Kapitel 4

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Hier unten war es um die Zeit zum Glück schön leer, also legte ich meinen Bademantel auf eine Liege weit hinten, hinter einer Säule und sprang kopfüber ins Wasser.

Ich schwamm so lange eine Bahn nach der anderen, um auf andere Gedanken zu kommen.

»Wann und wo?«, diese Worte wollten einfach nicht mehr aus meinem Kopf.

Sicher hatte er sie nicht ernst gemeint, denn immerhin steckte er ja in einer Beziehung mit diesem wunderschönen spanischen Supermodel.

Irgendwann merkte ich, dass ich ganz schön k.o. war von den ganzen Bahnen, stieg aus dem Pool, trocknete mich dürftig ab und legte mich dann auf die Liege. Ich musste kurz eingenickt sein, denn als ich meine Augen öffnete, hörte ich, wie sich zwei Stimmen näherten, eine davon bescherte mir direkt eine Gänsehaut, da sie mir vor kurzem doch sehr nah war.

Schnell setzte ich mich auf und zog meine Beine an, damit man mich nicht sah.

»Klasse, Elli... du willst hier auf andere Gedanken kommen und zack laufen dir deine Gedanken hier unten über den Weg«, murmelte ich.

Als ich vorsichtig um die Ecke sah, um zu wissen, wer da noch bei ihm ist, musste ich grinsen. Chris und Seb gemeinsam unterwegs. Wie sollte es auch anders sein? Beide zogen sich ihr Shirt aus und stiegen in den Pool. Kurz bevor ihre Oberkörper vom Wasser bedeckt wurden, schoss ich schnell ein Foto für Anja.

Nichtsdestotrotz musste ich hier jetzt irgendwie weg. Leise stand ich auf und warf mir den Bademantel über. Vorsichtig schlich ich von Säule zu Säule und versteckte mich dahinter. Jetzt war ich den beiden so nah, dass ich hören konnte, was sie sagten.

»Also noch mal von vorn, Seb. Da war diese junge Frau vor dir im Saal und hatte was für einen Klingelton?«, fragte Chris nach.

Seb erzählte ihm es dann noch einmal und Chris fing an zu lachen.

»Und dann steht sie da, starrt mich an und bekommt keinen Ton heraus. Ihr war das ganze so peinlich, aber gleichzeitig sah sie so süß dabei aus, dass ich es mir nicht verkneifen konnte, einen dummen Spruch loszulassen«, erklärte er weiter.

»Welchen Spruch?«, legte Chris nach.

»Na, ich hab' mich nach vorn gebeugt und ihr ›Wann und wo?‹ ins Ohr geflüstert.«

»Du hast was?«, fragte Chris ungläubig nach.

»Ja ich weiß selbst, dass es echt dumm von mir war, auch wenn es zwischen mir und Aleja gerade nicht so gut läuft, war es nicht ok ... aber wenn du diesen Blick gesehen hättest«, erwiderte Sebastian.

Wie angewurzelt blieb ich stehen und lauschte dem Gespräch.

Ok, er hatte es situationsbedingt einfach rausgehauen... das war mir ja schon klar... aber wait what? Es lief gerade nicht so gut zwischen ihm und seiner Freundin? Das war wie ein Weckruf und ich trat hinter der Säule hervor.

»Also dumm fand ich den Spruch jetzt nicht, vielleicht ein wenig drüber, aber eigentlich war es ne ganz witzige Situation«, sagte ich und lehnte mich mit der Schulter an die Säule.

Beide Köpfe fuhren augenblicklich zu mir herum und sahen mich geschockt an. Sebastian wollte gerade ansetzen und was sagen, als meine freche Autorenseite die Oberhand gewann.

»Wäre ich nicht so verdammt geschafft und müde gewesen, glaub mir Honey, dann wären ganz andere Dinge passiert«, zwinkerte ich ihm zu und ließ meinen Bademantel fallen.

Chris konnte sein Lachen kaum unterdrücken und Seb sah mich nur fassungslos an.

Mit einem gekonntem Kopfsprung tauchte ich vor den beiden ein und schwamm bis zur Treppe. Mit einem lasziven Hüftschwung stieg ich die Treppe hoch aus dem Pool, sah über meine Schulter zu den Jungs, griff mir einfach eins ihrer Handtücher, wickelte es um meinen Körper und ging Richtung Aufzug. Als ich außer Sichtweite war, hörte ich nur noch das laute Lachen von Chris und dann lief ich so schnell mich meine Beine trugen zum Aufzug.

Now or Never! Our wildest dream will come true  BAND 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt