wimmelte es nur so vor muskelbepackten Männern. Also Krieger, ich hatte mein Ziel wohl erreicht. Täusche ich mich oder liegen die zwei Häuser genau auf der jeweils andern Seite des Rudel?
Nein, tust du nicht, wir mussten ja einmal die Seite überqueren und sie liegen beide ziemlich weit draußen.
Das ist komisch, da die schwächsten beschütz werden sollten und deshalb am nähersten am Alphahaus liegen sollten.
Ich schüttelte einmal den Kopf und konzentrierte mich wieder auf das Wesentliche.

Selbstbewusst schritt ich auf den Eingang zu, niemand hielt mich auf, aber ich konnte die neugierigen Blicke auf meinem Rücken spüren. Ohne Probleme betrat ich das mehr stöckige Haus. Als erstes konnte ich ganz viele Tische und Stühle sehen die in einem riesigem Raum aufgestellt waren. Am Ende des Raums befand sich eine Essensausgabe und der Grund meines kommen.

Omegas, hier konnte ich mehr entdecken als in der Kita, aber dort hatte ich mich auch nicht wirklich umgeblickt. Sie alle wirkten unbekümmert, aber nicht glücklich.
Ich konnte bei keinem ein lächeln sehen oder in ihren Augen irgendeine Art der Freude aus machen.

Dieses mal würde ich zuerst beobachten, dann werde ich weiter über mein Vorhaben nachgrübeln. Niemand schenkte mir mehr als einen kurzen Blick, als sich der Saal mit Leuten füllte, ich war genau rechtzeitig zum Essen wie es aussah.

Ich holte mir ein Tablett und ließ es mir mit essen befüllen, danach begab ich mich an einen freien Tisch.

Auf meinen Teller war ein Fisch sowie Kartoffeln, dazu hatte ich einen Salat bekommen und eine Flasche Wasser.
Kochen konnten sie eindeutig, es schmeckte köstlich.

Plötzlich hörte ich ein scheppern hinter mir, ich drehte mich um und beobachtete die Szene.
Nach dem aussehen nach ein Beta, ihm wurde das Tablett aus der Hand geschlagen, fünf Wölfe, ein Beta und der Rest Krieger, kesselten ihn ein und der Beta wich immer weiter zur Wand zurück. Bis der angreifende Beta zu sprechen begann.
"Nah Mischling, was suchst du schon wieder hier?" fragte dieser mit spöttischer und hass triefender Stimme bedrohlich.
"Hab ich dir nicht verboten hier zu essen, es reicht ja schon das wir dich beim Training ertragen müssen. Also verschwinde oder wir wiederholen das von vorgestern."

Es war erstaunlich das der Beta vom einen auf den anderen Moment seine Haltung änderte, er stand nun aufrecht und wirkte bereit zu kämpfen.
"Ich werde mir, das sicher nicht weiter von dir gefallen lassen, nur weil ich kein reiner Wolf bin. Also geh mir aus dem Weg und lass mich in Ruhe." knurrte dieser zurück, woraufhin nur Gelächter von den Angreifern kam.

Sie machten einen weitern Schritt auf den Beta zu und begannen auf ihn einzuschlagen. Der Beta wehrte sich so gut er konnte, so dass seine Angreifer auch einiges einsteckten, aber sie waren trotzdem in der Überzahl.

Nun reichte es mir endgültig und ich stand von meinem Platz auf. Schnell war ich dort und fing die nächste Faust des angreifenden Betas ab die gerade auf das Gesicht, des am Boden liegenden Betas zielte.
"Was soll das, geh mir aus dem Weg."
Er entriss mir seine Hand und knurrte mich an. Unbeeindruckt starrte ich ihm in die blauen Augen die vor Wut funken sprühten.
"Du solltest verschwinden, sonst haben wir beide noch ein Problem.", gab ich kalt zurück.
Seine Anhänger wichen nach hinten, aber der Beta blieb stur.
"Wer bist du eigentlich um dir so etwas zu erlauben?!", er musterte mich und schnaubte abfällig.
"Du bist sicher kein Beta, wahrscheinlich auch so ein dreckiger Mischling.", höhnte er mit einem lächeln.

Natürlich könnte ich ihm sagen das ich die Luna des Rudels bin, aber ich werde nicht meinen Rang für so etwas ausnutzen.
"Es spielt keine Rolle wer oder was ich bin, aber ich weiß was du bist.", ein süffisantes Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit.
"Ich bin ein Beta, das wissen wir alle."
Ich schnaubte nur. "Nein, du bist ein Tyrann, der eifersüchtig ist nicht selbst besonders zu sein und diesen Frust lässt du an anderen aus. Ist es nicht so? Dir gefällt dieses Gefühl der Macht, wenn du andere klein machst.", da hatte ich wohl ins schwarze getroffen.

Der Beta stürmte mit einem wütenden Brüllen und erhobenen Fäusten auf mich zu. Bevor ich dazu kam mich zu verteidigen erklang ein tiefes und wütendes knurren von der Eingangstür.
Der Beta erstarrte und wurde ganz bleich im Gesicht.

Mussten sie immer in den unpassendsten Augenblicken erscheinen?

Akzeptanz!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt