Kapitel 34

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Die letzten Wochen der Sommerferien vergingen viel zu schnell. Ich habe mich noch ein paar mal mit Sophia getroffen, aber wir redeten nicht weiter über die Kai-Sache. Von Kai habe ich kaum etwas gehört, da er ja bei seiner Tante und seinem Onkel und seinen Großeltern in Berlin ist. Wir schrieben zwar ab und zu, aber nicht wirklich viel. Sonst verbrachte ich viel Zeit mit Jannis und Jascha. Wir machten eine Fahrradtour, gingen ins Schwimmbad und Eis essen. Außerdem waren wir auch im Kino. Heute ist der letzte Tag der Sommerferien und ab morgen beginnt wieder die Schule. Ich komme endlich in die 12. Klasse, aber leider ohne Kai. Ich hoffe immer noch, dass wir weiterhin Kontakt halten. Wir haben ja in den Ferien schon kaum geschrieben oder telefoniert und konnten uns nicht ein mal treffen. Ich hoffe das ändert sich wieder. Er kommt heute von seiner Familie zurück, vielleicht telefonieren wir ja heute noch. Gerade als ich diesen Gedanken zu Ende gebracht hatte, klingelte mein Telefon und ich erhielt einen Facetime Anruf von niemand anderem als Kai. Ich drückte natürlich sofort auf annehmen.

K: „Naa Jule, hast du mich vermisst"

J: „Natürlich, wie könnte ich dich nicht vermissen."

K: „Wie waren deine restlichen Ferien?"

J: „Ganz okay, ich habe viel mit Jannis, Jascha und Sophia unternommen"

Als ich den Name Sophia aussprach, veränderte sich sein Gesichtsausdruck leicht ins traurige.

K: „Wie geht es ihr? Ich hab seitdem nichts mehr von ihr gehört"

J: „Ganz gut, wie geht es dir denn inzwischen?"

K: „Bei mir ist auch alles super, ich konnte mich gut ablenken. Ich meine nur weil sie nicht will, ist das doch kein Weltuntergang. Ich könnte viele Freundinnen haben wenn ich wollte."

Das sagte er mit einem solch ernsten Ton, dass ich glaube, dass er es wirklich so meint. Manchmal kann dieser Junge echt abgehoben sein.

J: „Sei mal nicht so arrogant"

K: „Ich und arrogant? In welcher Welt? Ich bin doch ein ganz netter."

J: „Klar, total nett und überhaupt nicht eingebildet. Bist du schon bereit für morgen?"

K: „Wenn ich ehrlich bin habe ich absolut keine Lust."

J: „Das verstehe ich, aber das schaffst du schon. Wir können uns ja in der Pause treffen wenn du möchtest."

K: „Tut mir leid, ich hab schon Leon, Henry und Jason versprochen, dass ich etwas mit ihnen unternehme, weil wir uns so lang nicht mehr gesehen haben und sie mal wieder was zu 4. machen wollten. Dienstag vielleicht?"

J: „Ja mal sehen"

Wir redeten noch 5 Stunden, was aber für uns nicht mehr wirklich lang war, da unser längstes Telefonat 12 Stunden ging. Wie lang ich das ausgehalten habe mit ihm? Keine Ahnung, aber es war so ziemlich eines der schönsten Telefonate, die wir je gehabt hatten. Und wir hatten viele schöne Telefonate, zum Beispiel als wir zusammen Fußball schauten und wir immer für unterschiedliche Mannschaften waren, außer wenn Bayer 04 Leverkusen spielte. Oder als wir einen Film zusammen schauten oder uns blöde Spiele ausdachten um uns die Zeit zu vertreiben. Es war echt immer lustig mit ihm, das ist eines der Dinge, die ich so sehr an ihm mag. Wir haben immer Spaß und etwas zu lachen. Aber manchmal kann er auch echt anstrengend sein. Wenn wir uns mal streiten ist er immer so stur, weil er sich nie eingestehen kann, wenn er etwas falsch macht. Aber das fand ich nie schlimm. Er hatte sonst nur gute Seiten, er war immer verständnisvoll, lustig, hilfsbereit, ehrlich und optimistisch. Außerdem sah er ja auch nicht schlecht aus. Er sah immer das gute in Dingen und immer wenn es mir schlecht ging war er für mich da. Er hat mich sogar einmal angeschrien, weil ich nicht zum Arzt gehen wollte, weil ich jeden Tag für zwei Wochen Nasenbluten hatte. Er drohte mir, zu meiner Mutter zu gehen und mich zum Arzt zu schleifen, wenn ich das nicht selbst auf die Reihe bekäme. Manchmal nervte es schon fast, dass er sich solche Sorgen bei so etwas machte, aber es zeigte immerhin das ich ihm nicht egal war.

Langsam war es schon ziemlich spät und ich hätte schlafen gehen sollen, doch ich war noch überhaupt nicht müde. Nachdem Kai und ich aufgelegt hatten, schrieben wir aber noch etwa 2 Stunden. Wenn ich daran denke, dass ich ab morgen ohne ihn Unterricht hatte, war ich ziemlich deprimiert. Ich überlegte sogar, das Jahr freiwillig zu wiederholen, nur um bei Kai zu sein. Diesen Gedanken verwarf ich aber auch wieder schnell, denn ich konnte nicht meine Zukunft wegen ihm durcheinander bringen. Nach der Schule werde ich erstmal ein freiwilliges soziales Jahr im Kindergarten machen, ich liebte es schon immer mich um Kinder zu kümmern und wollte auch immer mit ihnen arbeiten, aber ich überlege auch, ein Auslandsjahr als AuPair in Amerika zu machen. Da bin ich mir aber noch unsicher. Ich glaube Jannis und Jascha würden mich töten, wenn ich sie für ein Jahr allein lasse. Ich hatte so viele Gedanken in meinem Kopf, die mich einfach nicht schlafen ließen, doch nach einiger Zeit merkte ich, wie meine Augen immer schwerer wurden und zu fielen. Danach wurde alles um mich herum still und ich versank in einen tiefen Schlaf.


Hier ist das erste Kapitel für heute, Ich hoffe es gefällt euch. Später lade ich noch das nächste hoch, wahrscheinlich so zwischen 16-18 Uhr. Schreibt wie immer gern eure Meinung in die Kommentare :)

-M

I think I'm in love - Bravertz StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt