7 || Zweigeteilt

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Yay, das nächste Kapitel ist fertig, ich hoffe es gefällt euch.

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Tag 3 - Ein sandiger Tag

Liam Kentwell
Ich jagte Flynn zwei Messer um die Ohren, während er mich mit einem Messer attackierte. Zwischendurch warf ich immer wieder einen schnellen Blick in die Richtung meiner Schwester, da sie es gleich mit zwei Gegnern zu tun hatte. Aber sie kam gut klar, was mich nicht wunderte.

Ich hatte einen eindeutigen Vorteil. Nicht nur, weil ich besser kämpfen konnte, sondern weil Flynn verletzt war. Die Wunde am Bein, die ihn offensichtlich hätte töten sollen. Ich konnte kaum fassen, dass Lena dieses Vorhaben geplant hatte, ohne mich einzuweihen. Trotzdem vertraute ich ihr noch, sie war schliesslich meine Schwester.

Aus dem Augenwinkel sah ich Idana, die am Boden lag und Esko, der wild gestikulierend versuchte uns vom Kampf abzuhalten.

Als Flynn das nächste Mal ausholte und noch vorne schnellte, wich ich mehrere Schritte nach hinten, sodass er nach vorne stolperte. Mit einem gezielten Tritt beförderte ich ihn auf den Boden.

Mit wenigen Schritten war ich bei ihm. Ich beugte mich mit erhobenem Messer über ihn und holte zum tödlichen Hieb aus. Flynn wand sich in meinem Griff, aber er war deutlich in der schlechteren Position als ich.

Doch bevor ich ihn töten konnte, schlug mir jemand einen Stein gegen den Schädel und ich stürzte zur Seite.

«Damit hast du nicht gerechnet», sagte Idana und trat mir mit dem Fuss einmal ins Gesicht, bevor sie Flynn eine Hand reichte und ihn hochzog.

Gemeinsam packten sie mich und zerrten mich hoch. Sie drängten mich rückwärts, bis ich an der Wand des Füllhorns stand und es kein Entkommen mehr gab. Aber noch bevor sie etwas tun konnten, schrie auf einmal jemand auf. Es war Lias Stimme.

«Geh du, ich mach das hier», sagte Idana und Flynn machte sich aus dem Staub.

«Verräter!», schnaubte Idana und hob ihr Messer. «Du müsstest nicht sterben, aber du musstest dich ja auf ihre Seite stellen»

«Würdest du dich gegen deine Schwester stellen», fragte er.

«Ich habe keine Schwester», zischte sie zurück.

«Das ist nicht, worauf ich hinauswill», gab ich zurück. Bevor ich noch etwas sagen konnte, holte sie mit ihrer Axt aus, aber ich gab noch nicht auf. Obwohl mir total schummrig war und sich alles um mich drehte, wandte ich all meine Kraft auf, um Idana von mir fortzustoßen. Gleichzeitig riss ich sie zu Boden.

Flynn Kane
So schnell ich konnte, rannte ich in Lias Richtung. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn sie sterben würde, weil ich nicht schnell genug war.

Als ich bei Lia und Lena ankam, kauerte Lia mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden und hielt sich eine blutende Wunde an der Seite. Lena stand über ihr und holte mir ihrer Axt aus.

Noch einmal beschleunigte ich mein Tempo und bevor Lena etwas anrichten konnte, steckte mein Schwert in ihrem Rücken. Sie keuchte erschrocken auf und kippte zur Seite.

Fürs erste war ich sie los, deshalb ging ich zu Lia hin und betrachtete ihre Wunde. Unter ihrer Hand drang Blut hervor und die Wunde war recht groß. Ermutigend sah ich Lia an und schenkte ihr ein leichtes Lächeln.

Neben mir regte sich Lena wieder und ich wandte mich ihr zu. Ich musste sie töten, um Lia zu beschützen, aber irgendetwas in mir hielt mich davon ab, sagte mir, dass es falsch war, egal wie richtig es sich anfühlte, es für Lia zu tun.

«Na los!», sagte Lena, «Töte mich» In ihren Augen lag etwas undeutbares, was ich bei ihr noch nie zuvor gesehen hatte. Eine Mischung aus Selbstbewusstsein und Furcht, sie fürchtete sich und genau das hatte ich niemals von ihr erwartet.

