Teil 2

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Ich bin mittlerweile 20 Jahre alt, meine Situation hat sich nicht gebessert und ich denke das wird sie auch nicht. Ich lebe schon viel zu lange in dieser Hölle, aber wenn ich lange genug warte und der richtige moment gekommen ist, dann werde ich bereit sein und verschwinden. Vor ein paar Tagen sagte Carrie mir, das wir nach New York ziehen werden. Das heißt für mich das ich alles für denn Umzug vorbereiten und einpacken muss, natürlich bekomme ich keine hilfe. Während alle aus dem Haus sind packe ich im Wohnzimmer alles in Kartons, dabei fallen mir ein paar Fotos von Mom in die Hände und einige wichtige Papiere von mir. Ich nehme alles und schließe es in eine Metallkassette ein, die ich gut in meinem Zimmer verstecke. Eine Woche später ist es dann soweit, wir ziehen nach New York. Früh morgens kommt ein Umzugsunternehmen und lädt alles in einen LKW. Carrie, Xenia und Rosa fliegen nach New York, ich muss mit dem Umzugsunternehmen mit fahren und auf unsere Sachen aufpassen. Bevor wir los fahren geht Carrie mit mir in einen anderen Raum, wo uns niemand sieht oder hört. Carrie legt ihre Hand an meine Kehle und drückt zu, sie sieht mich mit einem bösartigen Blick an und sagt:,, Wenn du nur ein Wort zu denn Männern sagst, dann weißt du was dir passiert. Hast du mich verstanden?"
Ich nicke nur und sage nichts, das ist auch nicht nötig. Sie lässt mich los und wir verlassen das Haus, ich steige mit zwei der Männer in einen Van ein und wir fahren dem LKW hinterher. Meine Hand liegt am Fenster und ich sehe die ganze Zeit nur raus, all die Jahre die ich eingesperrt war, habe ich so viel verpasst bzw. ich habe nichts gesehen von der Welt. Ich habe ja noch nicht einmal ein Handy, weil Carrie verhindern will das ich irgend jemandem erzähle was sie mit mir macht. Während der Fahrt spühre ich die Blicke der beiden Männer, einer der beiden sagt:,, Deine Freunde werden dich bestimmt vermissen."
Ich reagiere nicht auf die Bemerkung und sehe weiter aus dem Fenster, wenn ich Freunde hätte dann würden sie mich bestimmt vermissen. Nach einer ganzen weile sagt der andere:,, Freust du dich auf New York?"
Ich zucke mit denn Schultern und sage:,, Ich weiß nicht, ich war noch nie in einer großen Stadt."
Er mustert mich und sagt:,, New York ist toll, es wird dir bestimmt gefallen."
Das denke ich nicht, weil Carrie mich ja nicht raus lassen wird.
Ich seufze traurig und sage:,, Ja kann schon sein... vielleicht..."
Wieder herrscht eine Stille im Auto, nach einer weile sagt der Fahrer:,, Warum bist du nicht mit deiner Mom und deinen Schwestern geflogen?"
Ohne die beiden anzusehen sage ich:,, Meine Eltern sind Tod, sie ist meine Stiefmutter und sie gibt nie Geld für mich aus."
Oh scheiße habe ich das gerade laut gesagt? Verdammt... mein Mund war wieder schneller als mein Gehirn, das ist der Grund warum ich so wenig spreche. Ich spühre die Blicke der beiden auf mir, eine Hand legt sich auf meinen Arm und ich zucke ängstlich zusammen. Schnell nimmt er seine Hand weg und sagt:,, Das tut mir sehr leid, es ist nicht leicht mit der Stiefmutter zu leben."
Er hat ja keine Ahnung was hinter verschlossenen Türen passiert, ich unterdrücke meine Tränen und schlucke denn Kloß in meinem Hals runter. Die beiden sind echt nett und ich würde sie am liebsten um hilfe bitten, aber ich habe einfach große Angst das Carrie das rausfindet. Die Konsequenzen für mich wären sehr schlimm, ich glaube Carrie würde mich umbringen. Zutrauen würde ich ihr einen Mord, Carrie hat einen irren Blick und ist unberechenbar. Nach einer endlos langen fahrt halten wir kurz vor New York an und vertreten uns die Beine. Mittlerweile weiß ich auch wie die beiden Heißen, Mario und Nico. Mario reicht mir einen Zettel und sagt:,, Ich weiß nicht was bei dir Zuhause los ist, aber ich hab das Gefühl das es dir da nicht gut geht. Wenn du hilfe brauchst, dann ruf mich an und wir holen dich da raus. Wir bringen dich wohin du auch immer willst."
Ich hab Tränen in denn Augen und bedanke mich bei ihm, aber meine Angst ist viel zu groß. Wir steigen wieder ein und fahren weiter, nach einiger Zeit halten wir vor einem Haus. Carrie steht vor dem Haus und sieht genervt aus, egal was ihr quer sitzt, sie wird mir die Schuld dafür geben. Ich steige aus und gehe mit gesenktem Kopf zu Carrie, sie legt ihre Hand auf meinen Rücken und bohrt ihre Fingernägel in die Blauen flecken. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und Carrie sagt:,, Ich hoffe doch das Layla hier, ihnen keine Probleme gemacht hat."
Mario und Nico sehen sich kurz an und Nico sagt:,, Nein hat sie nicht, sie hat nur aus dem Fenster gesehen."
Carrie nickt nur und sagt nichts, sie nimmt ihre Hand von meinem Rücken und ich atme etwas auf. Nach einigen Stunden ist alles im Haus, Carrie bedankt sich und die Männer gehen. Bevor Mario und Nico in denn Van steigen, sehe ich sie mit Angst in denn Augen an. Das war das erste mal nach sehr langer Zeit das ich wieder wie ein Mensch behandelt wurde. 

Is it Love Matt- Die etwas andere Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt