Collin Grace
Ich bemerkte Esko und Idana, als sie noch etwa fünf Meter von mir entfernt waren. Ruckartig drehte ich mich zu ihnen um und die Hand, in der ich den Speer hielt, schnellt in die Höhe.Mein Puls verschnellerte sich augenblicklich und ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören. Krampfartig umschloss ich den Speer mit meiner Hand.
Ich machte mich Kampfbereit, stand mit versetzten Füssen bereit und spannte alle Muskeln an. Die beiden waren noch immer Verbündete und zudem auch älter als ich. Ich war vollkommen allein und für einen Moment gab ich beinahe die Hoffnung auf.
Doch dann ermahnte ich mich, dass ich es versuchen musste. Ich war so weit gekommen, obwohl ich nur ein zwölfjähriger Junge aus Distrikt 9 war. Keiner – noch nicht einmal ich – hätte gedacht, dass ich so weit kommen würde. Ich hatte oft genug bewiesen, dass ich stark war.
Ich atmete noch einmal tief ein und aus, dann hatten die beiden mich erreicht. Sie riefen sich hektische Worte zu, die ich nicht verstehen konnte, dann zogen sie ihre Waffen und starteten den ersten Angriff.
Idana schnellte nach vorn und die Klinge ihrer Axt schoss Millimeter an meinem Gesicht vorbei. Für einen Moment schien mein Herz stehen geblieben sein, doch dann fasste ich mich wieder.
Ich zielte mit der Spitze meines Speers auf Idana. Sie war meiner Meinung nach die größere Bedrohung, denn sie hatte die bessere Waffe und war dem Anschein nach weniger verletzt als Esko.
Ich brauchte mehrere Versuche, bis ich Idana schliesslich an der Schulter erwischte und sie schmerzhaft aufschrie. Genau in dem Moment holte Esko mit seinem Messer aus und verletzte mich am Arm. Es war zum Glück nur eine leichte Schnittwunde. Trotzdem breitete sich ein brennender Schmerz aus.
Idana hatte sich mittlerweile wieder erholt und hob ihre Axt zum Angriff. Gleichzeitig starteten die beiden einen Angriff. Ich sprang zur Seite und sah vor meinem inneren Auge schon, wie ich umgebracht wurde, doch ich war noch rechtzeitig ausgewichen.
Ich hielt mich ganz gut im Kampf gegen die beiden, was wahrscheinlich nur daran lag, dass Esko sich zurückhielt. Es schien beinahe so, als wollte er mich nicht verletzen.
Wieder erwischte ich Idana, diesmal am Oberschenkel. Sie brachte ein verzerrtes Keuchen hervor und fasste sich mit der freien Hand auf die blutende Stelle. Ich zog triumphierend meinen Speer aus der Wunde, nur, um gleich noch einmal anzugreifen.
Direkt schoss meine Speerspitze auf Idanas Herz zu, doch im letzten Moment wich sie aus und Esko fing mit seinem Messer die Klinge ab. Mit einem Ruck stieß er meine Waffe von sich.
Ich machte einen Schritt zurück und machte mir einen Überblick über die momentane Lage. Es stand ganz gut für mich. Bisher war ich noch nicht schwer verletzt worden und ich hatte sogar zwei Treffer erzielen können. Ich musste es irgendwie schaffen Esko auf Abstand zu halten, solange ich mit Idana am Kämpfen war.
Ich ließ meine Waffe sinken, um Idana anzulocken. Sofort nutzte sie die Situation aus und warf sich mit erhobener Axt in meine Richtung. Aber ich war vorbereitet und so sprang ich zur Seite und entkam ihrem Angriff. Idana hatte Schwierigkeiten nicht auf dem Gleichgewicht zu kommen und so konnte ich meinen Speer in ihre Seite rammen.
Sie schrie vor Schmerzen und ließ ihre Axt fallen. Nun verlor sie das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
Urplötzlich machte sich ein stechender Schmerz in meiner Schulter breit und als ich mich umdrehte, stand Esko hinter mir. Verdammt, ich hatte ihn für einen Moment ganz vergessen.
Nun brach ein wildes Gefecht zwischen mir und Esko aus. Es ging hin und her. Erst wurde ich von ihm mehrere Schritte nach hinten gedrängt, dann ging es andersrum. Oberarm, gleichzeitig bohrte sich mein Speer in sein Bein. Wir beide gaben ein schmerzverzerrtes Geräusch von uns und ich taumelte zwei Schritte rückwärts.
Unerwartet stolperte ich über etwas – nein, jemanden. Ich hatte nicht gesehen, dass ich mich unmittelbar neben Idana befand und war ich über sie gestolpert. Es war zu spät mich noch vor dem Sturz zu bewahren. Mit einem unsanften Knall landete ich im Sand.
Im nächsten Moment hatte sich Idana – so gut es aus dem Sitzen ging - auf mich geworfen. Ihre Axt hatte sie nicht mehr in der Hand und ich hatte meinen Fall vor Schreck fallen gelassen, als ich über sie gestolpert war. Nun verfluchte ich mich dafür.
Wild um uns schlagend kugelten wir über den Boden. Massenweise Sand fand einen Weg unter mein Shirt, sodass meine Haut zu jucken begann. Aber im Moment hatte ich andere Sorgen.
Immer wieder schlug Idana mit ihrer Faust nach mir. Zum Glück waren ihre Angriffe nicht allzu stark, da sie von den Verletzungen, die ich ihr zugefügt hatte, geschwächt zu sein schien. Trotzdem brachte sie eine derbe Kraft zusammen und als sie mich direkt in die Magengrube traf, bekam ich für einen Moment keine Luft mehr. Ich gab ein ersticktes Keuchen von mir.
Idana ließ von mir ab und ich sank kraftlos auf den Rücken. Immer noch keuchend versuchte ich mich aufzurichten, aber da war Idana schon über mir und ihre Hände schlossen sich um meinen Hals.
Von einem Moment auf den anderen schien die Luft auf meinen Lungen gesaugt zu werden. Ich bekam keine Luft mehr und schon wenige Sekunden später wurde mir schummrig. Mein Kopf fühlte sich unglaublich schwer an, der Druck um meinen Hals war unerträglich. Ich röchelte, trat um mich und versuchte mit aller Kraft, mich aus ihrem festen Klammergriff zu befreien.
Es gelang mir nicht. Der Kampf hatte all meine Kraft aufgebraucht, sodass ich nichts tun konnte, um an Luft zu kommen.
Auf Idanas Gesicht lag ein ernster, angestrengter Ausdruck. Aber in ihren Augen lag Mitleid. Mitleid für mich, da sie mich umbringen musste, um ihr eigenes Leben zu retten. Obwohl sie drauf und dran war mich umzubringen, konnte ich ihr nicht böse sein, denn ich würde genauso handeln. Ich würde auch über Leichen gehen, um zu leben.
Schlaff lag ich auf dem Boden. Idanas Hände umschlossen noch immer meine Kehle. Noch immer konnte ich nicht atmen und ich würde es auch nicht mehr können. Die Farben meines Sichtfeldes verschwammen ineinander und schliesslich war alles verschwunden. Ich war umgeben von einem unendlichen Nichts.
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Huiuiuiuiui...
Das war ein echt krasses Kapitel. Aber schlussendlich hat Collin doch verloren, auch wenn es zu Beginn sehr gut für ihn aussah.
@ Yourfavlaaara Collin ist leider auch nicht der Gewinner der 13. Hungerspiele. Aber ich kann dir sagen, dass es ein echt knappes rennen war mit ihm und Idana. Ich musste sogar noch eine zusätzliche Rund Schere-Stein-Papier spielen, da es unentschieden war.
Ich danke dir wirklich sehr herzlich für deine Teilnahme.
Dann sind jetzt also nur noch zwei Tribute im Rennen. Möge das Glück stehts mit euch sein!
Bye, emmicl123
Hier eine Tabelle von Schere-Stein-Papier. Das Kreuz zeigt jeweils wer die Runde verloren hat.
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MMFF || Die 13. Hungerspiele
Fanfiction‼️Anmeldung geschlossen‼️ Dieses Jahr werden wieder 24 mutige Mädchen und Jungen ausgewählt, um an den 13. Hungerspielen teilzunehmen. Sie werden Verbündete finden und verlieren. Sie werden Leben retten und beenden. Sie werden gewinnen oder verlier...