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Was. Zum. Teufel.

Schockiert hob ich meinen Blick und starrte auf die Wolfswandler vor mir. Sechs ebenso schockierte Augenpaare starrten zurück.

Chris stand zwar immer noch über Ethan, doch beide hielten inne und sahen zu mir rüber.

Es war Jakes Stimme, die zuerst in meinem Kopf ertönte. „Scheiße ... Jetzt haben wir ein wirkliches Problem!"

Nyle und Kyle ertönen gleichzeitig in meinem Kopf. „Der Wahnsinn hat sie nun. Es geht los!"

Erneut ließ ich fassungslos meinen Blick sinken. Da war Fell an meinen Beinen, meinen Armen. Überall Haare. Eindeutig viel zu viel Haare. War es nun soweit? Wurde ich nun wirklich tollwütig und wahnsinnig? Den einzigen Wahnsinn, den ich hier allerdings feststellen konnte, war die Tatsache, dass ich mich gerade in einen verdammten Wolf verwandelt hatte!

Langsam versuchte ich mich zu erheben, was angesicht meiner neuen Vierbeinigkeit schwerer war, als gedacht. Schwankend kam ich zum Stehen.

Sie wird uns angreifen! Passt auf!", riet Kyle und rückte näher mit seinem Zwillingsbruder und Jake zusammen.

Wovon sprach Kyle? Angriff?

Ivy?" Die Stimme, nach der ich mich am meisten im Leben sehnte, ertönte erneut in meinem Kopf. Sanft und süß, wie Honig und voller Liebe. „Ivy, sieh mich an!"

Ethans Stimme hallte so klar durch meinen Kopf, wie nie zuvor. Genau wie die unzähligen Geräusche, die ich plötzlich alle auf einmal wahrnahm. Ich hörte Ethans flachen, angestrengten Atem, Caitlyns Schlucken, Nyles nervösen Herzschlag. Ich roch Chris' Blutstropfen, die in dem Gras landeten hörte das Rauschen der Baumwipfel, das Krähen der weit entfernten Raben, roch den feuchten, erdigen Boden ... all die Eindrücke, all die Geräusche und all die Gerüche brachen plötzlich über mich hinein. 

Fuck, ihr Herz überschlägt sich gleich", kommentierte Nyle das tatsächliche Kammerflimmern meines panischen Herzschlags.

Ivy!", versuchte Ethan erneut durch meinen Schock durch zu dringen. „Scheiße verdammt, guck mich an, Ivy!", forderte er nun lautstark. 

Doch ich konnte nicht.

Fassungslos starrte ich erneut an mir herab, drehte mich - zugegeben etwas unbeholfen – um meine eigene Achse. Diese caramellfarbenen, glänzenden Haare, sie waren überall. Diese Pfoten. Und was das Ding dahinten wirklich mein Schwanz? Scheiße, ich war nun tatsächlich ein Wolf?

IVY!" Erneut Ethan. Eindringlicher. Strenger. Bestimmender.

Mein panischen Blick huschte zu ihm. Ich sah, wie er sich von seinem Rücken auf seine Läufe drehte und unter Chris Rumpf hervor kam. Er humpelte, es schien ihm aber ansonsten gut zu gehen. Jedenfalls deutlich besser als mir. Wieder starrte ich auf meinen haarigen Hintern. Shit.

Sich das erste Mal in einen Wolf zu verwandeln war angsteinflössend. Selbst, wenn man über die Wolfswandler und die Möglichkeit der Wandlung Bescheid wusste. Hilflos starrte ich wieder auf. Alle Augen ruhten auf mir. Das Adrenalin, gepaart mit dem Schock, der mir in meinen Gliedern steckte, setzte die wölfische Ivy in Bewegung ...

Überfordert ging ich zwei, drei Schritte zurück.

Was soll wir tun, Chris?", fragte Nyle.

Sie aufhalten." Chris schneidende Anweisung an sein Rudel peitschte durch meinen Kopf, und ließ weitere Panik in mir frei. Was hatten sie vor? Warum wollten sie mich fangen? Würden sie mich nun endgültig an die Primus ausliefern? 

Das Flüstern des Alphas | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt