Die zwei Wochen Urlaub vergingen schneller als gedacht. Viel ist nicht mehr wirklich passiert, jeder Tag lief irgendwie gleich ab. Aufstehen- Frühstücken- Pool- Mittagessen- Pool oder Shoppen- Abendessen- Animationsprogramm- schlafen. Jeden Tag das gleiche. Ich meine es war echt schön mal ein paar Tage abzuschalten, doch ich vermisste langsam mein Zuhause, mein Bett, meine Freunde, und vor allem Kai. Ein letztes mal wachte ich also in unserem Hotelzimmer auf. Ich merkte wie die warmen Sonnenstrahlen durch das Fenster, genau auf meine Seite des Bettes schien. Es war noch sehr früh, erst 6 Uhr morgens, trotzdem war es schon hell. Meine Eltern und Brüder sind gerade beim Frühstück, ich hatte gestern Abend schon gesagt, dass ich nicht mitkommen würde, da ich in letzter Zeit eh kaum Appetit hatte. Ich nutzte die Zeit eher, um etwas länger zu schlafen, Koffer zu packen und ein wenig aufzuräumen. Wenn man sich mit Jannis ein Zimmer teilt ist das auch dringend nötig. Ich will ja nicht sagen, dass er unordentlich ist, aber selbst mein Zimmer Zuhause sieht ordentlicher aus als seins, und das will schon etwas heißen. Ich stand also auf, machte die Betten und sammelte die Sachen, die auf dem Boden lagen auf, um sie in den Koffer zu packen. Nach dem Zähne putzen verstaute ich auch Zahnbürste und Zahnpasta in dem großen schwarzen Koffer, der noch geöffnet auf dem Bett lag. Ich ging in meinem Kopf noch einmal durch, ob ich alles eingepackt hatte, bis mir einfiel, dass meine Badesachen noch auf dem Balkon zum trocknen hingen. Nachdem ich diese hineingeholt und ebenfalls in den Koffer gepackt hatte, legte ich mich nochmal kurz hin und dachte nach. Über die letzten Tage hier, über den Jungen mit den blonden Locken, den ich nach meinem Spaziergang nicht mehr gesehen hatte, über die bald anstehende 12. Klasse und, wer hätte es gedacht, natürlich hauptsächlich über Kai. Würde ich ihm jemals von meinen Gefühlen ihm gegenüber erzählen? Würde er diese erwidern? Nein, ich würde unsere Freundschaft zerstören, das weiß ich jetzt schon. Ich kann es ihm nicht erzählen, nicht das. Sonst würde ich ihm alles aus meinem Leben erzählen, wirklich alles. Ich vertraute ihm so sehr, ich würde ihm alles anvertrauen, egal was es wäre. Nur nicht das. Ich meine wer möchte schon von seinem besten Freund hören, dass er sich in ihn verliebt hat? Er würde mich nicht auslachen, da bin ich mir sicher, dafür ist er ein zu guter Mensch. Aber er hätte keine Ahnung, wie er mit mir und der Situation umgehen sollte und würde mich wahrscheinlich ignorieren. Ich kann es ihm niemals sagen. Vielleicht finde ich ja einen anderen, jemanden der mich auch mag. Aber Kai wird es nie erfahren, er würde es verstehen wenn er es wüsste, aber er wäre ziemlich überfordert. Das will ich weder ihm, noch mir antun. Und wenn ich ihn für immer lieben sollte, dann heimlich, still, unauffällig und unbemerkt. Ich kann es ihm nicht verraten, damit setze ich alles aufs Spiel. Ich könnte dann nie wieder mit ihm reden, schreiben, telefonieren oder ihm in seine wunderschönen grünen Augen sehen. Seine Augen sehen aus wie Smaragde, so schön und einzigartig. Jeder der einmal in seine Augen sieht, verliert sich in ihnen. Ich hätte nie gedacht, dass jemand so schöne Augen haben konnte. Sie zogen mich in einen Bann und strahlten Wärme, Geborgenheit, Freude und Einzigartigkeit aus. Jedesmal wenn ich Kai ansah war ich fasziniert. Er hatte so eine strahlende Art an sich, dass man ihn nur mögen kann. Er ist unvergleichlich, aufgeschlossen, aber dennoch durchsetzungsstark und manchmal ziemlich stur, was ich aber auch bin. Außerdem hat man immer etwas zu lachen, wenn er in der Nähe ist. Egal wie scheiße der Tag war, Kai schaffte es trotzdem ihn wenigstens ein wenig besser zu machen.
Meine Brüder rissen mich aus den Gedanken, als sie die Zimmertür öffneten und hektisch durch das Zimmer rannten. ,,Julian hast du meine Taucherbrille gesehen? Ich kann sie nicht finden." jammerte Jascha. ,,Die habe ich schon eingepackt, die war auf dem Balkon." Er sah mich fröhlich lächelnd an und setzte sich nun neben mich auf das Bett. ,,Ich wünschte wir würden hier bleiben" sprach er. ,,Wieso? Willst du nicht nach Hause und deine Freunde wiedersehen?" Ich sah ihn an und er war ziemlich traurig. Er überlegte kurz, wie er seinen nächsten Satz beginnen sollte. ,,Doch schon, aber hier hattest du endlich mal wieder Zeit für mich. Zuhause hast du kaum noch mit mir geredet und hattest nur noch Zeit für Kai. Du hast mir nicht mal mehr mit den Hausaufgaben geholfen wie damals. Ich wette du weißt nichtmal meine Noten, die wolltest du sonst immer wissen." Die letzten Worte sprach er kaum hörbar und er verkniff sich sogar seine Tränen. Hab ich ihn wirklich so vernachlässigt? Bin ich wirklich so ein schlechter Bruder? Hat Kai mich wirklich so aus der Bahn geworfen, dass ich nichtmal bemerkt habe, dass ich meine Familie vernachlässigt habe? Wow, jetzt habe ich ein ziemlich schlechtes Gewissen. ,,Hör mal Jascha, es tut mir echt leid. Ich wollte dich nicht vernachlässigen. Kai ist nur ein sehr sehr guter Freund geworden, aber ich wollte dich nie wegen ihm links liegen lassen. Es tut mir echt leid." Ich bin echt ein Vollidiot. ,,Ist schon okay, ich hatte nur das Gefühl, das du ihn plötzlich lieber magst als mich." Er war immer noch ziemlich deprimiert, aber er lächelte wieder ein wenig. ,,Ich würde nie jemanden über dich, Jannis, Mama oder Papa stellen. Ihr seid meine Familie. Klar, Kai ist ein toller Freund, und gehört für mich fast mit zur Familie, aber du ist mein Bruder und das wird sich niemals ändern. Und ich verspreche dir, dass ich mich wieder ändern werde und mehr Zeit für dich haben werde. Wir haben jetzt noch 2 Wochen Ferien, wenn du willst können du, Jannis und ich mal wieder eine Fahrradtour machen oder schwimmen gehen." Jetzt strahlte er und umarmte mich. Er war endlich wieder glücklich. Ich fühle mich trotzdem noch ziemlich schlecht, dass ich ihn so hängen gelassen habe, aber ich werde mich definitiv bessern.
Hier das nächste Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Schreibt wie immer gern eure Meinung in die Kommentare. Ich denke das nächste kommt am Freitag, Samstag oder Sonntag, mal schauen. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag :)
-M <3
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I think I'm in love - Bravertz Story
Hayran Kurgu...Vielleicht war es Schicksal, dass du zurück kamst, doch vielleicht wäre es besser, du wärst weg geblieben. (Heyy, das ist eine Fanfiction über Kai Havertz und Julian Brandt.Die Geschichte wird (hauptsächlich) aus Julians Perspektive geschrieben...