Ich kämpfte mit mir selbst, versuchte mich von dem Richtigen zu überzeugen, auch wenn ich mir nicht sicher war, dass es tatsächlich richtig war. War es richtig ein Leben zu beenden? War es gerechtfertigt, wenn ich damit ein anderes Leben rettete? War es richtig sie für etwas zu töten, was ich selbst auch hatte tun wollen?

Ich konnte es nicht, ich konnte es einfach nicht.

«Flynn?», fraget Lia, «Was ist los?» Ich wandte mich ihr zu, ein Fehler, wie sich herausstellte, denn Lena erhob sich erneut und warf sich auf mich. Ich spürte, wie sich eine Klinge in meinen Bauch bohrte und ich zu bluten begann. Ich wurde unter Lena begraben und Lia schrie entgeistert auf.

Ich hatte erwartet einen weiteren Hieb zu spüren und noch einen, bis ich schliesslich starb, aber das geschah nicht, denn Lena sackte zu Seite und blieb röchelnd liegen. In ihrem Hals steckte Lias Messer. Blut sprudelte aus der Wunde und Lena hustete Blut. Kurz darauf rührte sie sich nicht mehr und der Schuss erklang.

Ich blickte zu Lia und wir fielen uns in die Arme. «Danke», flüsterte ich und drückte sie fester. Ich erwartete eine Antwort, aber sie sagte nichts, sie bewegte sich auch nicht.

Entgeistert ließ ich von ihr ab und legte sie sanft auf den Boden. Sie hatte das Bewusstsein verloren und auf der Stelle beschleunigte sich mein Herzschlag. Ohne lange zu überlegen, hob ich sie hoch und eilte zum Füllhorn.

Als ich fast angekommen war, knallte ich in Idana, die von der anderen Seite gekommen war.

«Gott sein Dank, ich dachte du seist Liam», sagte ich in ihre Richtung.

«Nein, der Mistkerl ist abgehauen»

«Wir müssen Lia helfen», erwiderte ich, ohne auf ihre Aussage einzugehen. Als wir im Füllhorn ankamen, legte ich Lia auf den Boden und eilte gleich darauf zu dem Erstehilfeset. Mit zittrigen Fingern suchte ich nach allem, was ich brauchte.

«Lass mich das machen», sagte Esko, als ich gerade beginnen wollte, «ich habe Erfahrung mit sowas» Er kniete sich neben Lia und begann die Wunde zu säubern.

«Wolltest du uns nicht helfen?», fragte ich nach einer Zeit empört.

«Das habe ich, aber ihr habt nicht auf mich gehört», antwortete er gelassen, «Hättet ihr auf mich gehört, würde es Lia jetzt nicht so schlecht gehen»

«Wenn du uns beim Kampf geholfen hättest auch nicht», schnauzte ich ihn an.

«Ich sah keinen Grund dazu mich in einen Kampf einzumischen, mit dem ich rein gar nichts zu tun hatte. Wir mögen verbündet sein, aber trotzdem spielen wir gegeneinander, jeder muss für sein eigenes Wohl sorgen», erwiderte er. Er wischte die Wunde mit einem Tuch ab, dann nahm er sich Nadel und Faden und nähte die Wunde mit gekonnten Stichen.

«Wo hast du das gelernt?», fragte Idana und das Thema zu wechseln.

«Bei meinem Vater, er ist Arzt», antwortete er und schnitt den übrigen Faden ab. Zuletzt wickelte er noch einen Verband um die Wunde. Danach kümmerte er sich um die andere Wunde. Er sah sich auch mein Bein an.

«Nun sollten wir uns wieder schlafen legen», schlug Esko vor. Wegen all dem Trubel hatte ich gar nicht gemerkt, wie müde ich war. Ich legte mich neben Lia und legte einen Arm um sie, nur wenige Momente später versank ich im Schlaf.

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Somit verabschieden wir uns von einem weiteren Tribut. LoriNoriGilmore für Lena Kentwell gehen die Hungerspiele nicht mehr weiter, trotzdem vielen Dank, dass du einen Charakter erstellt hast.

Deine Chance auf Gewinn ist aber noch nicht verloren, denn du hast ja noch andere Charaktere im Rennen.

Möge das Glück stehts mit dir sein!

MMFF || Die 13. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt