Rachel
Heute hat mir mein Vater geschrieben, dass wir wieder mit ihm Abendessen gehen werden. Ich sollte mitkommen, da mein Vater meinte, er habe mich in letzter Zeit zu sehr vernachlässigt. Das ist ziemlich nett von ihm, allerdings hätte ich mir einen Abend ohne Brian sehr gewünscht. Natürlich ist Brian nett zu mir. Dennoch gibt es Situationen, die ich nicht beschreiben kann, in denen er mich auf seltsame Weise fühlen lässt. Dazu kommt, dass mein Vater schon lange mit ihm befreundet ist.
Seit meine Mutter uns aus gesundheitlichen Gründen verlassen hat, versuchen wir, nach vorne zu schauen und im Leben weiterzukommen. Bei meinem Vater läuft sein Unternehmen ziemlich gut, und ich bin in der Schule die Klassenbeste.Jedenfalls, heute werden wir zum Abendessen gehen. Ich bin direkt nach der Schule nach Hause gekommen. Natürlich habe ich mich vorher von meinen Freunden verabschiedet und Jade gesagt, dass wir heute Abend noch telefonieren würden. Jade ist seit der Grundschule meine beste Freundin, und deshalb verbringe ich mehr Zeit mit ihr als mit jemand anderem.Als ich gegen Mittag nach Hause kam, aß ich schnell einen Apfel, schließlich würde es heute Abend noch etwas Warmes geben. Mein Vater war noch in der Arbeit, also hatte ich das Haus für mich allein. Ich sah auf die Uhr und beschloss, noch schnell meine Hausaufgaben zu machen, um rechtzeitig fertig zu werden. Ich erledigte sie und nahm danach eine warme Dusche. Anschließend cremte ich mich ein und föhnte meine langen braunen Haare, um sie dann zu locken. Nachdem ich das getan hatte, schminkte ich mich dezent. Danach ging ich ins Ankleidezimmer und zog mir ein schönes enges Kleid an, das meine Figur gut betonte. Dazu wählte ich passende Accessoires und schnappte mir schließlich mein Handy. In dem Moment, als ich meinen Vater anrufen wollte, öffnete sich die Tür. Er trat mit einem breiten Lächeln ins Haus und kam auf mich zu, um mich fest zu umarmen.
„Du siehst bezaubernd aus, Prinzessin."
„Danke, du siehst auch nicht schlecht aus", erwiderte ich mit einem frechen Schmunzeln. Wir beide fingen an zu lachen.
„Oh, vielen Dank, Prinzessin. Seit wann denn so direkt?"
„Ach, wenn ich dir nicht die Wahrheit sagen kann, wer dann?", antwortete ich, während ich ihm einen Kuss auf die Wange gab.
„Nun, komm. Wir essen heute bei deinem Lieblingsitaliener", sagte er, und damit machten wir uns auf den Weg, nachdem ich noch schnell meine Schuhen angezogen hatte.
Als wir im Restaurant ankamen, brachte uns der Kellner zu unserem reservierten Tisch, an dem Brian bereits auf uns wartete. Er stand auf und gab meinem Vater einen Faustgruß, mir hingegen eine Umarmung als eine einfache Begrüßung. Der Kellner war so nett und half mir, meine Jacke auszuziehen, wobei mir sein intensiver Blick nicht entging. Ich bedankte mich, als er mir den Stuhl zurechtrückte und setzte mich hin. Ich merkte, dass der Blick des Kellners auf meinen Hintern gerichtet war und dass Brians Körper sich dabei anspannte. Der Kellner, der übrigens nicht schlecht aussah, gab uns Dreien jeweils eine Speisekarte und ließ uns dann etwas Privatsphäre.
„Weißt du schon, was du bestellen möchtest, Prinzessin?", fragte mich mein Vater. Ich verdrehte schmunzelnd die Augen, sodass beide kurz lachen mussten.
„Wahrscheinlich nimmt sie das, was sie hier immer bestellt, Thomas. Übrigens, Rachel, du siehst heute wieder wunderschön aus", sagte Brian und zwinkerte mir zu.
„Dankeschön", murmelte ich leise.
„Da hat Brian recht. Also, wie war dein Tag, Prinzessin?", fragte mein Vater.
„Im Prinzip wie immer. Wir haben heute eine Klausur geschrieben, aber ich habe ein gutes Gefühl dabei, also keine Sorge. Und wie war euer Tag in der Arbeit?", fragte ich und schaute zwischen den beiden hin und her. Plötzlich merkte ich eine gewisse Anspannung zwischen ihnen. Mein Vater wollte etwas sagen, doch dann kam der Kellner, um unsere Bestellungen aufzunehmen. Ich wandte mich wieder den beiden zu, während wir auf unser Essen warteten.
„Nun, heute war es nicht so anstrengend in der Arbeit, eher erfolgreich für uns", sagte mein Vater voller Elan. Doch dann atmete er tief ein, als gäbe es noch ein „Aber".
„Wir arbeiten gerade an einem neuen Projekt, das uns einen großen Gewinn bringen könnte. Aber dafür muss ich für einige Wochen auf Geschäftsreise gehen", erklärte er mir vorsichtig. Der Gedanke, dass er mich alleine lassen müsste, gefiel ihm sicherlich nicht. Seit meine Mutter uns verlassen hat, habe ich gemerkt, dass er sich verpflichtet fühlt, mehr Zeit mit mir zu verbringen. Trotzdem ging es um sein Unternehmen.
„Es ist schon in Ordnung. Ich komme schon klar. Schließlich wäre es nur für ein paar Wochen. Ich werde Jade fragen, ob sie solange bei uns wohnt, bis du wieder da bist. Dann bin ich nicht allein.", versuchte ich ihn zu beruhigen, damit er kein schlechtes Gewissen hat. Gleichzeitig bemerkte ich, wie Brian seine Hände zu Fäusten ballte.
„Darüber habe ich mir schon Gedanken gemacht, Rachel. Da ich ausnahmsweise für diese Geschäftsreise gebraucht werde, wird Brian auf dich aufpassen. Ich vertraue dir, daran solltest du nie zweifeln, und obwohl du mich immer stolz machst, kann ich dich nicht allein zu Hause lassen. Deshalb wirst du für die nächsten Wochen bei Brian einziehen müssen", erklärte er mir, während meine Augen sich vor Schock weiteten.

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𝐷𝑒𝑟 𝑏𝑒𝑠𝑡𝑒 𝐹𝑟𝑒𝑢𝑛𝑑 𝑚𝑒𝑖𝑛𝑒𝑠 𝑉𝑎𝑡𝑒𝑟𝑠
عاطفية„Was soll das? Du bist nicht mein Vater, also lass mich doch einfach in Ruhe!", meinte ich zu diesem gut aussehenden Tyrannen, auch als besten Freund meines Vaters bekannt. „Nein, du wirst dort nicht hingehen!", befahl er mir mit einem strengen Ton...